11.11.2016 18:57:49

MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen zum Ende einer turbulenten Woche

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Kein einheitliches Bild lieferten die Börsen in Europa zum Wochenschluss. Nach einer derart turbulenten Woche kam dies aber nicht überraschend. Mit der Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten ging es für die Aktien nach oben, dagegen hatten die Anleihemärkte in den USA und Europa deutliche Verluste zu verkraften. Der Euro notiert mit Kursen von 1,0845 gegenüber dem Dollar auf dem niedrigsten Stand seit acht Monaten.

   Bei einem vergleichsweise ruhigen Börsenhandel wurden am Freitag Gewinne in den Sektoren mitgenommen, die nach der Wahl Trumps zunächst zu den Gewinnern zählten. Dazu gehörten in Europa der Sektor der Bauwerte (minus 1,8 Prozent), die Pharma-Werte (minus 0,8 Prozent) sowie die europäischen Minenwerte mit einem Minus von 2 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 gab in Folge um 0,5 Prozent nach auf 3.030 Punkte. Der Dax legte dagegen um 0,4 Prozent auf 10.668 Punkte zu.

Refinanzierung für Italien wird teurer Der Ausverkauf am Rentenmarkt ging weiter, wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit. Von seinem Kontrakthoch vom 30. September bei 166,36 Prozent hat der Terminkontrakt auf Bundesanleihen mittlerweile mehr als 6 Prozentpunkte verloren. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ist parallel dazu von minus 0,15 auf plus 0,30 Prozent gestiegen. Hintergrund ist die Spekulation auf steigende Zinsen in den USA angesichts der Pläne von Donald Trump, mit erhöhten Staatsausgaben Infrastrukturprojekte anzustoßen.

   Die Refinanzierungskosten des italienischen Staates sind bei der Auktion von Staatsanleihen am Vormittag kräftig gestiegen. Als Belastungsfaktor wirkten unter anderem Sorgen um die politische Stabilität des Landes wegen des im Dezember anstehenden Verfassungsreferendums, dessen Ausgang ungewiss ist.

Allianz gesucht - Pimco wieder auf Kurs Die Aktien von Allianz stiegen nach überzeugenden Zahlen um 1,4 Prozent. Die Münchener haben im dritten Quartal vor allem im Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen deutlich mehr verdient als erwartet. Auch beim angeschlagenen Vermögensverwalter Pimco lief es zuletzt wieder gut. Das Schlusslicht im DAX stellte mit einem Minus von 4,4 Prozent die Aktie von Heidelbergcement. Die Analysten von Kepler Cheuvreux sehen mit Blick auf den Kapitalmarkttag nur wenig Gründe, die gegen Gewinnmitnahmen in der Aktie sprächen. Ihr Votum senkten sie in Folge auf Reduce nach Hold.

   Die Aktie der RWE-Tochter Innogy fiel nach Geschäftszahlen um 3,1 Prozent, RWE verloren 2,8 Prozent. Der Nettogewinn von Innogy ist in den ersten neun Monaten zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 430 Millionen Euro zurückgegangen auf gut eine Milliarde Euro. Die Aktie ist erst seit fünf Wochen an der Börse, der Kurs hat vom Platzierungspreis von 36 Euro in dieser Zeit 12 Prozent eingebüßt.

PostNL will eigenständig bleiben Die niederländische PostNL hat das verbesserte, milliardenschwere Übernahmeangebot des belgischen Postdienstleisters Bpost zurückgewiesen. Das Votum der Gremien der PostNL fiel einstimmig aus, wie das Unternehmen mitteilte. Die Offerte in bar und Aktien bewertete den niederländischen Konzern mit rund 2,5 Milliarden Euro. Die Anleger glauben jedoch nicht mehr an einen Zusammenschluss der beiden Dienstleister. Die PostNL-Aktie verlor 5,0 Prozent auf 4,49 Euro und notierte damit deutlich unter dem Gebot der Belgier, das 5,65 Euro wert war.

