25.01.2021 18:28:40
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MÄRKTE EUROPA/Sehr schwach - Ifo-Index als Realitätscheck
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Montag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Langsam setze sich die Erkenntnis bei den Anlegern durch, dass die an den Märkten eingepreiste Erholung länger als gedacht auf sich warten lassen werde, hieß es im Handel. Die aggressivere Covid-19-Variante werde längere und mehr Lockdowns zur Folge haben. Hinzu komme, dass die Impfkampagne nur sehr schleppend verlaufe, auch bedingt durch Lieferengpässe. Der Ifo-Index lieferte am Montag einen Vorgeschmack für die weitere wirtschaftliche Entwicklung.
Der Index ist im Januar um 2,1 Punkte auf 90,1 Zähler gefallen. Den deutlichen Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas bezeichnete LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert als "ernüchternd". "Die Realität schlägt zurück", kommentierte die Commerzbank. "Die Sorgen überwiegen offenbar angesichts des schweren Jahresstarts für viele durch die Corona-Maßnahmen eingeschränkte Unternehmen", so KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Der DAX verlor 1,7 Prozent auf 13.644 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,4 Prozent auf 3.553 nach unten.
Der Sektor der europäischen Freizeit und Reisewerte wurde weiter von den Investoren gemieden und verlor zu Wochenbeginn 1,9 Prozent. Mit der britischen Virus-Mutation B.1.1.7 steige die Gefahr verstärkter Reisebeschränkung weiter, hieß es im Handel. So verloren IAG 7,7, Easyjet 6,7 und Ryanair 4,1 Prozent. Lufthansa und Air France-KLM gaben jeweils um 3,3 Prozent nach. Tagesverlierer waren der Bankensektor mit Abgaben von 3 Prozent. Gegen den Trend nach oben entwickelten sich Aktien aus dem Pharma- und Telekomsektor.
EDF-Gespräche gehen in die Verlängerung
Bei EDF wurden Gespräche mit Brüssel verlängert. EDF brachen daraufhin um 15,6 Prozent ein. Belastend wirkte, dass eine Einigung zwischen der französischen Regierung und der EU über den französischen Atomreformplan und die Umstrukturierung des Energieversorgers in absehbarer Zeit nicht zustande kommen wird. Laut BFM Business hat Brüssel die französische Regierung gebeten, die Gespräche um sechs Monate zu verlängern. Die Gespräche beinhalten eine Reform eines Preismechanismus, zu dem sich Energieversorger Atomstrom von EDF zu festen Preisen sichern.
Nach Siemens am Freitag legte nun auch die Tochter Siemens Energy Zahlen zum ersten Quartal des Geschäftsjahres vor. Auch sie stießen auf positive Resonanz. Die Aktie legte um 3 Prozent zu. Laut den Analysten von Jefferies liegt der Auftragseingang 2 Prozent oberhalb der Erwartungen, besonders der Bereich Gas & Power habe besser abgeschnitten als gedacht. Während die Umsätze im ersten Geschäftsquartal die Markterwartung knapp verfehlten, zeigen sich die Analysten von der Gewinnseite überzeugt.
Philips hat im vierten Quartal den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert und den Ausblick für das neue Gesamtjahr bestätigt. Die Marge soll demnach wie geplant steigen. ING rechnet nach den Viertquartalsergebnissen von Philips nur mit sehr geringen Veränderungen der Marktschätzungen. Das bereinigte EBITA habe im abgelaufenen Quartal um 2 Prozent über den Erwartungen gelegen. Die Aktie gewann 2,3 Prozent.
Als strategisch sinnvoll stuften Analysten den Zukauf des Onlinegeschäfts von Debenhams durch Boohoo ein. Zum einen sei der Kaufpreis von 55 Millionen Pfund für eine etablierte Plattform vertretbar, auch im Hinblick auf den strategisch wichtigen "Prestige-Beauty"-Markt. Zum anderen sei Debenhams eine starke Marke und die Seite habe rund 300 Millionen Besucher im Jahr. Für Boohoo ging es in London um 4,7 Prozent nach oben.
Für die Aktie des Online-Modehändlers Asos ging es derweil um 5,6 Prozent nach oben. Positiv wirkte, dass sich das Unternehmen in Verhandlungen mit dem Bekleidungseinzelhändler Arcadia über den Kauf von Marken wie Topshop, Topman und Miss Selfridge befindet. Die Aktie des deutschen Wettbewerbers Zalando legte in dem Umfeld um 1,8 Prozent zu.
