08.09.2017 16:50:50

MÄRKTE EUROPA/Kaum verändert - Anleger finden sich mit Eurostärke ab

   FRANKFURT (Dow Jones)--Weiter kaum verändert zeigen sich Europas Börsen am Freitagnachmittag. "Nach der EZB-Sitzung gestern will man nur noch ruhig ins Wochenende", sagt ein Händler. Der steigende Euro habe zwar etwas die Laune gebremst, die aktuellen Gewinnmitnahmen würden den Markt aber umgekehrt auch nicht mehr beflügeln. Die Währung gibt etwas nach auf 1,2029 Dollar. Bei den Marktteilnehmern habe ein Umdenken eingesetzt. Nach den konjunkturbullishen Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi am Vortag werde der Höhenflug des Euro immer mehr als Beweis der Stärke der hiesigen Wirtschaft gesehen.

   Zudem lockt er Anlagegelder an, was die europäischen Aktienmärkte gerade für Investoren aus dem Dollar-Raum attraktiver macht. Besonders die Strategen von Barclays hatten betont, dass eine Euro-Stärke geradezu die Voraussetzung dafür sei, um Auslandsanleger für Europas Aktien zu begeistern. Zur Stärke des Euro komme zusätzlich eine interne Schwäche des Dollar, denn ihn belaste das Politikchaos in Washington. Der Dax steigt 0,1 Prozent auf 12.312 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.451 Zähler nach oben.

Umdenken bei Anlegern - Starke Konjunktur entschuldigt Euro Auch die Analysten der Commerzbank unterstreichen die Bedeutung der besseren Konjunktur im Euroraum: "Ich glaube, die Euro-Stärke liegt vielmehr darin begründet, dass die EZB eigentlich signalisiert hat, dass diese gar nicht so problematisch ist", so Analyst Lutz Karpowitz. Durch die gesamte Veranstaltung habe sich ein nicht zu übersehender Optimismus der EZB bezüglich der weiteren Inflationsentwicklung gezogen.

   Immer wieder erklärte Draghi, dass die EZB ihr Inflationsziel von knapp unter 2 Prozent erreichen wird. Karpowitz sieht den Euro nun Richtung 1,25 Dollar klettern. Dass Anleger auf die Konjunktur setzen, zeigen auch Europas Branchen: Hier bauen Banken ihre Gewinne aus mit 1,1 Prozent Plus und sind stärkster Sektor. Im DAX legen Commerzbank und Deutsche Bank je bis zu 1,3 Prozent zu.

Thyssen kurz vor Stahl-Verkauf thyssenkrupp stellen mit 1,3 Prozent den stärksten Gewinner im DAX. Der Markt setzt auf einen kurz bevorstehenden Zusammenschluss der Stahlsparte mit Tata Steel. Sollte das Geschäft aus der Bilanz verschwinden, stehe eine Neubewertung des Unternehmens an. Zum Wochenschluss endet nun die Einspruchsfrist für eine Vereinbarung von Tata Steel mit der britischen Pensionsbehörde. Sollte Tata die Pensionsverpflichtungen vom Konzern abtrennen können, wäre einen weitere Hürde genommen. Salzgitter legen 2,6 Prozent zu.

   VW notieren 0,8 Prozent höher, nachdem VW-Chef Müller im "Wall Street Journal" sagte, weiter an Restrukturierungsmaßnahmen zu arbeiten. Man arbeite am Verkauf mehrerer Bereiche, die nicht länger zum Kerngeschäft des Konzerns gezählt würden, was bis zu 20 Prozent des Jahresumsatzes ausmachen könnte.

   Prosieben erholen sich leicht, stellen aber mit minus 0,8 Prozent weiter den Hauptverlierer, obwohl auch sie über Restrukturierung nachdenken. "Der Markt setzt wegen der Schwäche im Werbegeschäft darauf, dass Prosieben aus dem DAX fällt", so ein Händler.

   Im MDAX kräftig nach unten mit 5,7 Prozent auf knapp 50 Euro geht es für Leoni. Die UBS hat die Beobachtung der Aktie mit einer Verkaufsempfehlung und einem Kursziel von 39 Euro gestartet. Grund sei die hohe Bewertung der Aktie. Tagessieger sind weiter Fielmann, die um 4,1 Prozent steigen. Das Bankhaus Lampe hat sie nun zum Kaufen empfohlen.

Air France heben ab Die Verkehrszahlen von Air France-KLM treiben die Aktien um 3 Prozent. Die Zahl der Passagiere sprang im August um 5,6 Prozent auf 7,2 Millionen. Die Auslastung stieg auf fast 90 Prozent an. Ein Blick auf die Regionen zeigt eine gute Entwicklung in Europa und den USA, während Asien/Pazifik ein kleines Minus verzeichnete. Lufthansa notieren kaum verändert.

   Akzo Nobel verlieren 0,7 Prozent. Der Spezialchemie- und Farbenkonzern ist beim Ausblick etwas vorsichtiger geworden. Aufgrund steigender Rohstoffkosten und Produktionsproblemen leide die Marge, heißt es. Zudem geht der Finanzvorstand. Covestro und LANXESS legen dagegen bis zu 0,7 Prozent zu.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.448,93 0,04 1,27 4,81 Stoxx-50 3.059,03 0,19 5,76 1,61 DAX 12.306,52 0,08 9,89 7,19 MDAX 24.837,89 0,11 26,86 11,94 TecDAX 2.333,50 -0,14 -3,23 28,80 SDAX 11.503,89 -0,26 -29,82 20,85 FTSE 7.371,41 -0,35 -25,57 3,20 CAC 5.111,74 -0,06 -2,87 5,13

Bund-Future 162,94 -0,22 0,09

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:24 Uhr Do, 17.22 Uhr % YTD EUR/USD 1,2035 -0,24% 1,2064 1,2022 +14,4% EUR/JPY 129,81 -0,21% 130,09 130,05 +5,6% EUR/CHF 1,1401 -0,06% 1,1407 1,1424 +6,4% EUR/GBP 0,9120 -0,74% 0,9188 1,0905 +7,0% USD/JPY 107,84 -0,01% 107,85 108,17 -7,8% GBP/USD 1,3198 +0,53% 1,3128 1,3111 +7,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,92 49,09 -0,3% -0,17 -14,2% Brent/ICE 54,74 54,49 +0,5% 0,25 -6,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.348,01 1.349,80 -0,1% -1,79 +17,1% Silber (Spot) 18,09 18,09 -0,0% -0,00 +13,6% Platin (Spot) 1.013,80 1.018,50 -0,5% -4,70 +12,2% Kupfer-Future 3,05 3,12 -2,4% -0,08 +20,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   September 08, 2017 10:20 ET (14:20 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 20 AM EDT 09-08-17

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Commerzbank 14,51 0,38% Commerzbank
Covestro AG 57,58 0,14% Covestro AG
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LANXESS AG 23,75 0,13% LANXESS AG
Lufthansa AG 6,35 0,95% Lufthansa AG
ProSiebenSat.1 Media SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4th Sh 1,21 -0,82% ProSiebenSat.1 Media SE Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4th Sh
Salzgitter 16,37 -1,80% Salzgitter
thyssenkrupp AG 3,87 -0,36% thyssenkrupp AG
Volkswagen (VW) St. 83,00 0,12% Volkswagen (VW) St.

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