07.06.2023 18:05:40

MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - Inditex-Zahlen stützen Sektor

FRANKFURT (Dow Jones)--An Europas Börsen ging es am Mittwoch mit den Kursen leicht nach unten. Die Wirtschaftsdaten waren weiter nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im April zwar um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen - die Erwartung lag allerdings bei plus 0,7 Prozent. Analysten schließen in der Zwischenzeit nicht mehr aus, dass das deutsche BIP auch im zweiten Quartal sinken wird. Der DAX verlor 0,2 Prozent auf 15.961 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,1 Prozent auf 4.290 Punkte nach unten.

"Der DAX trotzt weiterhin allen Widrigkeiten", so Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf die schwierigen Konjunkturaussichten. Schwache chinesische Exporte zeigten einmal mehr, wie sehr die Weltwirtschaft aktuell abflaue. Die globalen Handelsvolumina seien so gering wie lange nicht, Unternehmen investierten angesichts einer drohenden Rezession weniger und die Privathaushalte sparten vor dem Hintergrund der hohen Inflationsraten.

Von anderer Seite hieß es, der Markt gehe vor den Großereignissen der kommenden Woche immer mehr in Deckung. Denn immerhin sind es nur noch sieben Tage bis zur mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der US-Notenbank. Danach tagt auch noch die Europäische Zentralbank (EZB) und zum Schluss kommender Woche steht der Große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen an. Neue Positionierungen durch Großanleger sind davor nicht mehr zu erwarten.

Mittelfristziele der Danske Bank gefallen

Eon stiegen um 1,0 Prozent. Kurstreiber waren Aussagen der Bundesnetzagentur, wonach den Netzbetreibern höhere Renditen ermöglicht werden sollen. Wie Netzagentur-Präsident Klaus Müller gegenüber dem Handelsblatt sagte, soll die Eigenkapitalverzinsung der Netzbetreiber erhöht werden. Dies könnte über 800 Stromnetzbetreiber und rund 700 Gasnetzbetreiber in Deutschland betreffen. Müller will damit Anreize für Investitionen in die Netze schaffen.

Für Thyssenkrupp ging es um 1,9 Prozent nach oben. Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) soll für die indische Marine konventionelle U-Boote konstruieren. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt bei einem Besuch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius zwischen dem deutschen Schiffbauer und der indischen Werft Mazagon Dock Shipbuilders unterzeichnet. Das Volumen soll laut "FT" bei rund 5 Milliarden Euro liegen.

Danske Bank zogen um 8,0 Prozent an. Der Geschäftsplan der Dänen stellt sich ehrgeiziger dar als von der UBS erwartet. Die Ziele für 2026 umfassten eine Eigenkapitalrendite von 13 Prozent und eine Kosten-Gewinnquote von rund 45 Prozent. Beide Kennziffern lägen deutlich über den Erwartungen der Analysten und den Konsenserwartungen.

Commerzbank profitierten weiter von ihrem Aktienrückkaufprogramm. Der Kurs gewann 2,2 Prozent. Die Bank will eigene Aktien für bis zu 122 Millionen Euro zurückkaufen. "Damit ist das Volumen allerdings klein", so ein Händler. Es umfasse gerade mal 1 Prozent der Aktien.

Kräftig steigende Kurse gab es beim spanischen Mode-Konzern Inditex mit einem Plus von 5,7 Prozent. Der Gewinn ist im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs um 54 Prozent gestiegen. Mit 1,17 Milliarden Euro lag der Nettogewinn etwa 20 Prozent über den Schätzungen der Analysten. Im Windschatten gewannen H&M 2,4 Prozent. Hugo Boss stiegen um 3,9 Prozent, zusätzlich gestützt von einer Empfehlung durch die UBS.

Vodafone rückten an der Londoner Börse um 2,0 Prozent vor. Die Aktie profitierte von einem Reuters-Bericht, laut dem der Mobilfunkbetreiber mit Hutchison Holdings kurz vor einer Einigung steht, die den Zusammenschluss der jeweiligen Geschäftssparten in Großbritannien vorsieht. Der Merger könnte am Freitag oder Anfang kommender Woche bekannt gegeben werden, hieß es.

