16.12.2013 18:42:34

MÄRKTE EUROPA/Kräftige Kursgewinne leiten Jahresendrally ein

   Von Thomas Leppert

   Die Verluste aus der Vorwoche sind vergessen. Am Montag ging es an den Börsen in Europa kräftig nach oben. Einige Marktteilnehmer hoffen darauf, dass nun die Jahresendrally startet. Ein Kaufargument lieferten überzeugende Wirtschaftsdaten aus der Eurozone. Zudem setzt sich an der Börse immer stärker die Meinung durch, dass ein Zurückfahren des Anleihekaufprogramms durch die Fed die Stimmung an der Börse kaum noch belasten dürfte.

   Der Dax schloss 1,7 Prozent höher bei 9.163,56 Punkten. Im Euro-Stoxx-50 ging es um 2,0 Prozent nach oben auf 2.979 Punkte. Die Börse in Mailand stellte mit einem Plus von 2,3 Prozent den stärksten Gewinner, Athen schloss mit einem Minus von 0,5 Prozent als einzige Börse im Minus.

   Die Wirtschaft in der Eurozone nimmt wieder an Fahrt auf. Das Wachstum hat sich im Dezember nach der Abschwächung in den beiden Vormonaten wieder leicht beschleunigt. Antreiber war nach Angaben des Datendienstleisters Markit die Industrie, bei der im sechsten Monat in Folge die Produktion und der Auftragseingang zulegten und jeweils das höchste Niveau seit April 2011 erreichten. Deutlich abgekoppelt von diesem verhalten positiven Trend zeigt sich Frankreich, das auf eine Rezession zusteuert. Aus Sicht von Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson ist sicher, dass die Wirtschaft in der Eurozone das zweite Quartal nacheinander wachsen wird.

   Der wichtigste Termin der Woche findet am Mittwochabend statt. "Die Schlüsselfrage ist, ob die Federal Reserve ihren Ausblick auf die Fed Funds Rate ändert", sagte Chris Weston vom Broker IG mit Blick auf die kurzfristigen US-Zinsen. An den Märkten werde fest damit gerechnet, dass eine Drosselung der Anleihekäufe mit der Ansage einer früheren Anhebung der Leitzinsen als bisher erwartet einhergehen wird. Damit werde das kurze Zinsende in den USA der Schlüsselfaktor für alle anderen Anlageklassen in dieser Woche. Der Euro erholte sich leicht auf 1,3760 Dollar.

   Kräftig nach oben ging es für die Aktie der Deutschen Telekom, sie schloss 3,8 Prozent fester bei 11,78 Euro. Sie profitierte von Spekulationen, dass der US-Mobilfunkkonzern Sprint für T-Mobile US bieten könnte. Sprint, hinter dem der japanische Softbank-Konzern steht, bereitet laut mit der Situation vertrauten Personen ein Übernahmeangebot für T-Mobile US vor. Nach Informationen des "Wall Street Journal" könnte der Deal im kommenden Jahr über die Bühne gehen. Die Telekom hält 67 Prozent an dem US-Mobilfunkunternehmen.

   Der Ausbau ihres Anteils an Telecom Italia durch den US-Vermögensverwalter Blackrock ließ deren Kurs um 5 Prozent steigen. Der US-Investor hat nach eigenen Angaben den Anteil an Telecom Italia jüngst inklusive Wandelanleihen auf 10,1 Prozent verdoppelt. "Damit dürfte Blackrock auf der Aktionärsversammlung am 20. Dezember großen Einfluss ausüben", sagt ein Händler. Am Markt setze man verstärkt auf die "Activist Shareholders". Der Sektor der europäischen Telekomwerte stieg um 1,2 Prozent.

   Den Tagesgewinner im DAX stellte die Aktie der Commerzbank. Mit einem Tagesgewinn von 4 Prozent auf 11,10 Euro handelt sie seit Jahresbeginn nun wieder knapp im Plus. Seit dem Rekordtief am 4. Juli hat sich die Aktie nahezu verdoppelt. Positiv wurde an der Börse aufgenommen, dass sich die Bank von einem Teilportfolio an Schiffsfinanzierungen getrennt hat und damit und damit das Risikoprofil im Geschäftsfeld Non-Core Assets (NCA) verbessert.

