04.08.2022 18:13:40
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MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Berichtssaison überwiegend gut
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ist es am Donnerstag weiter nach oben gegangen. Der Schwung des Vortages konnte mitgenommen werden, die Berichtssaison sorgte für die Musik bei den Einzelwerten. Positiv auf die Stimmung wirkten sich auch Energiepreise aus, die leichter tendierten. Die Hoffnung keimte auf, dass die Inflation in den kommenden Monaten ihren Höhepunkt gesehen haben könnte. Sinkende Energiepreise stützten diese Sicht.
Der DAX legte um 0,6 Prozent zu auf 13.663 Zähler. Der Euro-Stoxx-50 kletterte um 0,6 Prozent auf 3.755 Punkte. In Deutschland ging der Auftragseingang der Industrie im Juni deutlich geringer zurück als befürchtet, was an der Börse positiv gewertet wurde. Die Berichtssaison tobt indes auf Hochtouren - allein aus dem DAX hatten mit Zalando, Bayer, Merck, Beiersdorf und Hannover Rück gleich fünf Unternehmen ihre Geschäftszahlen auf den Tisch gelegt.
Bank of England erhöht Leitzins um 50 Basispunkte
Die Bank of England (BoE) hat ihren Leitzins um 50 Basispunkte erhöht und zudem ein Programm zum Verkauf von Anleihen angekündigt. Der Leitzins steigt somit auf 1,75 Prozent. Ökonomen und Börsianer hatten mit diesem Schritt gerechnet. Damit hat die BoE die Zinsen in sechs Sitzungen in Folge erhöht, was die längste Serie seit Ende der 1990er Jahre darstellt. Die Zinserhöhung ist die größte Straffung seit 1995 und die erste Erhöhung um 50 Punkte seit der Unabhängigkeit der Bank im Jahr 1997. Weitere Zinserhöhungen bleiben wahrscheinlich, da die Inflation in den kommenden Monaten unangenehm hoch bleiben dürfte. Die BoE erwartet, dass die Inflation im vierten Quartal bei 13,2 Prozent ihren Gipfelpunkt erreichen wird. Das Pfund gab am Nachmittag deutlicher nach, was dem Umstand geschuldet sein dürfte, dass die Notenbanker die Wirtschaft in eine Rezession abgleiten sehen.
Zalando mit Rally nach Zahlen
Den Gewinner im DAX stellte Zalando mit einem Plus von 13 Prozent. Hier halfen nicht exorbitant gute Geschäftszahlen, hier reichte bereits, dass das Unternehmen die jüngst gesenkten Jahresziele bestätigte, um eine Rally auszulösen.
Auf das überraschend starke erste Halbjahr des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf verwiesen die Analysten der DZ Bank, für die Aktie ging es um 2,2 Prozent nach oben. Beeindruckend war aus Sicht der DZ vor allem die Dynamik der Kernmarke Nivea, aber auch die Entwicklung der Derma-Marken.
Bayer schlossen dagegen 2,5 Prozent tiefer nach durchwachsenen Geschäftszahlen. Positiv wurde die angehobene Margen-Erwartung an der Börse gewertet, negativ die Unklarheit über die anstehenden Gerichtsurteile zu den Monsanto-Risiken, wie es hieß. Hannover Rück legten um 2,2 Prozent zu dank eines erhöhten Ausblicks für den Prämienanstieg.
Als fünftes DAX-Unternehmen legte Merck KGaA (+1,1%) Geschäftszahlen vor, die nach Einschätzung von Analysten dank der Sparte Life Science die Erwartungen übertroffen hatten.
In Frankreich setzte sich die Reihe starker Geschäftszahlen der Finanzinstitute fort: Credit Agricole legten um 4,7 Prozent zu. Die Bank verdiente im zweiten Quartal dank ihres Kapitalmarkt- und Investmentbanking-Geschäfts trotz makroökonomischer Unsicherheiten mehr als am Markt erwartet.
Die niederländische ING Groep konnte hier nicht mithalten, die Aktien gaben um 2,5 Prozent nach. Auch Personaldienstleister Adecco fielen 3,3 Prozent, das Unternehmen verbuchte einen deutlichen Gewinnrückgang.
