MÄRKTE EUROPA/Schwächerer ZEW-Index bremst die Börsen

   Von Manuel Priego Thimmel

   Unter den Erwartungen ausgefallene ZEW-Konjunkturerwartungen drücken am Dienstagmittag auf die Stimmung an Europas Börsen. Der Index der Konjunkturerwartungen ging um 3,3 auf 29,8 Punkte zurück - von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 35 Punkte prognostiziert. Allerdings stieg der Index der Lagebeurteilung um 5,6 auf 67,7 Punkte, und damit stärker als die erwarteten 62,1.

   Der Dax steigt 0,2 Prozent auf 9.903 Punkte. Im Tageshoch stand das Börsenbarometer bei 9.983 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 notiert mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 3.265. Im Blick steht unverändert die Entwicklung im Irak. Positiv nehmen die Börsianer zur Kenntnis, dass es zwischen den USA und dem Iran zu direkten Gesprächen über die Irak-Krise gekommen ist. Dies nährt die Hoffnung auf einen fallenden Ölpreis, was auch den Aktienmärkten zugute kommen dürfte. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI rutscht auf 106,20 Dollar, nach 106,90 Dollar am Vortag.

   Am Nachmittag werden in den USA Immobiliendaten bzw Verbraucherpreise für den Monat Mai veröffentlicht. Die Blicke sind zudem auf das bevorstehende Treffen der US-Notenbank gerichtet. Beobachter erwarten, dass die Federal Reserve das Volumen der monatlichen Anleihekäufe von 45 auf 35 Milliarden Dollar senken wird. Interessanter ist aber die Frage, welchen künftigen Zinskurs die Fed den Marktteilnehmern signalisieren wird. Wenig Bewegung gibt es vor der Fed-Sitzung am Devisenmarkt. Der Euro notiert kaum verändert bei 1,3566 Dollar.

   Bei den Einzelaktien steht das Gebot von Siemens und Mitsubishi für Teile von Alstom im Fokus. "Es ist das erhoffte gesichtswahrende Angebot", sagt ein Händler. Siemens zeige damit ein sehr vorsichtiges und damit anlegerfreundliches Vorgehen. Mit dem Gas-Turbinen-Geschäft biete Siemens nur für den Teil von Alstom, der das Portfolio sinnvoll ergänze. "Zudem ist die Gefahr beseitigt, dass im Rahmen eines Bieterkrieges zu viel bezahlt wird", sagt ein Händler.

   Allerdings sei die Wahrscheinlichkeit eher gering, dass Alstom sich auf das Angebot einlasse. "Schließlich hat Siemens bei der Bahntechnik noch gar nichts festgezurrt, sondern nur Gespräche angeboten", so ein Analyst. Der Wunsch der Franzosen nach einem nationalen Champion in der Bahntechnik dürfte sich damit nicht realisieren lassen. Der Staat werde daher wohl in den sauren Apfel beißen und das Gebot des US-Konzerns General Electric annehmen. Die Siemens-Aktie gewinnt 0,4 Prozent. Der Alstom-Kurs gibt dagegen um 1,3 Prozent nach.

   Der Pharma-Sektor gewinnt 0,4 Prozent. Shire steigen in London um 2,7 Prozent. Hier treiben laut Händlern Presseberichte, wonach zur Vorbereitung für mögliche Übernahme-Gebote zusätzliche Investmentbanken als Berater angeheuert wurden. "Die Konsolidierung im Sektor und die Volumen der steuerschonenden Geschäfte stehen weiter im Mittelpunkt", heißt es von der Citigroup mit Blick auf die jüngste 43-Milliarden-Dollar-Akquisition von Covidien durch Medtronic.

   Für die Aktie von Moller-Maersk geht es um mehr als 6 Prozent nach unten. Der dänische Logistikkonzern hat mitgeteilt, dass eine geplante Allianz mit der französischen CMA-CGM und der Schweizer Mediterranean Shipping Company am Widerstand der chinesischen Behörden gescheitert ist. Die Logistikkonzerne hatten sich durch die gemeinsame Nutzung von Frachtschiffen und Hafenanlagen erhebliche Kosteneinsparungen erhofft.

INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.266,16 +0,15% Stoxx-50 3.047,06 +0,06% DAX 9.904,86 +0,21% FTSE 6.759,01 +0,06% CAC 4.518,46 +0,19% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 145,52 -12

DEVISEN zuletzt '+/- % Di, 8.24 Uhr Mo, 18.10 Uhr EUR/USD 1,3567 0,03% 1,3563 1,3570 EUR/JPY 138,35 0,06% 138,26 138,16 EUR/CHF 1,2187 0,04% 1,2182 1,2175 USD/JPY 101,98 0,04% 101,94 101,84 GBP/USD 1,6977 0,00% 1,6977 1,6984 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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   June 17, 2014 07:11 ET (11:11 GMT)

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