30.04.2019 18:01:44

MÄRKTE EUROPA/Gut behauptet - Berichtssaison mit erstem Höhepunkt

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Gut behauptet haben sich am Dienstag die großen Indizes an den europäischen Börsen gezeigt. Der DAX stieg um 0,1 Prozent auf 12.344 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um knapp 0,4 Prozent nach oben auf 3.515. Damit liegen die Indizes weiterhin in der Nähe der Jahreshöchststände. Während neue Konjunkturdaten aus der Eurozone vergleichsweise gut ausgefallen sind, bremsten schwache Einkaufsmanager-Daten aus China die Kurse etwas. Auch die Einkaufsmanager in Chicago waren zuletzt nicht mehr so guter Stimmung wie in den vergangenen Monaten.

Mit dem Ende des Monats April bereiten sich Strategen nun auf die normalerweise schwierigere Börsenphase ab Mai vor. Anleger sollten etwas Geld vom Tisch nehmen, empfiehlt Igor de Maack, Fondsmanager der zu Natixis Investment Managers gehörenden Fondsgesellschaft DNCA. Schließlich hätten sich Aktien seit Jahresbeginn entgegen aller Kassandrarufe und einer deutlichen Konjunkturabkühlung bestens entwickelt. Kunden, die diese Wertentwicklung in den Indizes auch mitnehmen konnten, könnten nun einige Gewinne sichern und sich über den Sommer eine Verschnaufpause gönnen, zumal die erneute Verhärtung der Fronten zwischen den USA und dem Iran den Ölpreis in die Höhe getrieben habe.

Ölaktien führen Gewinnerseite an

Da sich die Ölpreise bereits wieder von den jüngsten Rücksetzern erholten, führten Aktien aus dem Energie-Bereich am Dienstag die Gewinnerliste unter den europäischen Stoxx-Branchenindizes an. Der Öl- und Gas-Aktienindex gewann 1,1 Prozent.

Besonders stark zeigten sich Repsol, die nach ihrem Bericht zum ersten Quartal 2,6 Prozent gewannen. Die Geschäftszahlen des spanischen Ölkonzerns überzeugten. Repsol profitierte von niedrigeren Explorationskosten und der Aufwertung des Dollar gegenüber dem Euro.

Auf der anderen Seite verlor der Index der Rohstoff-Aktien 1,3 Prozent, gedrückt vor allem von Glencore, die um 2,6 Prozent fielen. Unter Druck standen Glencore wegen der schwächeren Produktionszahlen im ersten Quartal. Wie die Citigroup anmerkte, ist die Kupferproduktion 11 Prozent niedriger als geschätzt ausgefallen.

Der Index der Telekom-Titel gab um 0,6 Prozent nach, belastet vor allem von Orange, die nach ihren Quartalszahlen um 2,9 Prozent fielen. Telekom Austria zeigten sich nach ihren Zahlen 0,9 Prozent leichter.

Starke Zahlen von Beiersdorf - Lufthansa und Knorr-Bremse unter Druck

Größter DAX-Gewinner waren Beiersdorf, die nach einem starken Jahresauftakt um 3,6 Prozent stiegen. Deutsche Börse zogen um 1,7 Prozent an, auch hier sind die Geschäftszahlen besser ausgefallen als erwartet.

Lufthansa fielen dagegen nach ihren endgültigen Geschäftszahlen zum ersten Quartal um 3,1 Prozent. Covestro verloren weitere 3,4 Prozent. Knorr-Bremse fielen um 6 Prozent und litten damit unter einer überraschenden Trennung vom Vorstandschef.

Standard Chartered fest - Danske sehr schwach

Der Markt verarbeitete am Dienstag auch bei den Banken geradezu eine Flut von Geschäftszahlen. Standard Chartered stiegen um 4,6 Prozent. "Auf der Ertragsseite hat die Bank die Markterwartung deutlich übertroffen", so ein Analyst. Dies liege unter anderem daran, dass die Bank die Kosten im Griff habe. Stützend wirkte auch ein Aktienrückkauf über 1 Milliarde Dollar.

Dagegen brachen Danske Bank um fast 10 Prozent ein. Die Bank hat die Erwartungen verfehlt, den Ausblick gesenkt und von einer Flut von Klagen wegen des Geldwäscheskandals gesprochen. Erneute Strafzahlungen im Zusammenhang mit Geldwäsche belasteten auch das Ergebnis von Nordea. Sie verloren 4,2 Prozent.

Effizienzprogramm von Ceconomy gefällt - plus 12 Prozent

"Der Schritt ist mehr als überfällig", so ein Aktienhändler zu dem Effizienzprogramm von Ceconomy. Die Aktie haussierte mit einem Plus von fast 12 Prozent.

