14.09.2016 10:30:49
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MÄRKTE EUROPA/Nur schwache Stabilisierung - Übernahmen im Fokus
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert sind Europas Börsen am Mittwoch in den Handel gestartet. Gedrückt wird die Stimmung von den weltweit steigenden Renditen und dem scharfen Rückgang der Rohstoffpreise. Banken- und Auto-Aktien notieren daher europaweit im Minus. Bei den Rohstoffen gibt es aktuell zwar eine Verschnaufpause, die Volatilität könnte aber an allen Märkten jederzeit wieder zunehmen und zu Positionsanpassungen führen. Bei den Einzelunternehmen steht die sich verschärfende Übernahmeaktivität im Blick. Unter anderem erwartet Braas Monier ein Übernahmeangebot und ZF Friedrichshafen sorgt für einen Bieterkampf um den schwedischen Autozulieferer Haldex. Der Dax notiert unverändert bei 10.388 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 2.970 Punkte.
Übernahmen dominieren die Schlagzeilen Bayer stehen im Fokus mit einer möglichen erneuten Angebotserhöhung für Monsanto. Die Aktien legen um 0,3 Prozent zu. Wie es heißt, will Bayer nun bis zu 130 Dollar statt 127,50 Dollar je Aktie für Monsanto bieten und gleichzeitig den Break-Up-Fee auf 3 Milliarden Dollar verdoppeln. "Besonders der Break-Up-Fee sollte für Monsanto interessant sein, denn er nimmt Risiken raus", sagt ein Marktteilnehmer. Sollten sich die Hinweise auf eine Einigung verstärken, dürfte die Bayer-Aktie weiter positiv reagieren.
Linde fallen dagegen um 1,2 Prozent nach ihren Personalveränderungen wegen der gescheiterten Praxair-Übernahme. Am Vortag hatte der Abgang führender Vorstände noch den Kurs angetrieben. Nach Xetra-Schluss wurde dann Linde-AR-Chef Wolfgang Reitzle mit den Worten zitiert, Linde wolle nun aus eigener Kraft wachsen. Dies dämpfe die Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Praxair-Fantasie und drücke den Kurs.
Im SDAX springt der Kurs von Braas Monier um 17 Prozent auf 25,43 Euro nach oben. Der Baustoffkonzern muss sich gegen einen bevorstehenden feindlichen Übernahmeversuch zur Wehr setzen. Wie die Gesellschaft mitteilte, will Standard Industries, ein mit dem Großaktionär 40 North verbundenes Unternehmen, 25 Euro je Aktie bieten. Braas Monier spricht von einer "erheblichen Unterbewertung" der Gesellschaft. Händler setzen daher auf anhaltende Kurse über dem Angebot.
Munter weiter geht es auch mit dem Übernahmekampf um den schwedischen Autozulieferer Haldex. Hier hat ZF Friedrichshafen nachgelegt und sein Angebot auf 110 von 100 schwedische Kronen je Aktie erhöht. ZF kontert damit das Angebot, mit dem Knorr-Bremse zuvor ZF überboten hatte. Haldex steigen um 0,9 Prozent auf 115,75 Kronen über den Gebotspreis, da auch hier mit weiteren Angeboten gerechnet wird. Die ebenfalls im SDAX notierten SAF Holland waren vor Wochen aus dem Gefecht ausgestiegen, da sie den Kampf nicht mitmachen wollten. SAF fallen um 0,8 Prozent.
Gerry Weber überrascht positiv - Richemont nicht Eine Erleichterungsrally bei Gerry Weber treibt die Aktie um 1,7 Prozent nach oben. Hier belastet der Konzernumbau das Ergebnis zwar erheblich. doch "damit war nach den Gewinnwarnungen aber gerechnet worden", sagt ein Marktteilnehmer. Wichtig sei, dass das Mode-Unternehmen die Prognosen für das Gesamtjahr bekräftigt habe. Nach den vielen vorausgehenden Gewinnwarnungen sei damit eine weitere Enttäuschung ausgeblieben.
Beim schweizerischen Luxusgüterkonzern Richemont geht es dagegen um 4,2 Prozent nach unten. Hier macht weiter das schwierige wirtschaftliche Umfeld zu schaffen. In den fünf Monaten von April bis August sackte der Umsatz der Muttergesellschaft von Marken wie Cartier, Montblanc und Jaeger-LeCoultre um kräftige 14 Prozent ab. Gleichzeitig warnte das Unternehmen wegen fallender Marge vor einem massiven Gewinnrückgang.
ADO Properties im SDAX fallen um 4,4 Prozent. Jedoch drückt hier eine Kapitalerhöhung. Ado haben das Kapital um 14,5 Prozent erhöht, der Kurs der neuen Aktien liegt mit 35,50 Euro deutlich unter dem Schlusskurs vom Dienstag bei 37,80 Euro. Zudem würden Immobilienaktien vor dem Hintergrund global steigender Renditen nun kritischer beurteilt.
Großer Verfalltag am Freitag rückt in Fokus In den Blick rückt auch verstärkt der "große Hexensabbat", der Verfall der Futures und Optionen am Freitag an der Eurex und anderen Terminbörsen. Der DAX wird derzeit in einer schmalen Handelsspanne zwischen 10.350 und 10.500 Punkten gesehen. Oberhalb von 10.500 bis hin zu 11.000 Punkten gilt der Markt als "zugenagelt" mit offenen Call-Positionen. Mit jedem Punkt nach oben dürfte daher der Widerstand steigen. Unter 10.000 Punkten überwiegen jedoch starke Absicherungen, die Marktbewegungen nach unten abfedern sollten. Impulse könnten neben dem Intermarket-Umfeld von den britischen Arbeitsmarktdaten ausgehen. Am Nachmittag werden zudem neue Daten zu den US-Öllagerbeständen veröffentlicht. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.970,20 -0,15 -4,60 -9,10 Stoxx-50 2.818,34 -0,02 -0,50 -9,09 DAX 10.388,42 0,02 1,82 -3,30 MDAX 21.057,89 -0,01 -2,88 1,36 TecDAX 1.747,74 0,31 5,45 -4,53 SDAX 9.236,68 0,39 36,19 1,52 FTSE 6.673,11 0,11 7,48 6,90 CAC 4.382,78 -0,10 -4,40 -5,48
Bund-Future 163,14 0,22 7,22
DEVISEN zuletzt +/- % 8:21 Uhr Di, 17.26 Uhr % YTD EUR/USD 1,1223 -0,01% 1,1224 1,1239 +3,4% EUR/JPY 115,7202 -0,07% 115,8014 114,89 -21,5% EUR/CHF 1,0965 -0,01% 1,0966 1,0946 +0,8% EUR/GBP 0,8508 +0,02% 0,8503 1,1721 +15,5% USD/JPY 103,11 -0,06% 103,17 102,24 -12,2% GBP/USD 1,3193 -0,05% 1,3200 1,3174 -10,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,28 44,90 +0,8% 0,38 +5,6% Brent/ICE 47,32 47,1 +0,5% 0,22 +9,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.321,27 1.319,06 +0,2% +2,21 +24,6% Silber (Spot) 19,01 18,87 +0,8% +0,14 +37,6% Platin (Spot) 1.042,40 1.036,00 +0,6% +6,40 +16,9% Kupfer-Future 2,11 2,10 +0,5% +0,01 -2,1% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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September 14, 2016 03:59 ET (07:59 GMT)
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