Cewe-Zahlen überzeugen - Globalwafers erhöht Siltronic-Offerte erneut
Positiv wurden auch die am Freitag kurz vor Handelsschluss vorgelegten 2020er-Zahlen von Cewe gewertet. Der Kurs schoss um weitere 7,1 Prozent nach oben. "Das Weihnachtsgeschäft war stark und die Marge ist nahezu explodiert", sagte ein Marktteilnehmer. Der Fotodienstleister konnte den Umsatz steigern, während die Analysten von Frankfurt Main Research mit einem kleinen Minus gerechnet hatten. Die Gewinnmarge lag mit 10,8 Prozent deutlich über deren erwartetem Wert von 8,1 Prozent.
Globalwafers hat das Übernahmeangebot für Siltronic erneut erhöht auf nun 145 Euro je Aktie. Erst am Freitag war es auf 140 Euro angehoben worden. Zudem wurde nun die Annahmeschwelle auf 50 von 65 Prozent gesenkt. Damit dürften die Erfolgschancen des Gebots steigen, womit Fantasie aus dem Siltronic-Kurs entwich. Er gab um 2,9 Prozent nach auf 141 Euro.
Airbus gaben um 4,5 Prozent nach, nachdem im Hamburger Airbus-Werk nach einem Corona-Ausbruch 500 Mitarbeiter in Quarantäne geschickt wurden. Für Jenoptik ging es um 8 Prozent nach oben. Hier stützten Aussagen von Jenoptik-Finanzvorstand Hans-Dieter Schumacher in der Börsen-Zeitung. Laut Schumacher hat sein Unternehmen einen Jahresendspurt hingelegt und das Mittelfristziel dürfte schon früher erreicht werden. Varta setzten den jüngsten Höhenflug fort und gewannen 10,8 Prozent.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.553,14 -49,27 -1,4% +0,0%
Stoxx-50 3.170,88 -17,89 -0,6% +2,0%
Stoxx-600 405,13 -3,41 -0,8% +1,5%
XETRA-DAX 13.643,95 -230,02 -1,7% -0,6%
FTSE-100 London 6.638,85 -56,22 -0,8% +3,6%
CAC-40 Paris 5.472,36 -87,21 -1,6% -1,4%
AEX Amsterdam 658,24 -2,29 -0,3% +5,4%
ATHEX-20 Athen 1.815,79 -39,81 -2,1% -6,1%
BEL-20 Bruessel 3.686,57 -56,68 -1,5% +1,8%
BUX Budapest 43.188,94 -441,28 -1,0% +2,6%
OMXH-25 Helsinki 4.803,56 +9,23 +0,2% +4,7%
ISE NAT. 30 Istanbul 1.637,14 -13,51 -0,8% +0,1%
OMXC-20 Kopenhagen 1.489,74 +7,47 +0,5% +1,7%
PSI 20 Lissabon 5.040,63 -78,19 -1,6% +1,3%
IBEX-35 Madrid 7.897,30 -139,10 -1,7% -2,2%
FTSE-MIB Mailand 21.735,95 -352,41 -1,6% -0,7%
RTS Moskau 1.412,02 -6,27 -0,4% +1,8%
OBX Oslo 877,01 -8,07 -0,9% +2,1%
PX Prag 1.061,07 +12,00 +1,1% +3,3%
OMXS-30 Stockholm 1.975,06 -11,18 -0,6% +5,4%
WIG-20 Warschau 1.945,78 -6,89 -0,4% -1,9%
ATX Wien 2.934,97 -67,29 -2,2% +8,0%
SMI Zuerich 10.925,70 -5,11 -0,0% +2,1%
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:33 Fr, 17:19 % YTD
EUR/USD 1,2142 -0,22% 1,2176 1,2174 -0,6%
EUR/JPY 126,01 -0,24% 126,29 126,36 -0,1%
EUR/CHF 1,0781 +0,05% 1,0779 1,0777 -0,3%
EUR/GBP 0,8884 -0,12% 0,8880 0,8905 -0,5%
USD/JPY 103,78 -0,03% 103,72 103,79 +0,5%
GBP/USD 1,3667 -0,09% 1,3713 1,3671 +0,0%
USD/CNH (Offshore) 6,4886 -0,07% 6,4868 6,4922 -0,2%
Bitcoin
BTC/USD 33.938,75 +5,46% 33.222,12 32.232,50 +16,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 52,24 52,27 -0,1% -0,03 +7,4%
Brent/ICE 55,58 55,41 +0,3% 0,17 +7,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.856,85 1.855,78 +0,1% +1,07 -2,2%
Silber (Spot) 25,39 25,49 -0,4% -0,10 -3,8%
Platin (Spot) 1.096,80 1.100,68 -0,4% -3,88 +2,5%
Kupfer-Future 3,62 3,63 -0,1% -0,00 +2,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/err
(END) Dow Jones Newswires
January 25, 2021 12:28 ET (17:28 GMT)
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