28.10.2016 16:14:47
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MÄRKTE EUROPA/Nach US-Wachstumsdaten weiter leicht im Minus
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten liegen die Kurse nach neuen US-Wachstumsdaten weiterhin leicht im Minus. Der Euro-Stoxx-50 verliert am Freitagnachmittag 0,5 Prozent auf 3.070 Punkte, der Dax gibt ebenfalls um 0,5 Prozent auf 10.665 Punkte nach. Damit stehen beide Indizes weiterhin deutlich über den Tagestiefstständen, die sie am Vormittag mit stark steigenden Renditen am Anleihenmarkt markiert hatten. Hier scheint sich aber auch nach den US-Wachstumsdaten ein Ende des Ausverkaufs durchzusetzen. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen steht mit 0,161 Prozent nun sogar niedriger als am Donnerstagabend, nachdem sie am Freitagvormittag mit 0,219 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende Mai geklettert war.
"Die Zinserwartungen verändern sich kaum", sagt ein Händler zu den US-Daten. Das Wachstum der US-Wirtschaft ist im dritten Quartal mit einer annualisierten Rate von 2,9 Prozent zwar deutlich stärker ausgefallen als erwartet. "Die Konjunktur profitiert aber vor allem vom Lageraufbau und von den Exporten", so ein Händler. Der für die USA so wichtige Konsum habe dagegen schwach abgeschnitten. Er wuchs lediglich um 2,1 Prozent. Auch am Devisenmarkt tut sich nicht viel, der Euro liegt weiterhin an der Marke von 1,0920 Dollar.
Zum Dreh an den Anleihenmärkten hat am Morgen aber vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) beigetragen. Diese hat die Spekulationen um eine Zinswende gedämpft. Laut EZB-Mitglied Benoit Coeure ist die lockere Geldpolitik angemessen, Hinweise auf unerwünschte Nebeneffekte gebe es nur wenige.
Airlines heben ab Daneben steht die Berichtssaison der Unternehmen zum dritten Quartal im Blick. Auf der Gewinnerseite ganz oben stehen die Aktien der Fluggesellschaften. Ihr Branchenindex steigt um 1,2 Prozent. Aktien der British-Airways-Mutter IAG gewinnen nach Vorlage von Zahlen gut 7 Prozent, gestützt vor allem von einem zuversichtlich klingenden Kommentar zum Ausblick durch den Finanzchef. Auch andere Fluglinienaktien ziehen an, Lufthansa legen um 2,3 Prozent zu.
Neue Wachstumsprognose bei Novo Nordisk derb abgestraft Ein Kursdebakel erlebt die Aktie des dänischen Pharmaunternehmens Novo Nordisk. Sie stürzt um 13,7 Prozent ab. Der Umsatz im dritten Quartal habe zwar die Schätzungen nur leicht verfehlt, der Gewinn je Aktie sogar leicht darüber gelegen, "aber den Ausblick für das Gewinnwachstum zu halbieren, ist schon ein starkes Stück", sagt ein Börsianer. Verschärfend komme hinzu, dass diese Wachstumsziele erst im Frühjahr ausgerufen worden seien. Der Pharma-Hersteller hat sein langfristiges Wachstumsziel für den operativen Gewinn gesenkt auf 5 nach zuvor noch 10 Prozent.
Ganz anders sieht es beim Konkurrenten Sanofi aus. Dessen Aktie legt um 4 Prozent zu nach besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen und der Anhebung der Gewinnziele. Sanofi erwartet 2016 beim bereinigten Gewinn je Aktie jetzt einen Anstieg um 3 bis 5 Prozent unter der Prämisse konstanter Wechselkurse. Bislang war der Konzern von einem weitgehend stabilen Gewinn ausgegangen. Zudem kündigte Sanofi einen Aktienrückkauf im Volumen von 3,5 Milliarden Euro an.
In der deutschen Pharmabranche gewinnen Fresenius Medical Care 0,9 Prozent auf 75,14 Euro. Die jüngst vorgelegten Quartalszahlen haben positive Analystenstimmen ausgelöst, so hat JP Morgan das Kursziel auf 104,50 Euro erhöht.
Linde-Zahlen kommen gut an Als einer der Gewinner am deutschen Markt steigen Linde um 1,9 Prozent. Die Kombination aus leicht besseren Zahlen und weiteren Kostensenkungsplänen komme gut an, sagt ein Händler. Linde scheine sich schneller verschlanken zu wollen, als der Markt bisher wahrgenommen habe. "Es sieht so aus, als ob sich Linde hübsch machen will für eine wie auch immer ausgerichtete Übernahme", so der Händler.
