07.06.2019 15:57:45

MÄRKTE EUROPA/Schwache US-Arbeitsmarktdaten belasten nur kurz

FRANKFURT (Dow Jones)--Ein schwacher US-Arbeitsmarktbericht hat Europas Börsen am Freitagnachmittag nur kurz belastet. Die US-Wirtschaft hat im Mai 75.000 neue Stellen geschaffen, und damit deutlich weniger als die erwarteten 180.000. Daneben wurden die beide Vormonate kräftig nach unten revidiert. Die Daten sprechen dafür, dass die besten Zeiten am US-Arbeitsmarkt, der politisch wichtigsten Kennziffer für den Zustand der US-Wirtschaft, zu Ende sein könnten.

Die Daten dürften die Erwartung von baldigen US-Zinssenkungen indes noch beflügeln. In der Zwischenzeit werden bis Mitte 2020 drei Zinssenkungen in den USA eingepreist. Stützend wirken auch Medienberichte, laut denen die Zölle auf einige chinesische Importe erst später mit dem neuen Satz von 25 Prozent nach bislang 10 Prozent belegt werden sollen. Die Anleger sehen dies als Zeichen der Annäherung. Der DAX gewinnt 1 Prozent auf 12.077, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,4 Prozent auf 3.387 nach oben.

Schlechte Konjunkturzahlen kamen am Morgen aus Deutschland, werden aber ignoriert. Die Produktion im produzierenden Sektor ist im April zum Vormonat deutlicher gesunken als gedacht und die Exporte gingen deutlicher zurück als prognostiziert.

Immobilienaktien weiter angebrieft

Nach den vielfach herben Kursverlusten des Vortages geht es mit den Kursen deutscher Immobilienaktien weiter nach unten - ungeachtet des für die Branche eigentlich sehr günstigen Zinsumfelds. Einerseits hätten sie viel "Speck" an den Kursen, andererseits sei die politische Unsicherheit "Gift" für die Aktien, heißt es im Handel. Auslöser der jüngsten Branchenschwäche ist der Plan der Rot-Grün-Roten Regierung in Berlin, Mieterhöhungen zu verbieten. Der deutsche Immobilienindex gibt um 2,3 Prozent nach.

Die Analysten von Morgan Stanley haben zudem Deutsche Wohnen abgestuft auf "Gleichgewichten". Die Aktie verbilligt sich nach dem fast 8-prozentigen Vortagesminus um weitere 7,9 Prozent. Ado Properties sacken um 5,7 Prozent ebenfalls weiter ab, für den DAX-Wert Vonovia geht es um 1,3 Prozent nach unten.

Sanofi findet neuen Chef - Novozymes auf Talfahrt

Sehr gut kommt an, dass Sanofi bei der Suche nach einem neuen Chef fündig geworden ist. Manager Paul Hudson von Novartis soll Olivier Brandicourt an der Spitze von Sanofi ablösen. Hudson hat bislang die Novartis-Sparte Pharmaceuticals geleitet. Zuvor war er bei Schering Plough und Astrazeneca tätig gewesen. Mit Blick auf Novartis sprechen die Analysten von Bryan Garnier von einer "bitteren Pille". Novartis geben um 0,2 Prozent nach, Sanofi machen einen Satz von 5,2 Prozent nach oben.

Swiss Re legen um 1,8 Prozent zu. Der Rückversicherer will nun wie schon länger angekündigt, die Lebensversicherungssparte Reassure in London an die Börse bringen. Der französische Versicherer Axa hat unterdessen den Anteil an der US-Tochter Axa Equitable Holdings weiter reduziert und damit 834 Millionen Dollar erlöst. Der Axa-Kurs zieht um 1 Prozent an. Einen Kursrutsch von 6,9 Prozent erlebt die Aktie des dänischen Biotechnologieunternehmens Novozymes nach einer Umsatzwarnung.

Puma letztmals vor Aktiensplit gehandelt

Belastet von Verzögerungen bei zwei Filmen hat das deutsche Medienunternehmen Pantaflix im vergangenen Jahr trotz deutlich höherer Umsätze wie schon angekündigt einen operativen Verlust von 9 Millionen Euro verzeichnet. Für das laufende Jahr rechnet Pantaflix mit einem leichten Umsatzanstieg. Der Kurs steigt um 2,7 Prozent.

Bayer werden weiter gemieden und verlieren 0,3 Prozent. Im Handel wird auf die Glyphosat-Risiken verwiesen. Im MDAX ziehen Puma vor dem Aktiensplit am Montag um 2,8 Prozent an auf 556,00 Euro. Mit dem schon länger angekündigten Split wird sich die Aktie optisch deutlich verbilligen. Statt einer werden die Aktionäre dann 10 Puma-Aktien in den Depots stehen haben.

Nach einer Hochstufung auf "Neutral" durch die Credit Suisse verteuern sich Software AG um 2 Prozent. Hella geben im SDAX dagegen um über 5,1 Prozent nach. Oddo BHF hat die Aktie auf "Reduzieren" abgestuft.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.386,54 1,44 48,13 12,83

Stoxx-50 3.124,05 1,03 31,72 13,19

DAX 12.077,42 1,04 124,28 14,38

MDAX 25.084,12 0,47 116,20 16,19

TecDAX 2.787,52 0,97 26,85 13,77

SDAX 10.914,40 0,67 72,92 14,78

FTSE 7.333,40 1,01 73,55 7,90

CAC 5.377,99 1,89 99,57 13,68

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,26 -0,02 -0,50

US-Zehnjahresrendite 2,07 -0,05 -0,61

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:42 Do, 17:01 % YTD

EUR/USD 1,1318 +0,34% EUR/USD 1,1285 -1,3%

EUR/JPY 122,32 +0,11% EUR/JPY 122,06 -2,7%

EUR/CHF 1,1191 +0,12% EUR/CHF 1,1159 -0,6%

EUR/GBP 0,8880 -0,02% EUR/GBP 0,8874 -1,3%

USD/JPY 108,08 -0,27% USD/JPY 108,18 -1,4%

GBP/USD 1,2745 +0,38% GBP/USD 1,2714 -0,2%

Bitcoin Bitcoin

BTC/USD 7.977,75 +3,05% BTC/USD 7.681,00 +114,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 53,16 52,59 +1,1% 0,57 +12,4%

Brent/ICE 62,17 61,67 +0,8% 0,50 +12,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.341,60 1.335,55 +0,5% +6,05 +4,6%

Silber (Spot) 15,02 14,90 +0,8% +0,12 -3,0%

Platin (Spot) 809,65 803,50 +0,8% +6,15 +1,7%

Kupfer-Future 2,61 2,65 -1,4% -0,04 -1,0%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

June 07, 2019 09:58 ET (13:58 GMT)

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