China bekommt Gegenwind von Pirelli

Die Aktien von Pirelli (-1,0%) standen weiter im Fokus, nachdem sich der Unternehmenschef um Hilfe seiner Regierung gegen den eigenen Großaktionär Sinochem aus China bemüht hat. Pirelli-CEO Marco Tronchetti Provera verwies auf zerrüttete Beziehungen und steigende Einflussnahme der Chinesen, die rund 37 Prozent halten. "Die Entwicklung wird genau beobachtet, da die chinesischen Übernahmen europäischer Firmen immer kritischer gesehen werden und in neuen EU-Gesetzen enden könnten", kommentierte ein Händler. Auch deutsche Namen wie Kion, Kuka und die laufende Diskussion um den Hamburger Hafen könnten dann davon betroffen sein.

Dic Asset verloren 0,7 Prozent. "Die Übernahme der VIB Vermögen hat dem Kurs nicht gut getan", sagte ein Marktteilnehmer. Dic Asset hatte in der Nähe des Allzeithochs von VIB etwa 60 Prozent der ausstehenden Aktien übernommen, zu einem Preis von 51 Euro. Der Kurs schloss am Mittwoch bei unter 16 Euro. Die Verschuldung der Dic Asset nahm mit der Übernahme zu. Daneben lastete auch noch der Abstieg aus dem SDAX auf der Aktie.

Morphosys setzten die jüngste Rally fort und gewannen 4,5 Prozent auf 27,98 Euro. Eine Kauf-Studie der UBS aus der vergangenen Woche mit einem Kursziel von 47 Euro hat sich als Kurstreiber entpuppt. Daneben hat sich die technische Lage der Aktie verbessert.

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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn*

Euro-Stoxx-50 4.290,37 -4,85 -0,1% +13,1%

Stoxx-50 3.978,41 -16,97 -0,4% +8,9%

Stoxx-600 460,80 -0,88 -0,2% +8,5%

XETRA-DAX 15.960,56 -31,88 -0,2% +14,6%

FTSE-100 London 7.624,34 -3,76 -0,0% +2,4%

CAC-40 Paris 7.202,79 -6,21 -0,1% +11,3%

AEX Amsterdam 761,61 -0,61 -0,1% +10,5%

ATHEX-20 Athen 3.044,71 +17,38 +0,6% +35,2%

BEL-20 Brüssel 3.650,23 -6,67 -0,2% -1,4%

BUX Budapest 48.800,45 +513,20 +1,1% +11,4%

OMXH-25 Helsinki 4.618,72 -2,98 -0,1% -4,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 6.214,88 +217,04 +3,6% +4,5%

OMXC-20 Kopenhagen 2.039,83 -36,21 -1,7% +11,2%

PSI 20 Lissabon 5.933,75 -16,90 -0,3% +3,3%

IBEX-35 Madrid 9.359,80 +49,00 +0,5% +13,7%

FTSE-MIB Mailand 27.055,50 +18,83 +0,1% +14,0%

OBX Oslo 1.108,77 +13,67 +1,2% +1,7%

PX Prag 1.307,71 -1,42 -0,1% +8,8%

OMXS-30 Stockholm 2.305,36 +12,30 +0,5% +12,8%

WIG-20 Warschau 2.036,31 -17,13 -0,8% +13,6%

ATX Wien 3.138,38 +10,76 +0,3% +1,3%

SMI Zürich 11.348,11 -120,16 -1,0% +5,8%

* zu Vortagsschluss

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:17 Uhr Di, 17:29 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0701 +0,1% 1,0681 1,0692 -0,0%

EUR/JPY 149,80 +0,3% 148,86 149,38 +6,7%

EUR/CHF 0,9726 +0,2% 0,9699 0,9708 -1,7%

EUR/GBP 0,8596 -0,2% 0,8605 0,8613 -2,9%

USD/JPY 139,98 +0,2% 139,23 139,71 +6,8%

GBP/USD 1,2448 +0,2% 1,2416 1,2413 +2,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1398 +0,1% 7,1308 7,1345 +3,1%

Bitcoin

BTC/USD 26.353,50 -2,6% 26.924,62 25.947,83 +58,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,13 71,74 +1,9% +1,39 -8,4%

Brent/ICE 77,43 76,29 +1,5% +1,14 -7,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 26,85 24,86 +8,0% +1,99 -68,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.947,43 1.963,52 -0,8% -16,09 +6,8%

Silber (Spot) 23,50 23,63 -0,5% -0,13 -2,0%

Platin (Spot) 1.024,13 1.036,50 -1,2% -12,38 -4,1%

Kupfer-Future 3,76 3,77 -0,3% -0,01 -1,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

June 07, 2023 12:05 ET (16:05 GMT)

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