10.11.2015 13:29:49
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MÄRKTE EUROPA/Kurse bröckeln weiter ab
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kurse an Europas Börsen bröckeln am Dienstag weiter ab. Der Dax verliert 0,2 Prozent auf 10.795 Punkte und der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,2 Prozent auf 3.410 Punkte nach. Beobachter begründen dies mit einer zunehmenden Skepsis mit Blick auf die künftigen Schritte der EZB. Angesichts des schwachen Euro, der die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone stärkt, könnte sich die Notenbank bei der Sitzung im Dezember mit weiteren Lockerungen bedeckt halten.
"Der Handlungsdruck ist auf jeden Fall gesunken", sagt Andreas Paciorek von CMC Markets. Denn der Euro sei jüngst zum US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit sechseinhalb Monaten gefallen. Die gestiegene Wahrscheinlichkeit steigender Zinsen in den USA, die konjunkturelle Schwäche Chinas und die Sorge, dass die EZB die Anleihekäufe im Dezember doch nicht ausweitet, das alles trübe die Stimmung an den Aktienmärkten ein.
Am Mittag wechselt der Euro zum Kurs von 1,0728 Dollar die Besitzer. Seit Freitagnachmittag pendelt die Gemeinschaftswährung auf niedrigem Niveau um die Marke von 1,0750 Dollar. Eine nennenswerte Erholung ist bislang ausgeblieben.
Die Erwartung einer weiteren Zinssenkung in der Eurozone lastet dagegen schwer auf den Sätzen am Geldmarkt, wo sich Banken untereinander kurzfristig Liquidität leihen. Die Benchmark-Zinsen Euribor sind am Mittwoch sämtlich auf neue Rekordtiefs gefallen. Fallende Zinsen gehen mit steigenden Anleihekursen einher. Bundesanleihen, die zuletzt stark nachgegeben haben, setzen die Erholung vom Dienstag fort.
Kurz vor Veröffentlichung der Berichte zum dritten Quartal von E.ON am Donnerstag und von RWE am Freitag gehen Anleger in Deckung. E.ON verlieren 1,7 Prozent und RWE 2,6 Prozent. Analysten rechnen für die ersten neun Monate des Jahres bei RWE mit einem Gewinnrückgang von 8 Prozent und bei E.ON sogar von fast 20 Prozent. Zudem berichtet das "Handelsblatt" von 8 Milliarden Abschreibungen bei E.ON.
Vodafone hat das Gewinnziel für das laufende Jahr erhöht. Statt eines operativen Gewinns von 11,5 Milliarden Pfund wollen die Briten nun 11,7 bis 12 Milliarden Pfund verdienen. Das lässt den Aktienkurs um 4,7 Prozent steigen und zieht auch die Aktien anderer Schwergewichte wie BT Group, Deutsche Telekom, Orange und Telecom Italia mit nach oben. Der Telekomsektor liegt mit einem Anstieg von 1,8 Prozent als einziger deutlich Sektor im Plus.
Der niederländische Telekommunikationskonzern KPN hat mit dem Verkauf einer Beteiligung von rund 5 Prozent an Telefonica Deutschland 805 Millionen Euro erlöst. KPN steigen dank der Einnahmen um 3,3 Prozent. Telefonica Deutschland verlieren dagegen wegen des erhöhten Aktienangebots 3,4 Prozent.
Der Umbau bei Ericsson wird für den schwedischen Technologiekonzern teurer als erwartet. Statt 3 bis 4 Milliarden Kronen dürfte das Programm 3,5 bis 4,5 Milliarden Kronen kosten. Ericsson verlieren 5,4 Prozent.
Kursausschläge gibt es im TecDAX: So verteuern sich Dialog Semiconductor um 5 Prozent. Das Unternehmen hatte im September die Übernahme des US-Konzerns Atmel für 4,6 Milliarden US-Dollar angekündigt. Der Hedgefonds Elliott Management ruft nun jedoch die Aktionäre von Dialog Semiconductor auf, diesen Kauf abzulehnen.
Nordex büßen 3 Prozent ein, nachdem die Deutsche Bank die Aktie von "Kaufen" auf "Halten" gesenkt hat. Die Aktie sei seit Januar 2014 deutlich besser gelaufen als der Branchendurchschnitt und der TecDax, begründet die Deutsche Bank die Senkung.
Die Quartalsberichte einer ganzen Reihe deutscher Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe können Händler nicht zu Käufen der Aktien animieren. So geben die Aktien der Aareal Bank sowie von Tom Tailor, Evotec, Biotest und LEONI nach. Um 1,1 Prozent zulegen können dagegen König & Bauer. Der Druckmaschinenhersteller hat in den ersten neun Monaten des Jahres wieder Gewinne gedruckt.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.410,50 -0,23% Stoxx-50 3.217,82 -0,05% DAX 10.795,42 -0,19% FTSE 6.275,96 -0,31% CAC 4.895,71 -0,31% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 156,06 +45DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7.47 Uhr Mo, 17.50 Uhr EUR/USD 1,0728 -0,3% -- 1,0770 EUR/JPY 132,25 -0,12% 132,41 132,49 EUR/CHF 1,0776 -0,15% 1,0793 1,0783 USD/JPY 123,29 0,02% 123,27 123,03 GBP/USD 1,5110 -0,04% 1,5116 1,5125 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
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November 10, 2015 06:58 ET (11:58 GMT)
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