27.09.2021 16:17:39
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MÄRKTE EUROPA/Gelungener Wochenstart nach Bundestagswahl
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Montag nach oben. Der Ausgang der Bundestagswahlen wird an der Börse positiv aufgenommen. Der DAX steigt um 0,4 Prozent auf 15.595 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,2 Prozent auf 4.169 Punkte. Wie erwartet lieferten sich SPD und CDU/CSU ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das die SPD mit knappem Vorsprung für sich entscheiden konnte. Mit Erleichterung wird zudem aufgenommen, dass ein rot-rot-grünes Bündnis unmöglich ist. Bei einer solchen Konstellation wären höhere Steuern sowie eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte zu erwarten gewesen. Dieses "Schreckgespenst" sei nun nicht mehr möglich, heißt es.
Analysten stellen sich allerdings auf schwierige und lange Koalitionsverhandlungen ein. Von Ethenea heißt es dazu: "Vieles spricht derzeit für eine Jamaika-Koalition. Zum einen sind die Schnittmengen zwischen Grünen und Union größer als zwischen FDP und SPD, zum anderen fehlt der SPD nach dem Aus von Rot-Rot-Grün der Verhandlungsvorteil und der FDP die Drohkulisse eines Linksbündnisses und damit die Rechtfertigung für eine Ampel-Koalition." Deutschland stehe an einem Scheidepunkt und die künftige Regierung werde die Zukunft des Landes entscheidend prägen, da sich alle Parteien die Digitalisierung und die Klimawende auf die Fahne geschrieben hätten.
Nach Einschätzung der Blackrock-Analysten werde eine künftige Dreierkoalition längerfristig Auswirkungen auf den Markt haben. Es könnte Veränderungen in der deutschen Fiskalpolitik geben, die Blicke richteten sich ebenso auf die Klima- und die Europa- sowie die Außenpolitik der neuen Bundesregierung. Nach Einschätzung der DWS dürfte die Aussicht auf Kontinuität mit gradueller Veränderung von den Märkten goutiert werden, auch wenn internationale Themen das Marktgeschehen schnell wieder dominieren dürften.
Ob es zu einer Jamaika- oder Ampel-Koalition kommen wird, ändert nach Ansicht von Fondsmanager Christian von Engelbrechten von Fidelity nichts Wesentliches an den Rahmenbedingungen für deutsche Unternehmen. Trends wie eine expansivere Fiskalpolitik und verstärkte Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung dürften sich in jedem Fall fortsetzen. Eine Ampelkoalition könnte etwas mehr auf Stimulierung durch Ausgaben setzen, während mit Jamaika möglicherweise ein stärkerer Fokus auf die Ausgabendisziplin und geringere Staatsschulden verbunden wäre. Fidelity-Kapitalmarktstratege Carsten Roemheld sieht mit dem Bundestagswahlergebnis die Aussicht auf einen drastischen Politikwandel abgewendet. Die Grünen dürften mit großer Gewissheit der nächsten Bundesregierung angehören. Die Wähler hätten sich klar für Klimapolitik und Umweltschutz ausgesprochen.
Vonovia ist bei Deutsche Wohnen am Ziel
Vonovia (+2,9%) gehören zu den großen Gewinnern im DAX. Im Handel heißt es, die Aktie profitiere von angeblichen Aussagen des Unternehmens, dass dieses keine Kapitalerhöhung wegen des Erwerbs von Deutsche Wohnen mehr anstrebe, da eine Mehrheit von mehr als 50 Prozent erreicht worden sei.
Das "Ja" im Berliner Volksentscheid für eine Vergesellschaftung großer Immobilien-Konzerne in der Hauptstadt belastet dagegen nicht. Zum einen habe der Volksentscheid keine rechtliche Bindung und zum zweiten fehle schlicht das Geld in der Kasse, um die Konzerne auszuzahlen, heißt es im Handel.
Gesucht sind in Europa die Ölwerte. So legen Royal Dutch Shell um 3,8 Prozent zu, BP um 2,9 Prozent und Totalenergies um 3,4 Prozent. Laut Analyst Helge Andre Martinsen von DNB Markets dürfte die Ölnachfrage durch die Umstellung von Gas auf Öl im Laufe dieses Winters zusätzlich angekurbelt werden. Zudem hat Goldman Sachs die Ölpreisprognose für das Jahresende 2021 um zehn auf 90 Dollar pro Barrel erhöht.
Viele Investoren sind in dem Sektor zudem untergewichtet. "Viele Investoren, auch große Vermögensverwalter, haben in den vergangenen Quartalen auf Grund der Umschichtung in ESG-freundlichere Unternehmen die Aktien aus dem Ölsektor gemieden," so die Analysten von AJ Bell. Trotz des Trends zu erneuerbaren Energien werde Öl noch lange benötigt. Der Sektor der Ölwerte legt um 2,6 Prozent zu.
Die Klöckner-Aktie reagiert mit Aufschlägen von 6,1 Prozent auf die Anhebung der EBITDA-Prognose im laufenden Jahr. Dank hoher Stahlpreise rechnet der Händler nun mit einem EBITDA von rund 800 Millionen Euro nach bislang 650 bis 700 Millionen Euro.
Rolls-Royce legen nach einem Triebwerks-Großauftrag von Boeing und dem Verkauf der Tochter ITP Aero für 1,7 Milliarden Euro an ein Konsortium unter Führung der Beteiligungsgesellschaft Bain Capital um 10,1 Prozent zu. Laut Reuters soll der Auftrag ein Volumen von 2,6 Milliarden Dollar haben.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.168,59 +0,2% 10,08 +17,3%
Stoxx-50 3.549,46 -0,0% -0,89 +14,2%
DAX 15.594,61 +0,4% 62,86 +13,7%
MDAX 35.355,92 +0,2% 73,38 +14,8%
TecDAX 3.850,08 -1,3% -51,47 +19,8%
SDAX 16.915,05 +0,5% 78,59 +14,6%
FTSE 7.060,53 +0,1% 9,05 +9,1%
CAC 6.660,27 +0,3% 21,81 +20,0%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,23 +0,00 +0,35
US-Zehnjahresrendite 1,47 +0,02 +0,56
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:11 Uhr Fr, 17:20 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1700 -0,2% 1,1717 1,1711 -4,2%
EUR/JPY 129,71 -0,0% 129,69 129,65 +2,9%
EUR/CHF 1,0838 +0,0% 1,0863 1,0836 +0,3%
EUR/GBP 0,8531 -0,5% 0,8567 0,8568 -4,5%
USD/JPY 110,86 +0,1% 110,68 110,70 +7,3%
GBP/USD 1,3711 +0,3% 1,3677 1,3669 +0,3%
USD/CNH (Offshore) 6,4604 -0,0% 6,4621 6,4656 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 43.585,01 +1,5% 42.962,01 42.192,76 +50,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 75,40 73,98 +1,9% 1,42 +57,6%
Brent/ICE 79,86 78,09 +2,3% 1,77 +56,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.754,06 1.750,50 +0,2% +3,56 -7,6%
Silber (Spot) 22,75 22,44 +1,4% +0,31 -13,8%
Platin (Spot) 988,00 980,88 +0,7% +7,13 -7,7%
Kupfer-Future 4,30 4,29 +0,3% +0,01 +21,9%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 27, 2021 10:18 ET (14:18 GMT)
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Rolls-Royce Holdings Plc (spons. ADRs) | 6,90 | -0,72% | |
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TotalEnergies | 52,02 | 0,79% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 29,31 | 2,41% |
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