   An der Börse in Madrid verteuerten sich die Papiere von Gamesa um 6 Prozent. Der Hersteller von Windkraftanlagen hat für das Gesamtjahr einen operativen Gewinn von 450 bis 470 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Gamesa-Aktionäre hatten im Oktober der geplanten Zusammenlegung der Aktivitäten von Gamesa und Siemens im Bereich Windkraft zugestimmt. Aus der Fusion ging der weltgrößte Hersteller von Windturbinen hervor. Siemens, die am Donnerstag ein Mehrjahreshoch markiert hatten, gaben um 1,1 Prozent nach.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.030,02 -16,57 -0,5% -7,3% Stoxx-50 2.810,87 -14,86 -0,5% -9,3% Stoxx-600 337,50 -1,38 -0,4% -7,7% XETRA-DAX 10.667,95 +37,83 +0,4% -0,7% FTSE-100 London 6.730,43 -97,55 -1,4% +7,8% CAC-40 Paris 4.489,27 -41,68 -0,9% -3,2% AEX Amsterdam 445,41 -4,60 -1,0% +0,8% ATHEX-20 Athen 1.536,40 -17,41 -1,1% -16,2% BEL-20 Bruessel 3.491,41 +0,36 +0,0% -5,7% BUX Budapest 30.502,15 -38,17 -0,1% +27,5% OMXH-25 Helsinki 3.442,50 -57,41 -1,6% +2,5% ISE NAT. 30 Istanbul 91.698,11 -1502,84 -1,6% +2,6% OMXC-20 Kopenhagen 810,00 -4,03 -0,5% -20,1% PSI 20 Lissabon 4.417,17 -40,23 -0,9% -17,6% IBEX-35 Madrid 8.639,20 -117,60 -1,3% -9,5% FTSE-MIB Mailand 16.812,37 +7,49 +0,0% -21,5% RTS Moskau 970,15 -23,69 -2,4% +28,2% OBX Oslo 572,52 -5,13 -0,9% +6,2% PX-GLOB Prag 1.165,80 -1,60 -0,1% -6,1% OMXS-30 Stockholm 1.451,53 -8,99 -0,6% +0,3% WIG-20 Warschau 0,00 0,00 0,0% -3,4% ATX Wien 2.485,50 -15,89 -0,6% +3,7% SMI Zuerich 7.880,29 -48,48 -0,6% -10,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:15 Do, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0842 -0,62% 1,0910 1,0869 -0,2% EUR/JPY 115,6792 -0,43% 116,1843 116,12 -22,4% EUR/CHF 1,0717 -0,35% 1,0754 1,0744 -1,5% EUR/GBP 0,8610 -0,78% 0,8676 1,1519 +16,9% USD/JPY 106,69 +0,18% 106,49 106,80 -9,1% GBP/USD 1,2592 +0,12% 1,2577 1,2522 -14,6%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,46 44,66 -2,7% -1,20 -0,8% Brent/ICE 44,54 45,84 -2,8% -1,30 -2,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.233,23 1.258,91 -2,0% -25,68 +16,3% Silber (Spot) 17,62 18,60 -5,3% -0,98 +27,5% Platin (Spot) 948,60 975,00 -2,7% -26,40 +6,4% Kupfer-Future 2,52 2,55 -1,3% -0,03 +16,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/thl/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   November 11, 2016 12:27 ET (17:27 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 27 PM EST 11-11-16

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Allianzmehr Analysen

13.12.24 Allianz Buy Deutsche Bank AG
13.12.24 Allianz Hold Jefferies & Company Inc.
12.12.24 Allianz Buy Goldman Sachs Group Inc.
11.12.24 Allianz Buy Deutsche Bank AG
11.12.24 Allianz Kaufen DZ BANK
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Allianz 297,10 0,27% Allianz
Bechtle AG 30,70 -1,73% Bechtle AG
Bpost SA de Droit Public 1,98 3,66% Bpost SA de Droit Public
Heidelberg Materials 120,00 -0,17% Heidelberg Materials
PostNL N.V. 1,06 4,65% PostNL N.V.
RWE AG (spons. ADRs) 30,60 7,75% RWE AG  (spons. ADRs)
Siemens AG 186,58 -0,98% Siemens AG
Siemens Gamesa Renewable Energy SA 18,07 0,22% Siemens Gamesa Renewable Energy SA

Indizes in diesem Artikel

EURO STOXX 503,32 -0,82%