11.08.2017 12:54:46
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MÄRKTE EUROPA: Geopolitik sorgt für Risikoscheu der Investoren
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Nordkorea-Krise hat Europas Börsen zum Wochenschluss fest im Griff. US-Präsident Donald Trump hat den verbalen Druck auf das nordkoreanische Regime noch einmal verstärkt. Seine Warnung an die Regierung in Pjöngjang sei "vielleicht nicht hart genug" gewesen, sagte er am Donnerstag. Nordkorea sollte "sehr, sehr nervös" sein, selbst wenn es nur über einen Angriff auf die USA oder ihre Verbündeten nachdenke.
Die US-Börsen knickten darauf am Vortag ein und die Volatilitätsindizes - auch bekannt als Angstbarometer - stiegen auf den höchsten Stand seit dem Wahlsieg Trumps. Nicht hilfreich in dem angespannten Umfeld ist der wieder auf 1,1770 Dollar gestiegene Euro.
Der Dax gibt am Mittag um 0,3 Prozent auf 11.981 Punkte nach, hat sich damit von seinem Tagestief von 11.935 aber bereits erholt. Händler schließen einen Test der technisch bedeutsamen 200-Tage-Durchschnittslinie bei 11.906 Punkten im Handelsverlauf nicht aus. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,8 Prozent auf 3.406 etwas kräftiger nach unten. Die Anleger machen vor allem in der Peripherie Kasse, so verliert die Börse in Mailand 1,4 Prozent, Madrid handelt 1,3 Prozent im Minus. Das Umfeld für vermeintlich sichere Häfen wie Anleihen, Gold, Yen und Franken bleibt günstig. Der Goldpreis liegt mit 1.288 Dollar auf dem höchsten Niveau seit Anfang Juni. Die deutsche Zehnjahresrendite sinkt weiter auf 0,39 Prozent
Neue Impulse könnten von den US-Verbraucherpreisen am Nachmittag für Juli ausgehen. Ein unerwarteter Rückgang der Erzeugerpreise hatte am Donnerstag die US-Zinserhöhungserwartungen gedämpft und damit auf die Anleiherenditen gedrückt. Das zog auch den Dollar in Mitleidenschaft. Analysten rechnen bei den Preisdaten am Nachmittag mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Minenwerte unter Abgabedruck
Aktien aus dem Sektor Basic Resources führen auch am Freitag den Abschwung in Europa an. Der Stoxx-Branchen-Index fällt um 3 Prozent. "Bei den Industriemetallen dürfte sich die Sommerrally ihrem Ende nähern", heißt es bei der Commerzbank. Der Index der Londoner Metallbörse LMEX war im Laufe der Woche auf den höchsten Stand seit etwa zweieinhalb Jahren gestiegen. Wie neue Daten aus China zur Aluminiumproduktion zeigten, könnten die Ängste vor einem knappen Angebot aber überzogen sein, so die Commerzbank-Analysten.
Dagegen halten sich die defensiven Sektoren Gesundheit/Pharma und Nahrungsmittel am besten und verlieren nur leicht. Der Bankensektor verliert als zyklischer Sektor und wegen der fallenden Renditen 1,4 Prozent. Deutsche Bank geben nach einer Verkaufsempfehlung durch HSBC kräftiger um 1,5 Prozent nach.
Berichtssaison läuft aus - innogy erfüllt Erwartungen
innogy geben um 1,2 Prozent nach, nachdem die Zahlen für das erste Halbjahr im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind und der Ausblick bestätigt wurde. "Die Gewinnkennziffern zeigen wie erwartet nach oben", sagt ein Marktteilnehmer. Ganz wesentlich zum Gewinnanstieg um 16 Prozent trugen geringere Kosten für den Betrieb und die Instandhaltung der deutschen Netze bei. Die entscheidende operative Kennziffer, das bereinigte EBIT, stieg um 4 Prozent auf 1,725 Milliarden Euro.
Für die ebenfalls im MDAX notierte Aktie von Deutsche Wohnen geht es um 1,4 Prozent nach unten. "Einige Marktteilnehmer haben mit einer Erhöhung der Prognose für den FFO gerechnet", sagt ein Händler mit Blick auf die Vorlage des Halbjahresberichts. Diese sei ausgeblieben. TLG Immobilien geben nach Zahlenvorlage um 2,1 Prozent nach. CTS Eventim stehen mit einem Minus von 4 Prozent stark unter Druck. Händler verweisen auf einen Bericht, nach dem Amazon nun in das Geschäft mit Ticket-Verkäufen einsteigen will. "Das könnte die derzeitigen Anbieter stark belasten", so ein Teilnehmer.
Kion vor Aufnahme in MSCI-Universum
Von starken Zahlen sprechen Marktteilnehmer mit Blick auf Stabilus. Der Autozulieferer hat die Prognosen für den Umsatz und für die EBIT-Marge nach oben genommen. "Beim Umsatz war das erwartet worden, bei der Marge nicht", sagt ein Händler. Stabilus handeln am Mittag kaum verändert. Die Aufnahme von Kion in den Index MSCI Germany sollte in den kommenden Wochen die Nachfrage nach der Aktie befeuern. Am Freitag steht die Aktie von Kion mit dem Gesamtmarkt unter Druck und verliert 1,8 Prozent. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.405,76 -0,81 -27,78 3,50 Stoxx-50 3.034,48 -0,97 -29,72 0,79 DAX 11.981,37 -0,27 -32,93 4,36 MDAX 24.366,69 -1,04 -256,51 9,81 TecDAX 2.202,92 -1,36 -30,42 21,59 SDAX 11.084,18 -1,64 -184,61 16,44 FTSE 7.311,27 -1,06 -78,67 2,36 CAC 5.059,49 -1,09 -55,74 4,06
Bund-Future 164,55 0,31 1,08
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Do. 17.25 Uhr % YTD EUR/USD 1,1771 +0,09% 1,1760 1,1757 +11,9% EUR/JPY 128,36 -0,08% 128,46 128,47 +4,4% EUR/CHF 1,1317 -0,02% 1,1319 1,1324 +5,7% EUR/GBP 0,9078 +0,19% 0,9061 1,1046 +6,5% USD/JPY 109,03 -0,18% 109,22 109,27 -6,7% GBP/USD 1,2967 -0,08% 1,2977 1,2989 +5,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,32 48,59 -0,6% -0,27 -15,2% Brent/ICE 51,73 51,9 -0,3% -0,17 -11,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.287,80 1.286,90 +0,1% +0,90 +11,8% Silber (Spot) 17,15 17,12 +0,1% +0,02 +7,7% Platin (Spot) 985,25 982,00 +0,3% +3,25 +9,0% Kupfer-Future 2,89 2,90 -0,5% -0,02 +14,5% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
August 11, 2017 06:50 ET (10:50 GMT)
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