22.02.2024 15:56:40
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MÄRKTE EUROPA/Kursrally dank Nvidia - DAX auf Allzeithoch
FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter aufwärts geht es auch am Donnerstagnachmittag mit den Aktienbörsen in Europa. Die Rally der Technologiewerte strahlt auch auf andere Branchen aus und erhöht die Risikofreude der Anleger. Die Zahlen von Chipdesigner Nvidia haben untermauert, dass die KI-Rally keine Blase ist, sondern von realen Umsätzen und Gewinnen getragen wird.
Der DAX steigt um 1,7 Prozent auf 17.415 Punkte und liegt damit praktisch auf seinem gerade markierten Allzeithoch. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,8 Prozent auf 4.863 Punkte. Dazu haben die Märkte aber auch eine Flut an Geschäftszahlen aus der Berichtssaison zu bewerten, von der EZB und US-Notenbank gab es neue Sitzungprotokolle und dazu noch frische Einkaufsmanagerindizes (PMI) rund um den Globus. "Das sind heute die Daten für einen Monat an einem Tag", sagte ein Händler.
Im DAX treiben zudem weitere Aktienrückkaufprogramme, so von Mercedes-Benz und Heidelberg Materials. In Asien hatte der Nikkei-Index in Tokio nun endlich den bisherigen Rekordstand aus dem Jahr 1989 übertroffen, er knackte erstmals die 39.000er Marke.
Kaufrausch dank Nvidia
Für einen Kaufrausch im Technologiesektor sorgen die Geschäftszahlen von Nvidia: Der Branchen-Index liegt in Europa mit 3,3 Prozent Plus vorn. Besonders gefragt sind die Chipwerte, so bauen ASMI, ASML und Infineon ihre Gewinne aus auf bis zu 5 Prozent. Nvidia hat bei den mit großer Spannung erwarteten Geschäftszahlen sowohl bei Umsatz als auch Gewinn die Erwartungen geschlagen. Der Umsatz lag im Milliardenbereich höher als erwartet, die Gewinnmarge lag bei gigantischen 77 Prozent.
In den USA geht es für die Nvidia-Aktien um 14,9 Prozent nach oben, so dass das Mitglied der so genannten "Glorreichen Sieben" nun voraussichtlich wieder zum drittgrößten US-Konzern aufsteigt.
Notenbanken im Fokus - Einkaufsmanager zeigen Absturz in Deutschland
Die neuen Einkaufsmanager-Indizes (PMI) rund um den Globus zeigen erste Erholungszeichen im Frühjahr - außer in Deutschland. Hier stürzt vor allem die Industrie ins Bodenlose: Ihr Branchen-PMI verschlechterte sich weiter auf 42,3 Punkte, obwohl eine minimale Erholung auf rund 46 Zähler erwartet worden war. In Frankreich und Italien sieht es sogar so deutlich besser aus, so dass der Gesamt-PMI für Europa trotz Deutschland genau auf die Expansionsschwelle von 50,0 Prozent kletterte.
Dazu gab es noch die Protokolle der jüngsten Notenbanken-Sitzungen: Bei der Fed zeigte sich, dass die meisten Teilnehmer Risiken bei zu schnellen Zinssenkungen sehen. Einige befürchteten sogar, dass die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung ins Stocken geraten könnten, kommentieren die Renten-Experten der Commerzbank.
Nach der Vorlage des EZB-Protokolls unterstreichen Marktbeobachter, dass die Stimmen der Tauben bei der Geldpolitik nun deutlicher zu hören seien. Allerdings erteilten die Experten der Unicredit Hoffnungen auf Zinssenkungen eine Absage, die auf die schwachen PMI verweisen. Diese setzten die EZB nicht unter Senkungsdruck.
Mercedes-Benz im Rahmen - Aktienrückkauf stützt
Mercedes-Benz bauen ihre Gewinne auf 5,9 Prozent aus. Die Geschäftszahlen sind zwar von einem deutlichen Gewinnrückgang gekennzeichnet, liegen aber trotzdem überwiegend über Erwartung. Der Ausblick erfüllt die Erwartung. Kurstreibend wirkt vor allem die Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms um bis zu 3 Milliarden Euro.
Allianz steigen um 1,8 Prozent auf Jahreshoch. Damit profitieren sie von neuen Rekordkursen bei Axa, die nach starken Geschäftszahlen die Dividende stärker als erwartet erhöht. "Das setzt Allianz unter Zugzwang", so ein Händler. Allianz legt am Freitag Geschäftszahlen auf den Tisch. Axa steigen um 2,7 Prozent. Auch Zurich Insurance (+3,3%) hat eine deutliche Dividendenerhöhung angekündigt.
