28.02.2014 18:52:35
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MÄRKTE EUROPA/Feste Wall Street sorgt für Kursgewinne in Europa
Von THOMAS LEPPERT
Über lange Zeit dümpelten am Freitag die Börsen in Europa knapp im roten Bereich. Die Entwicklung in der Ukraine hat den Investoren zunächst auf die Stimmung geschlagen. Am Nachmittag konnten sie sich allerdings nicht mehr der Euphorie an der Wall Street entziehen. Einmal mehr sprang der S&P-500-Index auf ein Rekordhoch. Überzeugende Wirtschaftsdaten liefern dort das Kaufargument. Der Dax schloss nach einer kleinen Rally am späten Nachmittag mit einem Plus von 1,1 Prozent bei 9.692 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es etwas gemächlicher um 0,5 Prozent auf 3.149 Punkte nach oben.
Für eine kräftige Bewegung am Devisen- und Anleihemarkt sorgten die Inflationsdaten aus der Eurozone. Der Preisauftrieb blieb im Februar mit 0,8 Prozent stabil, während Ökonomen einen leichten Rückgang erwartet hatten. An der Börse wird nun davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank die Leitzinsen kommende Woche bestätigt. Zuvor gab es noch einige Marktteilnehmer, die auf eine kleine Zinssenkung setzten. Der Euro profitierte von der neuen Einschätzung und stieg knapp über 1,38 Dollar. Dagegen kamen die Anleihen unter Druck, die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen stieg um 6 Basispunkte auf 1,63 Prozent.
Der Arbeitsmarkt in der Eurozone kann von der verbesserten Konjunkturlage noch nicht profitieren. Die Arbeitslosenquote verharrt auf dem Vormonatsniveau von 12,0 Prozent. In Italien gab es - mitten hinein in den politischen Neuanfang - enttäuschende Daten vom Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit hat zu Jahresbeginn wegen der schwachen Wirtschaftslage und einer steigenden Zahl Arbeitssuchender den höchsten Stand seit fast 40 Jahren erreicht. Besonders hoch ist die Arbeitslosigkeit weiterhin bei Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren. Hier stieg die Quote auf 42,4 Prozent von 41,7 Prozent im Dezember.
Die Berichtssaison hatte wieder ein paar Überraschungen parat. Im Dax gehörte die Bayer-Aktie zu den Gewinnern des Tages. Die Zahlen allein gaben das Plus aber nicht her. Denn Bayer hat trotz einer hohen Nachfrage nach Medikamenten und Pflanzenschutzmitteln die Jahresziele nicht ganz erreicht. Vor allem das Schlussquartal lief überraschend schwächer. Positiv stellen die Analysten von Warburg aber heraus, dass der Konzern ganz entscheidend in die Zukunft seiner Pharmaprodukte investiere. Dies zeige, dass sich Bayer auf dem richtigen Weg für ein nachhaltiges Wachstum befinde. Das wurde auch an der Börse honoriert, die Aktie schloss 3 Prozent fester bei 102,90 Euro. Der Sektor der Chemiewerte, in dem Bayer gelistet ist, legte um 1,2 Prozent zu.
In Madrid gab die Bankia-Aktie um 3,7 Prozent nach, nachdem Spanien einen Teil seiner Beteiligung an Investoren verkauft hat. Der partielle Ausstieg aus dem mehrheitlich verstaatlichten Geldhaus spült Spanien rund 1,3 Milliarden Euro in die Kasse. Die spanische Regierung setzte damit ihren am Vortag angekündigten Verkauf eines Bankia-Anteils von 7,5 Prozent in die Tat um. Platziert wurden die Aktien zu je 1,51 Euro, Spanien hält nun noch rund 60 Prozent.
In Wien verlor die Aktie der Erste Group Bank gut 10 Prozent auf 25,71 Euro und zog den gesamten Index ins Minus. Nach einem Einbruch des Nettogewinns 2013 um 87 Prozent auf nur noch 61 Millionen Euro bleibt das Institut mit seinem Ausblick auf 2014 vorsichtig. Die Bank kündigte ein "stabiles" Betriebsergebnis von 3,1 Milliarden Euro für 2014 an, nachdem dieses im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent gefallen war. Das Kursbarometer in Wien, der ATX, stellte mit einem Minus von 2,1 Prozent das Schlusslicht in Europa. Der Sektor der Banken schloss in Europa kaum verändert.
Nach unten ging es auch für die Aktie von Salzgitter im MDAX. Niedrige Preise, hohe Rohstoffkosten und eine teils schwache Auslastung haben Deutschlands zweitgrößtem Stahlkonzern im vergangenen Jahr stärker als erwartet zu schaffen gemacht. Die Aktie schloss mit einem Minus von 1,4 Prozent. Im TecDax kletterte die Aktie von Nordex um 9,4 Prozent. Eine starke Nachfrage nach Windkraftanlagen hat dem Unternehmen im vergangenen Jahr höhere Erlöse und schwarze Zahlen beschert.
=== Europäische Schlussbörsen vom Freitag, 28. Februar . . Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Europa Euro-Stoxx-50 3.149,23 14,29 +0,5% 1,3 . Stoxx-50 2.967,55 1,56 +0,1% 1,6 . Stoxx-600 338,02 0,81 +0,2% 3,0 Frankfurt XETRA-DAX 9.692,08 103,75 +1,1% 1,5 London FTSE-100 6.809,70 -0,57 -0,0% 0,9 Paris CAC-40 4.408,08 11,69 +0,3% 2,6 Amsterdam AEX 398,54 0,26 +0,1% -0,8 Athen ATHEX-20 423,11 4,35 +1,0% 9,9 Brüssel BEL-20 3.096,91 23,30 +0,8% 5,9 Budapest BUX 17.744,92 368,50 +2,1% -4,4 Helsinki OMXH-25 2.922,03 1,61 +0,1% 3,1 Istanbul ISE NAT. 30 75.758,49 934,14 +1,2% -8,1 Kopenhagen OMXC-20 719,51 5,64 +0,8% 16,9 Lissabon PSI 20 7.303,68 76,08 +1,0% 12,5 Madrid IBEX-35 10.114,20 -49,90 -0,5% 2,0 Mailand FTSE-MIB 20.442,41 121,43 +0,6% 7,8 Moskau RTS 1.267,27 6,32 +0,5% -12,1 Oslo OBX 507,84 3,05 +0,6% 0,8 Prag PX 1.015,11 0,68 +0,1% 2,6 Stockholm OMXS-30 1.369,13 0,30 +0,0% 2,7 Warschau WIG-20 2.518,53 50,63 +2,1% 4,9 Wien ATX 2.587,86 -54,89 -2,1% 1,6 Zürich SMI 8.475,33 4,43 +0,1% 3,3
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.40 Uhr Do, 17.24 Uhr EUR/USD 1,3813 0,66% 1,3722 1,3711 EUR/JPY 140,9410 0,99% 139,5646 140,0933 EUR/CHF 1,2162 -0,09% 1,2173 1,2176 USD/JPY 102,0550 0,33% 101,7200 102,1745 GBP/USD 1,6759 0,21% 1,6724 1,6689 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/raz
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February 28, 2014 12:21 ET (17:21 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 21 PM EST 02-28-14
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