18.01.2018 10:05:45

MÄRKTE EUROPA/Kauflaune bei Technologiewerten schwappt über

FRANKFURT (Dow Jones)--Dank guter internationaler Vorlagen geht es an den europäischen Börsen nach oben - vor allem im Technologiesektor. Allerdings hinkt die Entwicklung wie schon zuvor zu beobachten der in den USA deutlich hinterher. Immerhin kann der DAX die 13.200er-Marke zurückerobern. Der Dow-Jones-Index hatte am Vorabend zum ersten Mal in seiner Geschichte über der Marke von 26.000 Punkten geschlossen. Dies zog auch den Nikkei-Index in Japan zum ersten Mal seit 1991 wieder über die 24.000er-Marke. Allerdings setzten danach sofort kräftige Gewinnmitnahmen ein, die Entwicklung zügelt auch das Plus in Europa. Fundamental liefert das BIP aus China gute Vorlagen mit einem Anstieg von 6,9 Prozent im vierten Quartal. Der DAX legt um 0,3 Prozent zu auf 13.217 Zähler, der Euro-Stoxx-50 um 0,1 Prozent auf 3.617 Punkte.

An den US-Märkten wird auf sehr starke Quartalszahlen gesetzt. Der Konjunkturbericht Beige Book der US-Notenbank zeigte eine starke US-Wirtschaft mit florierendem Arbeitsmarkt. "Es ist eine wachstumsgetriebene Story. Solange die Daten gut sind, verkauft niemand", sagt Roelof Salomons, Chef-Stratege von Kempen Capital Management: "Allerdings sind auch kaum noch Bären übrig", was ein Anlass zur Sorge sei. Wichtig sind daher auch die ab Mittag anstehenden Daten aus dem Finanzsektor mit American Express und Morgan Stanley sowie von IBM. "Das sind Leuchtturm-Unternehmen, die nicht enttäuschen dürfen", ergänzt ein Händler.

Euro-Gefahr von verbaler EZB-Intervention und Apple gebremst

Gleichzeitig bekommt Europa nun auch hauseigene Unterstützung - diesmal mit steigendem Druck auf den Euro. "Die EZB hat überraschend doch eingegriffen und den Euro verbal ausgebremst", sagt ein Händler mit Verweis auf die Aussagen von EZB-Vize Constancio und anderen Notenbank-Mitgliedern vom Vortag. Zudem ist die Repatriierung von Milliarden Dollar durch Apple ein Thema. Dies erzeuge echte Nachfrage am Spot-Markt und treibe die Dollar-Nachfrage. Der Aufwertungsdruck des Euro lasse daher nach, am Morgen ist er sogar kurz unter 1,22 Dollar zurückgefallen.

Sorgen im DAX bereitet weiter die Relative Schwäche zu den US-Märkten. Besonders der deutsche Index zeigt sich auf einem Vierjahrestief, was seine relative Entwicklung zu den USA angeht. Beim Blick auf die reine Kursentwicklung sind Händler aber optimistisch: "Der DAX könnte nun wieder in den oberen Bereich der Handelsspanne zwischen knapp 13.150 und gut 13.400 Punkten zurückkehren", sagt ein Händler. Ob es danach für einen Angriff auf den Rekordstand von 13.525 reiche, lasse sich noch nicht sagen. Neue Impulse dürften am Nachmittag vom "Philly-Fed" ausgehen, dem Konjunkturindex der Notenbankfiliale in Philadelphia.

Technologiewerte fest - Infineon stärkster Wert

Wie erwartet führen Technologiewerten wie auch in den USA die Gewinnerliste an. Chipwerte an der Wall Street stiegen um 2,8 Prozent an. Davon profitiert besonders der TecDAX, denn nur er zeigt Relative Stärke in der DAX-Familie. Besonders interessant seien Siltronic und Infineon, letztere mit zwei frischen "Buy"-Empfehlungen durch die Societe Generale und Goldman Sachs. Die Aktien springen um 3,5 Prozent an. Im TecDAX legen Siltronic 2,5 Prozent zu, Jenoptik um 3,5 Prozent und Nordex um 2,7 Prozent. In Europa springt Chip-Ausrüster ASML nach starken Geschäftszahlen vom Vortag um weitere 2,5 Prozent.

Versorgerwerte geraten indes unter weiter unter Druck. So fallen RWE und Eon um 1,2 Prozent. Zu Eon hat sich die Royal Bank of Canada skeptisch geäußert und bevorzugt Innogy, die 0,2 Prozent höher notieren. SAP können indes überhaupt nicht davon profitieren, dass sie mit "Conviction Buy" und Kursziel 121 von Goldman Sachs ausgestattet worden sind. Die Aktien zeigen sich unverändert. Im MDAX steigen K+S um 2,2 Prozent, nach einem erhöhten Kursziel durch Mainfirst.

Die Handelskonzerne stehen zwar weiter fundamental unter Druck, Carrefour legen jedoch 3,4 Prozent trotz schwacher Geschäftszahlen zu. Der bereinigte Gewinn lag zwar 15 Prozent unter Vorjahr, doch der Markt hatte noch Schlimmeres befürchtet.

Im schweizerischen Auswahlindex SMI geht es um 4,7 Prozent nach oben bei Geberit. Der Badsanitärausrüster hat mit seinen Geschäftszahlen überzeugt.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.616,50 0,10 3,72 3,21

Stoxx-50 3.235,05 0,10 3,34 1,80

DAX 13.216,55 0,25 32,59 2,31

MDAX 27.114,83 0,25 66,63 3,49

TecDAX 2.669,70 0,89 23,67 5,56

SDAX 12.394,89 0,26 32,43 4,27

FTSE 7.712,32 -0,17 -13,11 0,49

CAC 5.500,92 0,13 6,94 3,55

Bund-Future 160,53% -0,16 -0,77

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:17 Uhr Mi, 17.22 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2200 +0,05% 1,2194 1,2240 +1,6%

EUR/JPY 135,73 -0,00% 135,74 135,59 +0,3%

EUR/CHF 1,1754 -0,08% 1,1764 1,1758 +0,4%

EUR/GBP 0,8826 -0,04% 0,8830 1,1302 -0,7%

USD/JPY 111,25 -0,06% 111,31 110,77 -1,2%

GBP/USD 1,3823 +0,10% 1,3809 1,3834 +2,3%

Bitcoin

BTC/USD 10.933,06 -1,95% 11.196,10 9.838,16 -23,89

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,92 63,97 -0,1% -0,05 +5,8%

Brent/ICE 69,19 69,38 -0,3% -0,19 +3,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.328,20 1.326,98 +0,1% +1,22 +1,9%

Silber (Spot) 17,05 17,01 +0,2% +0,04 +0,7%

Platin (Spot) 997,15 999,50 -0,2% -2,35 +7,3%

Kupfer-Future 3,19 3,18 +0,4% +0,01 -3,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/flf

(END) Dow Jones Newswires

January 18, 2018 04:06 ET (09:06 GMT)

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