03.10.2017 16:04:45

MÄRKTE EUROPA/Ruhiges Geschäft - Madrid erneut mit Abgaben

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen dominiert Stagnation am Dienstagnachmittag. Die jüngste, achttägige Aufwärtsbewegung lief zum Start zunächst mit äußerst bescheidener Dynamik noch etwas weiter, erlahmte dann aber. Damit bleibt der Schub von der Wall Street aus, die am Vorabend auf neue Rekordhöhen geklettert war und auch am Dienstag zum Start neuerlich auf nie gesehene Höhen gestiegen ist. Der Euro-Stoxx-50 steht nahezu unverändert bei 3.603 Punkten und auch der Stoxx-50 bewegt sich kaum vom Fleck. Der Handel verläuft in extrem engen Spannen. Hier macht sich der Feiertag in Deutschland bemerkbar, denn deutsche Werte werden in Frankfurt nicht gehandelt.

In London legt der FTSE um 0,2 Prozent zu, während der am Vortag durch das Katalonien-Referendum arg gebeutelte spanische Leitindex IBEX-35 um weitere 0,4 Prozent nachgibt. Der in Katalonien ausgerufene Generalstreik belastet den spanischen Index, der FTSE zeigt sich von unerwartet schwachen Daten aus dem Bausektor dagegen ziemlich unbeeindruckt.

In Deutschland herrscht Feierlaune - gefeiert wird der Tag der Deutschen Einheit. Die Börse bleibt daher geschlossen. "Würde heute in Deutschland gehandelt, liefe der DAX wahrscheinlich an sein Allzeithoch heran", sagte ein Händler, allerdings noch vor Handelsbeginn in Europa. Marktteilnehmer bewerteten die Krise in Spanien bislang nur als nationale und politische Belastung.

Euro erholt sich - Übergeordnet weiter schwach

Die zunächst zu beobachtende Unterstützung für europäische Aktien durch den Devisenmarkt ist ausgelaufen, denn der Euro erholt sich mit 1,1757 Dollar über das Niveau des Vorabends. Im Tagestief war die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,17 Dollar gesunken. Etwas gestützt wird die Gemeinschaftswährung von Erzeugerpreisen aus der Eurozone über Markterwartung. Im Handel ist von einem seltenen Zeichen steigenden Inflationsdrucks nach Monaten starken Wirtschaftswachstums die Rede. Der Preisauftrieb falle noch immer moderat aus und deute nicht unbedingt auf ein schnelles Anziehen der Verbraucherpreise und ein baldiges Erreichen der Inflationsziele der Europäischen Zentralbank hin, heißt es im Handel.

Übergeordnet zeigt sich der Euro jedoch schwach, zum Wochenschluss war die Devise klar über 1,18 Dollar gehandelt worden. Anders als am Aktienmarkt spielt die Spanienkrise hier sehr wohl eine Rolle und belastet die Gemeinschaftswährung tendenziell. "Zweifellos trägt der Ausgang der Ereignisse in Spanien zu einem Nachlassen des politischen Optimismus' bei", sagt Devisenstratege Alvise Marino von der Credit Suisse. Der Greenback wird zudem von überzeugenden US-Daten gestützt. Für den US-Notenbankpräsidenten aus Dallas, Robert Kaplan, bleibt die Tür für kurzfristige Zinserhöhungen in den USA daher offen.

Spanische Bankenwerte drehen leicht ins Minus

Die Kurse der spanischen Bankenwerte, die am Vortag wegen der Spanienkrise schwer unter Druck gestanden hatten, drehen erneut mit dem Generalstreik und neuen Auseinandersetzungen mit der spanischen Polizei ins Minus. Die Abschläge sind aber gering. Santander verlieren 0,5 Prozent, BBVA geben 0,1 Prozent ab.

Nachdem die Pleite der britischen Fluggesellschaft Monarch die Konsolidierungsfantasien im Sektor und damit auch die Kurse der Branchenwerte am Vortag befeuert hatte, geht es mit den meisten Kursen weiter bergauf. IAG steigen um weitere 0,6 Prozent, Easyjet legen um 1,1 Prozent zu. Air France-KLM drehen dagegen um 0,3 Prozent ins Minus.

Der schweizerische Personaldienstleister Adecco kauft den US-Stellenvermittler Mullin International. Angaben zum Kaufpreis machte Adecco nicht. Die Titel verlieren in Zürich 1,1 Prozent und stellen damit das Schlusslicht im Leitindex der Schweiz. Ferguson gewinnen nach Verkündung eines Aktienrückkaufprogramms in London 3,8 Prozent. Der Sanitär- und Heizungsspezialist will eigene Titel im Umfang von 500 Millionen Pfund zurückkaufen. Die Aktien des britischen Wehrtechnikkonzerns BAE Systems geben nach einem negativen Analystenkommentar 1,7 Prozent nach. Berenberg hat die Titel auf "Hold" von "Buy" abgestuft.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.603,17 0,01 0,48 9,50

Stoxx-50 3.191,16 0,00 -0,13 6,00

FTSE 7.454,52 0,21 15,68 4,36

CAC 5.369,07 0,35 18,63 10,42

Bund-Future 160,97 -0,15 0,55

DEVISEN zuletzt +/- % Di., 9:48h Mo, 17.17 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1757 +0,18% 1,1736 1,1736 +11,8%

EUR/JPY 132,68 -0,05% 132,74 132,29 +7,9%

EUR/CHF 1,1455 -0,06% 1,1462 1,1435 +7,0%

EUR/GBP 0,8872 +0,32% 0,8844 1,1301 +4,1%

USD/JPY 112,86 -0,21% 113,10 112,71 -3,5%

GBP/USD 1,3251 -0,14% 1,3270 1,3263 +7,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 50,60 50,58 +0,0% 0,02 -11,3%

Brent/ICE 56,09 56,12 -0,1% -0,03 -4,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.271,82 1.270,19 +0,1% +1,63 +10,5%

Silber (Spot) 16,64 16,59 +0,3% +0,05 +4,5%

Platin (Spot) 913,20 913,00 +0,0% +0,20 +1,1%

Kupfer-Future 2,96 2,95 +0,3% +0,01 +17,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/jhe

(END) Dow Jones Newswires

October 03, 2017 10:05 ET (14:05 GMT)

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