   Die Analysten der Deutschen Bank haben sich den europäischen Versicherungssektor angeschaut, der in den vergangenen beiden Jahren besser als der Gesamtmarkt gelaufen ist. Dies sei auch dem günstigeren Kapitalmarktumfeld zu verdanken. Damit hätten sich die Bilanzen der Unternehmen verbessert. Die Deutsche Bank hält eine leicht marktüberdurchschnittliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten für gut möglich, vor allem dank der Lebensversicherer. Bei den Dividenden könnte es erfreuliche Überraschungen geben. Der Sektor der Versicherer legte europaweit im Schnitt um 1,5 Prozent zu.

   Die Aktien von Aurubis litten unter einer Dividendensenkung. Europas größter Kupfererzeuger kürzt die Dividende nach einem schwachen Geschäftsjahr um fast ein Fünftel. Aktionäre sollen nur noch 1,10 Euro je Aktie erhalten, 0,25 Euro weniger als für das Vorjahr. Grund ist ein Gewinneinbruch um 62 Prozent. Die Aktie schloss 1,8 Prozent leichter bei 41,09 Euro.

   In Europa sprangen die Aktien der Billigmoden-Kette H&M nach guten Umsatzzahlen auf ein neues Allzeithoch. Die Analysten von Bernstein attestierten einen sehr guten Umsatz im November - das Plus habe flächenbereinigt zehn Prozent betragen. Es habe sich um das beste Monatsergebis seit März 2012 gehandelt. In der Peugeot-Aktie hält der Abverkauf an, sie verlor gegen den Trend 4,0 Prozent.

=== Europäische Schlussbörsen vom Montag, 16. Dezember

. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 2.975,28 53,36 +1,8% 12,9 . Stoxx-50 2.791,57 36,61 +1,3% 8,3 . Stoxx-600 313,53 3,78 +1,2% 12,1 Frankfurt XETRA-DAX 9.163,56 157,10 +1,7% 20,4 London FTSE-100 6.522,20 82,24 +1,3% 10,6 Paris CAC-40 4.119,88 60,17 +1,5% 13,2 Amsterdam AEX 381,44 4,58 +1,2% 11,3 Athen ATHEX-20 376,34 -1,80 -0,5% 21,5 Brüssel BEL-20 2.784,17 32,36 +1,2% 12,5 Budapest BUX 18.781,01 356,29 +1,9% 3,3 Helsinki OMXH-25 2.690,48 23,30 +0,9% 21,7 Istanbul ISE NAT. 30 91.399,38 1075,20 +1,2% -6,5 Kopenhagen OMXC-20 587,25 2,73 +0,5% 18,4 Lissabon PSI 20 6.349,00 47,13 +0,7% 13,1 Madrid IBEX-35 9.429,50 156,80 +1,7% 15,5 Mailand FTSE-MIB 18.222,42 416,69 +2,3% 12,0 Moskau RTS 1.405,00 13,15 +0,9% -8,0 Oslo OBX 487,52 3,25 +0,7% 18,8 Prag PX 966,26 10,48 +1,1% -7,0 Stockholm OMXS-30 1.269,08 13,37 +1,1% 14,9 Warschau WIG-20 2.433,47 3,80 +0,2% -6,0 Wien ATX 2.471,19 9,03 +0,4% 2,9 Zürich SMI 7.856,27 27,36 +0,3% 15,2

DEVISEN zuletzt '+/- % Mo. 8.13 Uhr Fr, 17.13 Uhr EUR/USD 1,3755 -0,03% 1,3758 1,3728 EUR/JPY 141,5634 0,13% 141,3739 141,6919 EUR/CHF 1,2209 -0,08% 1,2219 1,2230 USD/JPY 102,9150 0,14% 102,7760 103,2190 GBP/USD 1,6309 -0,04% 1,6315 1,6283 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   December 16, 2013 12:09 ET (17:09 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 09 PM EST 12-16-13

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Deutsche Bank AGmehr Analysen

31.01.25 Deutsche Bank Overweight Barclays Capital
31.01.25 Deutsche Bank Overweight JP Morgan Chase & Co.
31.01.25 Deutsche Bank Outperform RBC Capital Markets
31.01.25 Deutsche Bank Kaufen DZ BANK
30.01.25 Deutsche Bank Buy Warburg Research
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Commerzbank 18,42 -1,39% Commerzbank
Deutsche Bank AG 18,31 -2,71% Deutsche Bank AG
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 32,20 0,63% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
Hennes & Mauritz AB (H & M, H&M) 12,71 -0,82% Hennes & Mauritz AB (H & M, H&M)
Telecom Italia S.p.A. (Risp.) 0,30 0,34% Telecom Italia S.p.A. (Risp.)
T-Mobile US 230,10 3,18% T-Mobile US

Indizes in diesem Artikel

ATX 3 791,26 -1,89%