31.03.2022 09:51:40

MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Ölpreis-Rückgang stützt

FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich zeigen sich Europas Börsen zum Handelsstart am Donnerstag. Die deutlich fallenden Ölpreise verbessern die Stimmung. Für WTI und Brent geht es aktuell um jeweils rund 4 Prozent nach unten. Der DAX legt um 0,5 Prozent auf 14.679 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,3 Prozent auf 3.969 Punkte.

Für Erleichterung sorgte vor allem die Ankündigung Russlands am Vorabend, weiter Zahlungen in Euro für seine Gaslieferungen zu akzeptieren, wie der russische Präsident Wladimir Putin Bundeskanzler Olaf Scholz sagte. Damit fällt die Hauptsorge des Marktes weg, dass der bisher als Stichtag für die Umstellung der Zahlung auf Rubel genannte Donnerstag zu einem russischen Lieferstop führt.

"Das sollte die schlimmsten Befürchtungen über einen energiebedingten Lockdown der deutschen Wirtschaft aus dem Markt nehmen", so ein Händler. Die Branche der Öl- und Gas-Aktien ist mit 1,0 Prozent daher der zweitschwächste Sektor in Europa.

Neue Impulse könnten von der Opec-Sitzung im Tagesverlauf ausgehen, erwartet wird eine Ausweitung der Förderung um 400.000 Barrel täglich. Und die USA denken laut Berichten über ein Anzapfen der Ölreserven nach, sie könnten so über mehrere Monate täglich etwa 1 Million Barrel zusätzlich an den Markt lenken. In den USA stehen am Nachmittag die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der Einkaufsmanager-Index aus Chicago im Blick.

Tatenlose EZB schafft neue Probleme

Die Tatenlosigkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) bei der Inflationsbekämpfung zeigt nun die befürchteten Folgeprobleme durch Zweitrundeneffekte. Damit strahlt der Preisanstieg auf immer mehr Lebensbereiche aus. Denn nach einem Inflationsanstieg von 7,6 Prozent im März gegenüber dem Vorjahr bei den deutschen Verbraucherpreisen (CPI) fordern Gewerkschaften nun den Ausgleich über höhere Löhne. Den DAX wird dies nach oben bremsen, wie Heino Ruland von Ruland Research sagt. "Denn nun wird sich entscheiden, inwieweit sich Zweitrundeneffekte etablieren", sagt er.

Kommende Woche legt die Chemiegewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie ihre Forderung auf den Tisch. Sie sei normalerweise "eher zurückhaltend", doch nun deuten Äußerungen auf eine Forderung nach einer Reallohnerhöhung hin: "Damit sollten sich die Märkte auf eine Lohnforderung von 8 bis 9 Prozent einstellen", sagt er mit Blick auf die hohen Inflationsraten. Börsianer fürchten sich vor solchen Lohneffekten, da sie massiven Druck auf die Gewinnschätzungen ausüben.

Derweil breitet sich der Inflationsanstieg immer weiter aus: Selbst in Frankreich legte sie im März um 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu. Dabei leidet das Land aufgrund der hohen Produktion von Atomstrom wesentlich weniger unter Energiepreisschüben als Deutschland.

H&M unter Druck - Nebenwerte mit Ausblicken im Fokus

Kräftig unter Druck mit 7,4 Prozent Minus stehen H&M. Die Modekette leidet unter Kostenanstieg und geschlossenen Läden in Russland und Belarus. Der Nettogewinn fiel daher im ersten Quartal unter Erwartung aus. Russland trägt rund 4 Prozent zum H&M-Umsatz bei. Auch die Aktien des spanischen Konkurrenten Inditex geben um 1,9 Prozent nach. Der Retail-Sektor ist dadurch mit 1,8 Prozent Minus das Schlusslicht in Europa.

Für Kursbewegung sorgen auch zahlreiche Umstufungen durch Analysten. Im DAX legen Deutsche Bank um 2,1 Prozent zu, nachdem Goldman Sachs laut Händlern eine Kaufempfehlung ausgesprochen hat. Sartorius steigen um 1,6 Prozent, hier empfiehlt Morgan Stanley das "Übergewichten".

Bei den Unternehmen stehen weiter Nebenwerte mit ihren finalen Jahreszahlen und neuen Ausblicken im Fokus. Die Zahlen von Varta liegen im Großen und Ganzen im Rahmen, die Aktien legen um 3,4 Prozent zu.

Bei Cewe wird der Ausblick positiv aufgenommen, der Umsatz soll weiter wachsen. Jedoch hätte die Dividendenerhöhung etwas stärker ausfallen können, heißt es im Handel. Daher geht es um 1,3 Prozent nach unten.

SMA Solar geben im Sog der fallenden Ölpreise um 1,5 Prozent nach. Ein Händler meint aber, der Kurs könnte sich stabilisieren, da SMA für das erste Quartal ein positives EBITDA von 12 bis 16 Millionen Euro in Aussicht gestellt habe.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.969,05 +0,3% 9,91 -7,7%

Stoxx-50 3.746,75 +0,1% 4,41 -1,9%

DAX 14.678,72 +0,5% 72,67 -7,6%

MDAX 31.653,45 +0,4% 134,30 -9,9%

TecDAX 3.355,37 +0,2% 6,79 -14,4%

SDAX 14.551,32 -0,1% -20,98 -11,4%

FTSE 7.592,33 +0,2% 13,58 +2,6%

CAC 6.760,01 +0,3% 18,42 -5,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 0,60 -0,04 +0,78

US-Zehnjahresrendite 2,32 -0,03 +0,81

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:12 Uhr Mi, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1163 +0,0% 1,1169 1,1159 -1,8%

EUR/JPY 135,70 -0,2% 135,99 136,11 +3,7%

EUR/CHF 1,0309 +0,1% 1,0314 1,0299 -0,6%

EUR/GBP 0,8494 -0,0% 0,8504 0,8478 +1,1%

USD/JPY 121,54 -0,3% 121,75 121,98 +5,6%

GBP/USD 1,3145 +0,1% 1,3133 1,3164 -2,9%

USD/CNH (Offshore) 6,3510 -0,1% 6,3574 6,3587 -0,1%

Bitcoin

BTC/USD 47.119,60 +0,3% 47.065,36 47.020,40 +1,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 102,88 107,82 -4,6% -4,94 +39,1%

Brent/ICE 109,21 113,45 -3,7% -4,24 +41,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.932,78 1.932,83 -0,0% -0,05 +5,6%

Silber (Spot) 24,85 24,87 -0,1% -0,02 +6,6%

Platin (Spot) 992,68 994,85 -0,2% -2,17 +2,3%

Kupfer-Future 4,72 4,75 -0,8% -0,04 +5,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mod/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 31, 2022 03:51 ET (07:51 GMT)

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