MÄRKTE EUROPA/Kleiner Rücksetzer vor Fed-Entscheid

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa sind etwas leichter in den Handel am Mittwoch gestartet. "Ich rechne mit einem abwartenden Handel vor der Fed-Entscheidung", so ein Aktienhändler. Der wichtigste Termin der Woche findet allerdings nach Handelsschluss in Europa statt, so dass hier erst am Donnerstag auf die Entscheidung reagiert werden kann. Die Stimmung im Handel ist unverändert gut. "Im Verlauf sind schon wieder neue Jahreshöchststände im Dax möglich", sagt ein Marktteilnehmer. Der freundliche Grundton bleibe erhalten. Der DAX verliert zunächst 0,2 Prozent auf 11.262 Punkten, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,3 Prozent leichter bei 3.228 Punkten.

Fed dreht an der Zinsschraube Eine Anhebung der US-Leitzinsen durch die Fed um 25 Basispunkte wird an der Börse zu 100 Prozent erwartet und ist damit bereits in den Kursen eingepreist. Damit dürfte die Zinserhöhung für die US-Notenbank die leichteste Übung sein. Viel schwieriger dürfte sich inmitten großer Unsicherheit um die künftige Ausrichtung der US-Wirtschaftspolitik die Kommunikation mit den Märkten über die zukünftige Zinspolitik gestalten. Ab Ende Januar amtiert im Weißen Haus der Republikaner Donald Trump; zusätzlich ist der Kongress mehrheitlich in den Händen seiner Partei.

Nach J&J wirft Sanofi nun ein Auge auf Actelion Der US-Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson hat seine Übernahmepläne für das Biopharmaunternehmen Actelion aufgegeben. Wie ein Informant sagte, war Johnson & Johnson der Kaufpreis letztlich zu hoch. Actelion wiederum teilte mit, sich mit einer anderen interessierten Partei in Verhandlungen über eine "mögliche strategische Transaktion" zu befinden. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, soll es sich dabei um den französischen Pharmakonzern Sanofi handeln. Laut informierten Personen könnte Actelion im Rahmen einer Übernahme mit bis zu 30 Milliarden US-Dollar bewertet werden.

   Nachdem die Verhandlungen mit Johnson & Johnson beendet sind, senkt Jit Hoong Chan von S&P Global die Actelion-Aktie auf Verkaufen. Eine Übernahme von Actelion durch Sanofi hält der Analyst für "schwierig", denn die Schweizer forderten eine sehr hohe Prämie. Das gegenwärtige Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Actelion sei bereits 80 Prozent höher als das von Sanofi. Bei einem am Markt spekulierten Übernahme-Angebot von 250 Franken je Actelion-Aktie wäre das KGV sogar 110 Prozent höher. Sanofi handeln 2 Prozent leichter, Actelion fallen um 6 Prozent.

Deutsche Pfandbriefbank droht Kreditausfall Der PBB Deutschen Pfandbriefbank steht möglicherweise ein herber Verlust aus dem Ausfall einer Kreditforderung ins Haus. Bei einer Forderung sei ein ausfallbedingter Verlust von rund 113 Millionen britischen Pfund entstanden. Die Aktie bricht im MDAX um 10 Prozent ein.

   Zudem bewegen Analysten die Kurse am deutschen Aktienmarkt. So steigen BMW nach einer Hochstufung durch die Deutsche Bank auf Kaufen um 1,3 Prozent. Auf der anderen Seite fallen thyssenkrupp um 1,6 Prozent, nachdem die Analysten von JP Morgan die Einstufung auf Neutral gesenkt haben. Die Kollegen von der HSBC empfehlen Carl Zeiss Meditec nun zum Kauf, die Aktie handelt in Folge 3,6 Prozent im Plus.

Aurubis und METRO liefern noch Zahlen Niedrige Preise haben dem Kupferproduzenten Aurubis im Geschäftsjahr 2015/16 einen geringeren Umsatz und rückläufige Gewinne beschert. Marktteilnehmer sprechen von leicht enttäuschenden Zahlen. "Sie liegen alle knapp unter den Erwartungen", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Das gelte für den Umsatz, aber auch für die Gewinnkennziffern. Die Aktie verliert um 3,3 Prozent.

   Mit einem Plus von 5 Prozent reagiert die Metro-Aktie auf die Unternehmenszahlen. Das bereinigte EBIT liegt deutlich über den Erwartungen. Der Ausblick sei in Ordnung, heißt es am Markt. "Auch Saturn entwickelt sich nun besser als erwartet", so ein Händler.

   Der spanische Modekonzern Inditex hat in den ersten neun Monaten sowohl den Umsatz als auch den Gewinn gesteigert. Der Start in das Schlussquartal lief erfreulich. Das Unternehmen nannte für den Zeitraum 1. November bis 12. Dezember ein Umsatzwachstum von 16 Prozent in den Läden und im Onlinehandel zu konstanten Währungen. Die Aktie von Inditex handelt in Madrid kaum verändert bei 32,91 Euro.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.227,52 -0,28 -9,19 -1,22 Stoxx-50 2.970,97 -0,19 -5,79 -4,17 DAX 11.264,06 -0,18 -20,59 4,85 MDAX 21.763,53 -0,03 -6,01 4,76 TecDAX 1.739,02 -0,63 -11,07 -5,01 SDAX 9.325,76 0,13 12,34 2,50 FTSE 6.948,23 -0,29 -20,34 11,31 CAC 4.785,19 -0,39 -18,68 3,19

Bund-Future 162,18 0,31 5,86

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.13 Uhr Di, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0623 -0,30% 1,0654 1,0655 -2,2% EUR/JPY 122,2490 -0,27% 122,5802 122,61 -15,8% EUR/CHF 1,0753 -0,15% 1,0769 1,0770 -1,1% EUR/GBP 0,8382 -0,16% 0,8414 1,1908 +13,8% USD/JPY 115,06 +0,01% 115,06 115,10 -2,0% GBP/USD 1,2674 +0,07% 1,2665 1,2686 -14,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,44 52,98 -1,0% -0,54 +18,6% Brent/ICE 55,18 55,72 -1,0% -0,54 +20,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.162,19 1.158,20 +0,3% +3,99 +9,6% Silber (Spot) 17,05 16,91 +0,9% +0,15 +23,4% Platin (Spot) 938,65 935,50 +0,3% +3,15 +5,3% Kupfer-Future 2,59 2,59 -0,2% -0,01 +20,1% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/raz

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   December 14, 2016 03:53 ET (08:53 GMT)

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