Auf ein positives Echo stoßen auch die Quartalszahlen der UBS. Der Gewinn sei deutlich über den Erwartungen ausgefallen, weil das Schweizer Kreditinstitut die Kostenseite im Griff habe. Sehr stark sei auch die Kernkapitalquote. UBS gewinnen 2,4 Prozent.
Wenig tut sich nach den Quartalszahlen bei Deutsche Börse. Der Kurs tritt auf der Stelle. Die Zahlen seien kein Katalysator, kursrelevant seien bei dem Börsenbetreiber derzeit mehr Nachrichten zur geplanten Fusion mit der Londoner Börse und hier gebe es nichts Neues.
Unter Druck steht die Aktie des Bierbrauers AB Inbev nach einer Umsatzwarnung. Sie verliert 3,1 Prozent. In diesem Sog verlieren Heineken 0,5 Prozent.
Compugroup könnte sich verheben Übernahmespekulationen treiben den Kurs der niederländischen Agfa-Gevaert und bremsen den der Compugroup. Erstere gewinnen 4,4 Prozent, während Compugroup um 6,3 Prozent nachgeben. "Kaum zu glauben", heißt es im Handel zu den Übernahmeplänen von Agfa-Gevaert durch Compugroup. Bis kurz vor der Ad-hoc-Meldung, dass tatsächlich Gespräche geführt würden, habe es noch Analystenstimmen gegeben, die die Presseberichte über solche Pläne als unwahrscheinlich eingeordnet hätten, sagt ein Händler. Es sei zu hoffen, dass sich Compugroup "an dem großen Brocken nicht verschlucke", der rund ein Viertel der eigenen Marktkapitalisierung ausmache.
Weiter abwärts geht es mit SLM Solutions, diesmal um 6,5 Prozent. Nachdem General Electric (GE) mit der geplanten Übernahme des 3D-Druckerherstellers nicht zum Zug kam, droht SLM GE nun als Kunden zu verlieren, zumal GE die Fühler nach einem anderen Druckerhersteller ausgestreckt hat. GE könne damit vom Freund zum Feind werden, heißt es im Handel. Dagegen setzen Siltronic ihren Aufschwung mit einem Plus von knapp 8 Prozent fort.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.069,65 -0,50 -15,52 -6,06 Stoxx-50 2.829,03 -0,69 -19,63 -8,75 DAX 10.664,87 -0,49 -52,21 -0,73 MDAX 21.110,50 -0,60 -126,54 1,62 TecDAX 1.728,58 -0,79 -13,73 -5,58 SDAX 9.303,65 -0,40 -37,19 2,25 FTSE 6.973,90 -0,18 -12,67 11,72 CAC 4.530,70 -0,06 -2,87 -2,29Bund-Future 162,12 0,07 6,55
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:41 Do, 17:17 % YTD EUR/USD 1,0924 +0,11% 1,0913 1,0916 +0,6% EUR/JPY 114,9415 -0,02% 114,9700 114,55 -26,1% EUR/CHF 1,0848 +0,08% 1,0839 1,0842 -0,3% EUR/GBP 0,8981 +0,26% 0,8971 1,1157 +22,0% USD/JPY 105,22 -0,15% 105,37 104,95 -10,4% GBP/USD 1,2169 +0,05% 1,2163 1,2180 -17,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,15 49,72 -1,1% -0,57 +12,1% Brent/ICE 50,01 50,47 -0,9% -0,46 +12,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.271,65 1.268,30 +0,3% +3,35 +19,9% Silber (Spot) 17,74 17,62 +0,7% +0,12 +28,3% Platin (Spot) 976,50 964,25 +1,3% +12,25 +9,5% Kupfer-Future 2,18 2,16 +0,6% +0,01 +1,0% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/ros
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October 28, 2016 09:43 ET (13:43 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 43 AM EDT 10-28-16
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Agfa-Gevaert N.V. | 0,83 | 0,48% | |
Anheuser-Busch InBev SA (spons. ADRs) | 47,40 | 1,28% | |
Deutsche Börse AG | 238,90 | 0,55% | |
Fresenius Medical Care (FMC) St. | 48,05 | 0,23% | |
International Consolidated Airlines S.A. | 4,01 | 4,05% | |
Sanofi S.A. | 103,10 | 2,59% | |
Siltronic AG | 44,46 | 1,05% | |
SLM Solutions AG | 19,16 | 1,38% | |
UBS | 10,46 | -0,48% |