06.07.2018 18:04:46

MÄRKTE EUROPA/Kleine Gewinne nach ruhigem Freitagshandel

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einer starken Woche schlossen die Börsen in Europa am Freitag im Plus. Übergeordnet lastete weiterhin die protektionistische Handelspolitik der USA auf der Stimmung. Über Nacht traten nun die Zölle zwischen den USA und China in Kraft. Noch immer ist nicht geklärt, ob es zwischen den USA und Europa Zollschranken für Autos geben wird, oder ob sie komplett fallen könnten. Nach dem Plus am Vortag wurden in den Aktien der Automobilhersteller erst einmal Gewinne mitgenommen, der Sektor verlor 0,8 Prozent.

Der DAX schloss 0,3 Prozent höher bei 12.496 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,2 Prozent auf 3.448 Punkte nach oben. Allgemein wurde von einem ruhigen Handel gesprochen. Der US-Arbeitsmarktbericht am frühen Nachmittag belegte aufs Neue, dass der US-Arbeitsmarkt brummt. Der Beschäftigungszuwachs in den USA ist im Juni etwas stärker als erwartet gewesen, wobei die Arbeitslosenquote überraschend anzog und die Stundenlöhne weniger als erwartet zulegten. Der Euro notierte mit 1,1740 Dollar etwas fester.

Beginn der US-Strafzölle lastet auf der Stimmung

Das dominierende Thema an der Börse waren die nun in Kraft getretenen US-Strafzölle auf chinesische Einfuhren im Volumen von 34 Milliarden Dollar. US-Präsident Donald Trump hat bereits damit gedroht, dass die Zölle auf chinesische Güter auf ein Gesamtvolumen von 500 Milliarden Dollar ausgeweitet werden könnten. China hat sofort mit Gegenzöllen reagiert. Wegen des Risikos einer Eskalation des Handelsstreits warten die Investoren erst einmal die weitere Entwicklung ab.

Die Entspannung im Streit bei den EU-Autoimporten hatte am Donnerstag kurzfristig für Gewinne gesorgt. US-Botschafter Richard Grenell soll eine Null-Zoll-Lösung vorgeschlagen haben, bei der beide Seiten auf Importzölle auf Autos komplett verzichten. Selbst für die US-Notenbank ist der Handelskonflikt ein Thema: In ihrem Sitzungs-Protokoll vom Juni äußerten auch die Notenbanker die Befürchtung, dass Zölle Investitionen bremsen könnten.

Thyssenkrupp-CEO geht

Am Vorabend bot Thyssenkrupp-CEO Heinrich Hiesinger seinen Rücktritt an, den der Aufsichtsrat am Freitag annahm. Hiesinger machte einen guten Job und gliederte das Stahlgeschäft aus. Eine komplette Zerschlagung des Unternehmens, wie sie der schwedische Investor Cevian und der Hedgefonds Elliott fordern, wäre mit Hiesinger nicht zu machen gewesen. Die Analysten von Jefferies schließen nun eine Ausgliederung von "Kronjuwelen" des Konzerns, wie der Aufzugtechnik, nicht mehr aus. Die Aktie schloss 2,4 Prozent im Plus.

Für die Aktien der Smartphone-Zulieferer ging es nach einem negativen Ausblick von Samsung Electronics nach unten. Unter anderem fielen AMS um 2,9 Prozent.

Inmarsat brechen nach abgelehnter Echostar-Offerte ein

Für Inmarsat ging es an der Londoner Börse um 8 Prozent auf 483,80 Pence nach unten. Die Briten haben ein neuerliches Übernahmegebot von Echostar abgelehnt. Echostar hatte in einer erhöhten Offerte 2,45 Milliarden Pfund oder 532 Pence je Aktie geboten. Inmarsat hat auch das neue Gebot als unzureichend zurückgewiesen. Die Marktreaktion legt nahe, dass die Anleger derzeit nicht an eine Fortsetzung des Bieterkampfs glauben. Die ebenfalls an Inmarsat interessierte Eutelsat hatte unlängst bereits das Handtuch geworfen.

Kaum verändert notierten die Aktien von Ryanair. Bei dem Billigflieger soll während der Hauptsaison in den Urlaubsländern Spanien, Italien, Portugal und auch Belgien gestreikt werden. Ryanair hat auch nach sieben Monaten noch keine Fortschritte dabei gemacht, die Gewerkschaften anzuerkennen. Der Streik soll nach derzeitiger Planung beim Kabinenpersonal in Italien am 25. Juli beginnen.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.448,49 +7,57 +0,2% -1,6%

. Stoxx-50 3.072,55 +5,16 +0,2% -3,3%

. Stoxx-600 382,35 +0,76 +0,2% -1,8%

Frankfurt XETRA-DAX 12.496,17 +31,88 +0,3% -3,3%

London FTSE-100 London 7.617,70 +14,48 +0,2% -0,9%

Paris CAC-40 Paris 5.375,77 +9,45 +0,2% +1,2%

Amsterdam AEX Amsterdam 553,62 +1,19 +0,2% +1,7%

Athen ATHEX-20 Athen 1.964,56 -1,67 -0,1% -5,7%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.770,67 +23,45 +0,6% -5,2%

Budapest BUX Budapest 35.775,73 -559,36 -1,5% -9,2%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.173,18 +20,66 +0,5% +6,5%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 121.422,40 -302,43 -0,2% -13,9%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 971,79 +6,08 +0,6% -5,1%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.569,36 +30,40 +0,5% +3,9%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.905,00 +38,80 +0,4% -1,4%

Mailand FTSE-MIB Mailand 21.925,51 +11,22 +0,1% +0,3%

Moskau RTS Moskau 1.176,40 +4,76 +0,4% +1,9%

Oslo OBX Oslo 812,79 -5,19 -0,6% +9,4%

Prag PX Prag 0,00 0,00 0,0% -0,1%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.524,17 -2,43 -0,2% -3,4%

Warschau WIG-20 Warschau 2.152,06 -4,53 -0,2% -12,6%

Wien ATX Wien 3.268,94 +7,27 +0,2% -4,0%

Zürich SMI Zuerich 8.697,42 +23,38 +0,3% -7,3%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.21 Uhr Do, 17.15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1741 +0,44% 1,1704 1,1701 -2,3%

EUR/JPY 129,72 +0,30% 129,56 129,37 -4,1%

EUR/CHF 1,1624 +0,09% 1,1619 1,1606 -0,7%

EUR/GBP 0,8853 +0,12% 0,8847 1,1300 -0,4%

USD/JPY 110,48 -0,16% 110,69 110,59 -1,9%

GBP/USD 1,3262 +0,31% 1,3230 1,3221 -1,9%

Bitcoin

BTC/USD 6.615,00 +0,5% 6.592,43 6.669,66 -51,6%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,67 -0,65 -0,05

Deutschland 10 Jahre 0,29 0,30 -0,14

USA 2 Jahre 2,54 2,55 0,65

USA 10 Jahre 2,83 2,83 0,41

Japan 2 Jahre -0,13 -0,14 0,00

Japan 10 Jahre 0,03 0,03 -0,02

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 73,68 72,94 +1,0% 0,74 +24,0%

Brent/ICE 76,98 77,39 -0,5% -0,41 +19,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.254,36 1.257,88 -0,3% -3,52 -3,7%

Silber (Spot) 15,99 16,06 -0,4% -0,07 -5,6%

Platin (Spot) 843,35 843,00 +0,0% +0,35 -9,3%

Kupfer-Future 2,80 2,81 -0,6% -0,02 -15,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

July 06, 2018 12:05 ET (16:05 GMT)

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