Heidelberg Materials hat zwar ein neues Aktienrückkaufprogramm von bis zu 1,2 Milliarden Euro beschlossen, die Geschäftszahlen des Baustoffkonzerns treffen aber nur die Erwartungen. Die Aktien rutschen um 2,3 Prozent ab.
Bei SAP geht es mit den Technologiewerten um 2,6 Prozent höher. "Die Dividende trifft die Prognose", meint ein Marktteilnehmer zur Dividendenankündigung von SAP. Die Erhöhung auf 2,20 nach 2,05 Euro im Vorjahr entspreche genau dem Konsens.
MTU unter Druck - Dividende enttäuscht
MTU stehen unter Druck, der Kurs kommt um 1,9 Prozent zurück. Der Triebwerksbauer senkt die Dividende auf 2,00 von 3,20 Euro, erwartet wurden mehr als 4,00 Euro. Grund sind hohe Kosten wegen der Triebwerkprobleme von Pratt & Whitney. Der Umsatzausblick liegt mit bis zu 7,5 Milliarden Euro zwar höher als erwartet, die operative Gewinnmarge aber unter den Schätzungen.
Dazu glänzt umgekehrt der Konkurrent Rolls-Royce in London mit starken Geschäftszahlen: Vor allem der freie Cashflow habe die Erwartungen deutlich übertroffen, heißt es dazu von Berenberg. Die Aktien springen daher um 10 Prozent an.
Nestle nach Zahlen schwach - Danone selbstsicher
Nestle stehen mit 4,6 Prozent unter Druck. "Die Zahlen liegen zwar nahe an den Erwartungen", so ein Marktteilnehmer. Das EBIT liege etwas unter den Prognosen, der freie Cashflow etwas darüber. Allerdings schwächt sich das Wachstum ab: Nach einem Plus von 7,2 Prozent werden beim organischen Wachstum nur noch 4 Prozent erwartet.
Auch Unilever werden davon mitgezogen und fallen um 0,6 Prozent. Bei Danone geht es dagegen um 0,1 Prozent höher. Hier liegt der freie Cashflow leicht über den Erwartungen, die Dividende steigt um 5 Prozent und der CEO zeigt sich überzeugt, dass Danone aufgrund ihrer Preissetzungsmacht die hohen Preise verteidigen könne.
Kurseinbruch bei Delivery Hero - Verkauf scheitert
Delivery Hero grenzen ihre Verluste auf 2,6 Prozent ein. Der Verkauf von Foodpanda ist nun doch gescheitert. Er sollte Geld in die Kassen des Essenslieferdienstes spülen. In kräftiger Rally-Laune zeigen sich Nebenwerte nach Vorlage guter Geschäftszahlen: Besonders bei Knorr-Bremse (+7,7%), Gerresheimer (+14%) und Krones (+3,7%) kommen die Ausblicke der Unternehmen am Markt gut an.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.863,46 +1,8% 88,15 +7,6%
Stoxx-50 4.289,97 +0,9% 37,72 +4,8%
DAX 17.415,43 +1,7% 297,31 +4,0%
MDAX 26.215,03 +1,9% 500,83 -3,4%
TecDAX 3.417,51 +2,3% 78,00 +2,4%
SDAX 13.891,26 +1,2% 165,75 -0,5%
FTSE 7.686,21 +0,3% 23,70 -0,2%
CAC 7.918,88 +1,4% 106,79 +5,0%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,42 -0,02 -0,15
US-Zehnjahresrendite 4,31 -0,01 +0,43
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:46 Mi, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,0810 -0,1% 1,0853 1,0812 -2,1%
EUR/JPY 162,66 +0,0% 162,91 162,44 +4,5%
EUR/CHF 0,9524 +0,1% 0,9501 0,9517 +2,6%
EUR/GBP 0,8564 +0,0% 0,8567 0,8566 -1,3%
USD/JPY 150,47 +0,1% 150,11 150,24 +6,8%
GBP/USD 1,2623 -0,1% 1,2669 1,2623 -0,8%
USD/CNH (Offshore) 7,2024 +0,0% 7,1966 7,1985 +1,1%
Bitcoin
BTC/USD 51.228,81 -0,6% 51.865,59 51.191,27 +17,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 77,95 77,91 +0,1% +0,04 +7,7%
Brent/ICE 83,08 83,03 +0,1% +0,05 +8,0%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 23,435 23,95 -2,2% -0,52 -25,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.025,03 2.026,15 -0,1% -1,12 -1,8%
Silber (Spot) 22,86 22,85 +0,0% +0,01 -3,8%
Platin (Spot) 898,10 885,50 +1,4% +12,60 -9,5%
Kupfer-Future 3,88 3,88 +0,1% +0,00 -0,3%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
February 22, 2024 09:56 ET (14:56 GMT)
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