Gleich um 21 Prozent nach oben ging es für AMS nach ihren Geschäftszahlen. Clariant verloren 2,8 Prozent. Im Handel wurde auf die Margenschwäche verwiesen, die Marge ist um 80 Basispunkte gefallen.

Nemetschek wiederum hat mit seinen Geschäftszahlen die hohen Erwartungen erfüllt und den Ausblick bestätigt. Der Kurs gewann 6 Prozent und markierte neue Rekorde.

Gewinnmitnahmen bei Airbus - MTU auf Rekordkurs

Nach eigentlich überzeugenden Geschäftszahlen zum ersten Quartal gaben Airbus um 0,8 Prozent nach. Die Aktie ist seit Jahresbeginn schon um fast 50 Prozent gestiegen. Die Citi-Analysten meinten, der Gewinn habe die Erwartung um 3 Prozent übertroffen, während sich der Cashflow volatil - aber im Rahmen - entwickele.

Bei MTU konnten fast alle Schätzungen überboten werden. Das größte Umsatzplus im ersten Quartal kam mit 21 Prozent aus dem zivilen Triebwerksgeschäft, bei militärischen Antrieben ging es 15 Prozent nach oben. MTU gewannen 2,3 Prozent und markierten neue Allzeit-Hochs.

Zu Aixtron hieß es, die Geschäftszahlen seien durch die Bank leicht oberhalb der Erwartungen ausgefallen. Der Auftragseingang runde das positive Bild ab. RIB Software stiegen nach guten Geschäftszahlen um 6,8 Prozent, Aixtron um etwa 3 Prozent.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.514,62 +12,68 +0,4% +17,1%

. Stoxx-50 3.199,51 +9,14 +0,3% +15,9%

. Stoxx-600 391,35 +0,03 +0,0% +15,9%

Frankfurt XETRA-DAX 12.344,08 +16,06 +0,1% +16,9%

London FTSE-100 London 7.418,22 -22,44 -0,3% +10,6%

Paris CAC-40 Paris 5.586,41 +5,44 +0,1% +18,1%

Amsterdam AEX Amsterdam 571,60 +3,59 +0,6% +17,2%

Athen ATHEX-20 Athen 2.005,73 +3,80 +0,2% +24,7%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.743,67 +5,85 +0,2% +15,4%

Budapest BUX Budapest 42.520,11 +50,27 +0,1% +8,6%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.031,40 -55,52 -1,4% +9,4%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 119.012,39 +1199,49 +1,0% +4,1%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.013,97 -10,08 -1,0% +13,7%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.393,51 -2,95 -0,1% +13,9%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.570,60 +53,40 +0,6% +12,1%

Mailand FTSE-MIB Mailand 21.881,33 +92,79 +0,4% +18,9%

Moskau RTS Moskau 1.248,39 -6,57 -0,5% +17,1%

Oslo OBX Oslo 812,14 -2,54 -0,3% +9,8%

Prag PX Prag 1.068,72 -1,51 -0,1% +8,3%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.676,14 -17,17 -1,0% +19,0%

Warschau WIG-20 Warschau 2.334,21 -33,87 -1,4% +2,5%

Wien ATX Wien 3.214,79 -13,66 -0,4% +17,3%

Zürich SMI Zuerich 9.769,74 +29,26 +0,3% +15,9%

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:47 Uhr Mo, 17.21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1200 +0,15% 1,1179 1,1166 -2,3%

EUR/JPY 124,77 -0,07% 124,50 124,88 -0,8%

EUR/CHF 1,1426 +0,20% 1,1392 1,1390 +1,5%

EUR/GBP 0,8596 -0,62% 0,8642 0,8643 -4,5%

USD/JPY 111,40 -0,23% 111,37 111,83 +1,6%

GBP/USD 1,3029 +0,77% 1,2936 1,2921 +2,1%

Bitcoin

BTC/USD 5.260,26 +2,60% 5.144,26 5.145,01 +41,4%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 64,04 63,50 +0,9% 0,54 +36,5%

Brent/ICE 72,85 72,04 +1,1% 0,81 +32,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.283,65 1.279,84 +0,3% +3,81 +0,1%

Silber (Spot) 14,94 14,92 +0,1% +0,02 -3,6%

Platin (Spot) 894,50 896,50 -0,2% -2,00 +12,3%

Kupfer-Future 2,90 2,90 +0,0% +0,00 +9,8%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/raz

(END) Dow Jones Newswires

April 30, 2019 12:02 ET (16:02 GMT)

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