26.02.2018 10:16:45

MÄRKTE EUROPA/Marktbreite Erholung - Vorsicht vor Powell-Rede

FRANKFURT (Dow Jones)--Wie erhofft freundlich sind Europas Börsen am Montag in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX springt dabei über die wichtige Marke von 12.500 Punkten, an der jüngste Aufwärtsbemühungen immer wieder gescheitert waren. Der Index legt um 0,7 Prozent zu auf 12.574 Zähler, der Euro-Stoxx-50 klettert um 0,7 Prozent auf 3.467 Punkte. Mehr als einen Anlauf auf die 200-Tage-Linie im DAX bei aktuell 12.740 Punkten erwarten Händler jedoch für den Wochenverlauf nicht.

Sorgenvoller Blick auf US-Notenbank und Italien-Wahl

"Dafür gibt es viel zu viele fundamental entscheidende Ereignisse", sagt ein Händler. Vor allem die Rede des neuen US-Notenbankchefs Powell am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Repräsentantenhauses steht im Fokus. Sie wurde von Mittwoch auf Dienstag vorgezogen, was Marktteilnehmer besonders aufmerksam werden lässt. Jochen Stanzl von CMC Markets vermutet dahinter, man wolle wohl einen neuen Volatilitätsanstieg an der Wall Street vermeiden. Er rechnet allerdings damit, dass Powell den Kurs seiner Vorgängerin Yellen nur bestätigen wird.

In Europa stehe vor allem die Wahl in Italien am Wochenende im Fokus und der Mitgliederentscheid der SPD zur Großen Koalition in Deutschland, heißt es von den Analysten der Societe Generale. Als entscheidend für die Aktienmärkte wird ohnehin nur die Entwicklung auf der Zinsseite gesehen. "Sollten die Zinsen weiter steigen, geht es mit den Aktienbewertungen steil nach unten", so der Händler. Von den Analysten von Goldman Sachs wurde für Aktien sogar ein Abwärtspotenzial von 25 Prozent ausgemacht, falls die Zehnjahresrendite in den USA auf 4,5 Prozent steigen sollte. Aktuell notiert sie jedoch noch unter 3 Prozent. Zinsempfindliche Sektoren wie die Versorger stehen aber weiter unter Druck. Im DAX fallen Eon und RWE bis zu 0,3 Prozent.

Autowerte mit China im Fokus

Nachrichtlich stehen am Morgen vor allem Autowerte im Fokus nach den Zahlen von VW und dem überraschenden Einstieg von Geely bei Daimler am Freitag. Zum einen fragt sich die Börse, welche Strategie die Chinesen bei Daimler verfolgen. Zudem ist offen, wo die gut 7 Milliarden Euro für das Investment herkommen und wie die Beteiligung in Höhe von knapp 103 Millionen Aktien oder 9,69 Prozent an den Stuttgartern in aller Stille gekauft werden konnte. Seit der klammheimlichen Übernahme von Continental durch Schaeffler sollte dies eigentlich nicht mehr möglich sein. Daimler fallen um 0,6 Prozent.

VW legen dagegen um 1,6 Prozent zu. Der Konzern plant, Nutzfahrzeuge für China zu produzieren. "Wir glauben, dass die Zeit für uns jetzt reif ist, in China durchzustarten und die Angebotspalette des Konzerns um Nutzfahrzeuge zu ergänzen", sagte VW-Nutzfahrzeugvorstand Jörn Hasenfuß. Durch eine Produktion am Ort könne man die Fahrzeuge deutlich günstiger anbieten. BMW steigen um 1 Prozent.

Allerdings steht die Branche erneut mit den Folgen des VW-Abgasbetruges im Blick: Denn am Dienstag geht es um die Zukunft des Dieselmotors, wenn das Urteil des Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) zum Diesel-Fahrverbot auf der Agenda steht. Hier gab es am Wochenende eine überraschende Entwicklung. Die Bundesregierung will in Kürze bereits die Rechtsgrundlage zur Anordnung von streckenbezogenen Fahrverboten bei einer zu hohen Abgasbelastung in den Städten schaffen.

Bayer legen um 1,4 Prozent zu, nachdem ein Bericht im Handelsblatt positive Signale für den Zusammenschluss mit Monsanto aus Richtung EU andeutet. Henkel und Adidas erholen sich um je 1,3 Prozent.

Eine Gewinnwarnung schickt die Aktien der niederländischen PostNL nach unten. Während die aktuellen Quartalszahlen durchaus positiv aufgenommen werden, enttäuscht der Ausblick massiv. Laut den Analysten von KBC Securities liegt die Gewinnerwartung fast 27 Prozent unter Konsensschätzung. Die Aktien verlieren 15 Prozent, zeigen sich damit aber bereits erholt von noch tieferen Kursen. Deutsche Post liegen 0,5 Prozent im Plus.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.466,66 0,73 25,20 -1,06

Stoxx-50 3.078,81 0,66 20,17 -3,12

DAX 12.574,14 0,72 90,35 -2,66

MDAX 26.500,95 0,63 165,91 1,15

TecDAX 2.624,91 0,85 22,20 3,79

SDAX 12.180,73 0,68 82,84 2,47

FTSE 7.274,45 0,41 30,04 -5,77

CAC 5.354,09 0,69 36,72 0,78

Bund-Future 159,43 -0,10 -1,45

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.15 Uhr

EUR/USD 1,2324 +0,3% 1,2287 1,2293

EUR/JPY 131,46 -0,1% 131,60 131,15

EUR/CHF 1,1515 -0,0% 1,1517 1,1505

GBP/EUR 1,1395 +0,0% 1,1367 1,1366

USD/JPY 106,67 -0,4% 107,09 106,69

GBP/USD 1,4044 +0,5% 1,3968 1,3971

Bitcoin

BTC/USD 9.877,09 -0,8% 9.877,09 10.256,01

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,46 63,55 -0,1% -0,09 +5,1%

Brent/ICE 67,22 67,31 -0,1% -0,09 +1,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.338,05 1.328,82 +0,7% +9,23 +2,7%

Silber (Spot) 16,68 16,53 +0,9% +0,15 -1,5%

Platin (Spot) 1.004,60 996,55 +0,8% +8,05 +8,1%

Kupfer-Future 3,22 3,21 +0,3% +0,01 -2,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 26, 2018 04:17 ET (09:17 GMT)

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