11.05.2016 10:44:47
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MÄRKTE EUROPA/Kleiner Rücksetzer - Quartalszahlen bewegen Kurse
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa zeigen sich im frühen Mittwochhandel mit meist moderaten Verlusten. Für teils kräftige Kursbewegungen sorgt die auf Hochtouren laufende Berichtssaison. Gedämpft wird die Stimmung vom festeren Yen. Der Yen gilt als Risikobarometer, wobei ein steigender Yen allgemein als Zeichen für zunehmende Risikoscheu gilt. In diesem Umfeld handelt der Dax ein halbes Prozent leichter bei 9.992 Punkten wieder unter der 10.000er Marke. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,9 Prozent auf 2.952 Punkte.
Mit Blick auf den DAX warnen technisch orientierte Marktteilnehmer vor einem starken Widerstandsbündel, das den Index oberhalb von 10.100 Punkten erwarte. Dort war der DAX bereits am Dienstag abgeprallt. Auf der Unterseite gilt der Index bei 9.850 Punkten als unterstützt.
Etwas belastend wirken daneben wieder sinkende Ölpreise, die am Vortag noch kräftig gestiegen war. Profiteur der eingetrübten Stimmung ist das Gold. Der Preis steigt um ein halbes Prozent auf 1.272 Dollar je Feinunze. Auch die Kurse der als sicherer Hafen geltenden deutschen Anleihen ziehen etwas an.
Europaweit unter Druck stehen Medienaktien. Der Sektorindex verliert 1 Prozent. Händler verweisen auf enttäuschende Zahlen von Mediaset, Publicis und JC Decaux; letztere verlieren über 9 Prozent an Wert. In diesen Abwärtssog gerieten auch Axel Springer. Die Aktie verliert etwa 6 Prozent, obwohl die am Morgen vorgelegten Zahlen des deutschen Medienkonzerns laut Analysten im Rahmen der Erwartungen liegen. Auch der RTL-Kurs kommt nicht auf die Beine, obwohl das Unternehmen die Erwartungen übertroffen hat. RTL geben um 0,3 Prozent nach. Im DAX verlieren Prosieben 2,8 Prozent.
Deutsche Post im Plus - EON im Minus Aus dem DAX haben die Deutsche Post und Eon Quartalszahlen vorgelegt. Die Deutsche Post ist solide ins Jahr gestartet. Der operative Gewinn stieg in den ersten drei Monaten um rund ein Fünftel auf 873 Millionen Euro. Der Umsatz fiel hingegen im Auftaktquartal um 6,1 Prozent auf 13,872 Milliarden Euro. "Der Umsatz eines großen Kunden wird einfach nur anders verbucht", erklärt das ein Marktteilnehmer. Das Fracht- und das Logistik-Geschäft entwickelten sich unterdessen gut. Die Aktie legt um 2,1 Prozent zu und ist damit klarer Gewinner im DAX.
Eon hat im ersten Quartal wie erwartet von einem Sondereffekt profitiert, nämlich den jüngst mit Gazprom ausgehandelten Lieferverträgen. Dennoch gerät die Aktie zunehmend unter Druck. Auf die Stimmung drücke ein Handelsblatt-Bericht, nach dem Eon der Tochter Uniper mit einer Finanzspritze unter die Arme greifen musste. "Das zeigt, dass die Lage bei Uniper bilanziell problematisch ist", so ein Marktteilnehmer. Der Händler sagt auch, die Andeutungen zu einer möglichen Kapitalerhöhung seien zwar nicht neu, Probleme bei Uniper könnten den Druck dahingehend aber erhöhen. Eon verlieren 2,4 Prozent.
Höhere Absatzmengen, eine bessere Auslastung und der Wegfall von Anlaufkosten haben dem Spezialchemiekonzern LANXESS zu einem deutlichen Gewinnanstieg im ersten Quartal verholfen. Die Jahresergebnisprognose hat Lanxess in Folge angehoben. Lanxess steigen im MDAX um 1,4 Prozent.
LEG Immobilien profitiert unterdessen weiter von der starken Nachfrage nach Wohnungen. Nach einem deutlichen operativen Gewinnanstieg im ersten Quartal und dank der vorzeitigen, günstigeren Refinanzierung laufender Darlehen hat das MDAX-Unternehmen seinen Ausblick angehoben. Die Aktie handelt knapp im Plus.
Banken schwächster Sektor Der Subindex Banken verliert nach seinem Vortagesplus 1,3 Prozent und ist damit das Schlusslicht. Steil abwärts geht es hier mit dem Kurs der Raiffeisen Bank International. Er verliert 10,1 Prozent. Die Bank erzielte im ersten Quartal zwar einen höheren Gewinn, was aber vor allem einer gesenkten Risikovorsorge zu verdanken war. Diese werde aber in den kommenden Quartalen wieder steigen, so die Bank in einer Mitteilung. Zudem fielen die Einnahmen laut den Analysten von Barclays deutlich unter Erwarten aus.
ABN Amro verlieren 1,2 Prozent. Der Gewinn sei zwar weniger stark zurückgegangen als befürchtet, heißt es dazu im Handel. Dies sei zum Teil aber auf geringere Rückstellungen für Problemkredite zurückzuführen. Die Kernkapitalquote sei mit 15,8 Prozent gut, heißt es weiter.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.952,43 -0,89 -26,54 -9,64 Stoxx-50 2.793,18 -0,68 -19,17 -9,90 DAX 9.995,64 -0,50 -49,80 -6,96 MDAX 20.122,81 -0,52 -105,64 -3,14 TecDAX 1.633,72 0,20 3,32 -10,76 SDAX 8.801,14 0,05 4,13 -3,27 FTSE 6.141,41 -0,25 -15,24 -1,62 CAC 4.297,63 -0,94 -40,58 -7,32
Bund-Future 164,26 7 5,44
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:38 Di, 17.31 Uhr % YTD EUR/USD 1,1393 +0,01% 1,1392 1,1390 +4,9% EUR/JPY 123,69 -0,09% 123,80 124,26 -3,0% EUR/CHF 1,1083 -0,05% 1,1089 1,1094 +1,9% GBP/EUR 1,2669 -0,20% 1,2694 1,2693 -6,7% USD/JPY 108,57 -0,09% 108,66 109,11 -7,5% GBP/USD 1,4434 -0,20% 1,4462 1,4458 -2,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,20 44,66 -1,0% -0,46 +8,6% Brent/ICE 45,04 45,52 -1,1% -0,48 +8,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.272,54 1.265,92 +0,5% +6,62 +20,0% Silber (Spot) 17,31 17,12 +1,1% +0,19 +25,3% Platin (Spot) 1.062,71 1.051,50 +1,1% +11,21 +19,2% Kupfer-Future 2,11 2,09 +0,96% +0,02 -1,6%
Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
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May 11, 2016 04:14 ET (08:14 GMT)
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E.ON sp. ADRs | 12,00 | 4,35% |
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LANXESS AG | 29,42 | 3,45% |
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LEG Immobilien | 78,08 | 3,50% |
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