31.10.2018 16:02:45

MÄRKTE EUROPA/Kräftige Erholung zum Ultimo - Zinsangst gedämpft

FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter aufwärts geht es am Mittwochnachmittag nach einem starken Start an Wall Street. Der S&P-500-Index ist dort aus seinem scharfen Abwärtstrend nach oben ausgebrochen. Allerdings sprechen Händler trotz teils hoher Prozentgewinne in Einzelaktien weiter nur von Short-Eindeckungen. Nur in wenigen Titeln seien bereits langfristig orientierte Schnäppchenkäufer auszumachen. Hier hilft die Berichtssaison mit überwiegend positiven Überraschungen. Als echter Kurstreiber entpuppen sich diesmal eher schwächere Konjunkturdaten aus den USA. So lässt der ADP-Arbeitsmarktbericht nicht auf Inflationsdruck durch steigende Löhne schließen und der Chicago-Einkaufsmanager-Index fiel sogar auf ein Sechs-Monatstief. Das Angstthema Inflation und damit schnellere US-Zinserhöhungen tritt damit in den Hintergrund. Der DAX steigt um 1,7 Prozent auf 11.482 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 1,9 Prozent auf 3.206 Punkte.

Zahlenflut aus Europa überrascht diesmal positiv

Die Zahlenflut aus Europa überrascht am Mittwoch deutlich positiv: So bei L'Oreal, die bereits am Vorabend Zahlen vorgelegt hatten; der Umsatz auf vergleichbarer Basis wuchs im dritten Quartal um 7,5 Prozent. Damit war das Wachstum nicht nur stärker als erwartet, sondern auch das stärkste seit dem vierten Quartal 2007. Bernstein rechnet nun mit steigenden Umsatz- und Gewinnschätzungen, entsprechend springen die Aktien 7 Prozent.

Airbus steigen 5,5 Prozent dank starker Zahlen und dem weniger vorsichtig als befürchtet ausgefallenen Ausblick. "Die leicht reduzierten Auslieferungsziele waren wegen der bekannten Lieferprobleme der Zulieferer bei den Triebwerken schon längst eingepreist", sagt ein Händler. Daher sei dies kein Bremsklotz, um den über Erwartung ausgefallenen Gewinn und Umsatz zu feiern. Auch Zulieferer und Wartungsunternehmen profitieren von den guten Aussichten für die Luftfahrt. So steigen MTU um 5 Prozent, Rolls-Royce um 3,8 Prozent und FACC um 6 Prozent. Bei den Autowerten legen VW um 2,8 Prozent zu, nachdem General Motors nach besseren Zahlen um fast 7 Prozent zulegen.

Positiv überrascht hat Spaniens Telefonriese Telefonica, die Aktie legt um 3,7 Prozent zu. Der Gewinn (OIBDA) liege mit 4,04 Milliarden Euro deutlich über den Erwartungen, auch der Umsatz ist besser. Den Umsatzausblick hat Telefonica nun leicht angehoben. Deutsche Telekom legen um 0,8 Prozent zu, da auch Sprint in den USA starke Daten ausgewiesen haben. Infineon steigen mit starken Chip-Werten in den USA um 5 Prozent.

Das französische Pharmaunternehmen Sanofi hat vor allem dank hochpreisiger Medikamente im dritten Quartal stärker zugelegt, die Aktien steigen knapp 5 Prozent. Für die Analysten von Liberum sind die Zahlen von Air France-KLM "nicht so schlecht wie befürchtet" ausgefallen. Der Umsatz habe dank höherer Passagierzahlen stärker gesteigert werden können. In Paris geht es 1,4 Prozent nach oben, Lufthansa erholen sich um 2,2 Prozent nach dem Kursabsturz vom Vortag.

Sehr unrund läuft es beim finnischen Reifenhersteller Nokian Tyres; während die Kosten steigen, bricht der Absatz weg. Die Aktien fallen entsprechend fast 10 Prozent. Der deutsche Reifenmacher Continental legt indes 1,8 Prozent zu.

Deutsche Post fallen im DAX mit einem Minus von 3,8 Prozent auf. Hier belasten Berichte, die Netzagentur könnte erneute Preiserhöhungen untersagen. Die Branche zeigt sich davon unberührt: Andere Logistiker in Europa legen zu, so Moeller-Maersk um 3,8 Prozent.

Gewinnmitnahmen in Linde

Gewinnmitnahmen gibt es in den neuen Aktien der Linde plc mit minus 0,7 Prozent. Händler setzen jedoch auf eine Erholung, da index-orientierte Anleger die Aktien zum Schlusskurs kaufen müssten. Ihr Gewicht im Euro-Stoxx-50 wird sich mehr als verdoppeln, Linde damit dort zur fünftgrößten Aktie. Ein großer Teil der Umsätze dürfte allerdings "Over the Counter" getätigt werden, heißt es bei Commerzbank Technical Analysis and Index Research.