Ubisoft von möglichem Tencent-Interesse beflügelt
Für die Aktie von Ubisoft ging es um 11 Prozent nach oben. Auslöser war ein Kreisebericht der Nachrichtenagentur Reuters, demzufolge Tencent ihre Beteiligung an der französischen Videospielefirma erhöhen wolle. Das chinesische Unternehmen habe die Ubisoft-Gründerfamilie Guillemot kontaktiert und Interesse gezeigt, seinen Anteil auf über 5 Prozent auszubauen. Dem Bericht zufolge steht ein Preis von bis zu 100 Euro je Aktie im Raum. Im Fahrwasser ging es für CD Projekt um 5,4 Prozent nach oben.
Die Aktien von Rolls Royce fielen dagegen um 9,0 Prozent, nachdem der Luft- und Raumfahrtkonzern einen Verlust von 111 Millionen Pfund eingeflogen hatte. Die verschiedenen Probleme bei der Wiederaufnahme des zivilen Flugverkehrs führten laut Michael Hewson, Marktstratege bei CMC Markets, dazu, dass die für 2022 erwartete Erholung der Einnahmen langsamer als vorhergesagt voranschreite. Die Bruttomarge sank von 21 Prozent im Vorjahr auf 17,7 Prozent, während die Finanzierungskosten von 174 Millionen Pfund auf 236 Millionen stiegen.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 3.754,60 +22,06 +0,6% -12,7%
Stoxx-50 3.660,48 -0,96 -0,0% -4,1%
Stoxx-600 439,06 +0,77 +0,2% -10,0%
XETRA-DAX 13.662,68 +75,12 +0,6% -14,0%
FTSE-100 London 7.448,06 +2,38 +0,0% +0,8%
CAC-40 Paris 6.513,39 +41,33 +0,6% -8,9%
AEX Amsterdam 731,58 -2,95 -0,4% -8,3%
ATHEX-20 Athen 2.096,95 -12,41 -0,6% -2,1%
BEL-20 Brüssel 3.775,27 -10,81 -0,3% -12,4%
BUX Budapest 43.332,83 +401,79 +0,9% -14,6%
OMXH-25 Helsinki 4.803,14 +34,20 +0,7% -14,4%
ISE NAT. 30 Istanbul 2.921,48 +44,08 +1,5% +44,3%
OMXC-20 Kopenhagen 1.754,67 +23,82 +1,4% -5,9%
PSI 20 Lissabon 6.030,10 +5,78 +0,1% +8,4%
IBEX-35 Madrid 8.161,10 +19,00 +0,2% -6,3%
FTSE-MIB Mailand 22.645,84 +70,94 +0,3% -17,4%
RTS Moskau 1.104,77 -1,22 -0,1% -30,8%
OBX Oslo 1.126,25 -6,91 -0,6% +5,4%
PX Prag 1.231,89 +6,68 +0,5% -13,6%
OMXS-30 Stockholm 2.020,83 +15,25 +0,8% -16,5%
WIG-20 Warschau 1.674,37 -13,66 -0,8% -26,1%
ATX Wien 3.033,90 +28,47 +0,9% -21,5%
SMI Zürich 11.202,66 +23,67 +0,2% -13,0%
* zu Vortagsschluss
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,80 -0,07 +0,98
US-Zehnjahresrendite 2,68 -0,03 +1,17
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:32 Uhr Mi., 18:02 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0223 +0,5% 1,0164 1,0126 -10,1%
EUR/JPY 136,16 +0,0% 136,43 138,32 +4,0%
EUR/CHF 0,9775 +0,1% 0,9774 0,9753 -5,8%
EUR/GBP 0,8416 +0,5% 0,8373 0,8421 +0,2%
USD/JPY 133,19 -0,5% 134,24 136,60 +15,7%
GBP/USD 1,2146 -0,0% 1,2139 1,2024 -10,2%
USD/CNH (Offshore) 6,7533 -0,1% 6,7599 6,7691 +6,3%
Bitcoin
BTC/USD 22.936,70 -1,5% 22.862,60 20.837,45 -50,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 88,19 90,66 -2,7% -2,47 +23,2%
Brent/ICE 93,59 96,78 -3,3% -3,19 +25,7%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 199,71 202,32 +0,3% 0,51 +234,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.789,74 1.765,30 +1,4% +24,44 -2,2%
Silber (Spot) 20,15 20,06 +0,5% +0,09 -13,6%
Platin (Spot) 931,30 902,25 +3,2% +29,05 -4,0%
Kupfer-Future 3,48 3,47 +0,3% +0,01 -21,5%
YTD zu Vortagsschluss
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/flf
(END) Dow Jones Newswires
August 04, 2022 12:14 ET (16:14 GMT)
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