Deutlich über den Erwartungen liegen Zahlen von Dialog Semiconductor. Die Aktien springen um 9 Prozent nach dem Kurssturz der vergangenen Wochen. Auch die Margenprognose wurde bestätigt. Gut fallen auch die Zahlen von RIB Software aus, der Umsatzausblick wurde angehoben, die Aktien steigen 3,4 Prozent. Nach den starken Zahlen am Vortag geht es für Aixtron erneut um 8,3 Prozent nach oben.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.205,34 1,85 58,21 -8,52

Stoxx-50 2.951,71 1,98 57,37 -7,12

DAX 11.466,74 1,59 179,35 -11,23

MDAX 24.229,74 2,29 542,31 -7,52

TecDAX 2.642,90 2,79 71,75 4,50

SDAX 11.045,19 2,50 269,41 -7,08

FTSE 7.146,20 1,57 110,35 -8,48

CAC 5.101,61 2,47 123,09 -3,97

Bund-Future 160,24 -0,04 2,59

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.30 Uhr Di, 17.34 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1323 -0,18% 1,1346 1,1365 -5,8%

EUR/JPY 128,14 -0,11% 128,42 128,15 -5,3%

EUR/CHF 1,1385 -0,16% 1,1406 1,1406 -2,8%

EUR/GBP 0,8868 -0,66% 0,8924 0,8928 -0,3%

USD/JPY 113,17 +0,07% 113,21 112,77 +0,5%

GBP/USD 1,2769 +0,50% 1,2719 1,2729 -5,5%

Bitcoin

BTC/USD 6.324,92 -0,0% 6.339,84 6.336,37 -53,7%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 J. -0,62 -0,63 -0,01

Deutschland 10 J. 0,38 0,37 -0,05

USA 2 Jahre 2,86 2,85 0,97

USA 10 Jahre 3,14 3,12 0,73

Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02

Japan 10 Jahre 0,12 0,12 0,07

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,04 66,18 -0,2% -0,14 +13,7%

Brent/ICE 75,66 75,91 -0,3% -0,25 +19,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.214,82 1.222,55 -0,6% -7,73 -6,8%

Silber (Spot) 14,30 14,47 -1,2% -0,18 -15,6%

Platin (Spot) 838,05 835,30 +0,3% +2,75 -9,8%

Kupfer-Future 2,67 2,66 +0,4% +0,01 -20,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 31, 2018 11:02 ET (15:02 GMT)

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A.P. Moeller - Maersk A-S (B) 1 652,00 -0,60% A.P. Moeller - Maersk A-S (B)
A.P. Moeller - Maersk A-S (A) 1 626,00 -1,99% A.P. Moeller - Maersk A-S (A)
A.P. Moeller - Maersk A-S Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-500 Sh 7,85 -1,88% A.P. Moeller - Maersk A-S Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-500 Sh
AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh 0,76 -4,40% AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Airbus SE (ex EADS) 169,76 -1,93% Airbus SE (ex EADS)
Airbus Group NV Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4 Sh 42,00 -1,87% Airbus Group NV Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4 Sh
AIXTRON SE 12,50 1,96% AIXTRON SE
Continental AG (spons. ADRs) 6,30 -2,33% Continental AG  (spons. ADRs)
Continental AG 68,48 4,23% Continental AG
Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 7,45 7,19% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
Deutsche Telekom AG 33,22 -2,78% Deutsche Telekom AG
Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS) 32,60 -3,55% Deutsche Telekom AG (Spons. ADRS)
DHL Group (ex Deutsche Post) 42,64 9,67% DHL Group (ex Deutsche Post)
FACC AG 7,16 0,28% FACC AG
Infineon AG 36,83 1,85% Infineon AG
L'Oréal S.A. (L'Oreal, L Oreal) 359,75 -1,92% L'Oréal S.A. (L'Oreal, L Oreal)
Lufthansa AG 7,77 8,76% Lufthansa AG
MTU Aero Engines AG 341,10 -3,43% MTU Aero Engines AG
Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc) 6,32 0,64% Nokian Renkaat Oyj (Nokian Tyres plc)
Rolls-Royce Plc 9,67 -2,60% Rolls-Royce Plc
Telefonica S.A. 4,16 0,46% Telefonica S.A.
Volkswagen (VW) AG Vz. 108,60 2,50% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 111,30 2,20% Volkswagen (VW) St.