01.11.2019 18:16:44

MÄRKTE EUROPA/Europas Börsen nach US-Arbeitsmarkt auf Jahreshoch

Von Thomas Leppert

FRANKFURT (Dow Jones)--Ein starker US-Arbeitsmarktbericht hat zum Wochenausklang die Aktienmärkte in Deutschland, Frankreich und Italien auf neue Jahreshochs geschickt. Die Beschäftigung ex Agrar legte in den USA mit 128.000 neuen Stellen im Oktober deutlich stärker als erwartet zu. Die beiden Vormonate wurden zudem nach oben revidiert. Die Talfahrt in der US-Industrie hat sich zwar verlangsamt, der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe blieb allerdings leicht hinter den Erwartungen zurück.

"Das ist ein starker US-Arbeitsmarktbericht", sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners. Natürlich habe sich auch in den USA das Wirtschaftswachstum verlangsamt, aber die Wirtschaft wachse. Damit blieben die USA der Fels in der Brandung. Dass die Arbeitslosenquote in der Nähe ihres 50-Jahres-Tiefs stagniere sei ein starkes Zeichen für die Robustheit der US-Wirtschaft.

Am Morgen überzeugte bereits der Caixin Index für das verarbeitende Gewerbe in China. Dieser hat sich im Oktober auf 51,7 Punkte von 51,4 Punkten verbessert. Es war die dritte Lesung über der Marke von 50, die auf eine Expansion hinweist.

Der DAX legte um 0,7 Prozent auf 12.961 Punkte zu, das neue Jahreshoch liegt bei 12.992 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,5 Prozent auf 3.624 Punkte nach oben. Nach einer kleinen Berg- und Talfahrt mit den US-Daten verabschiedete sich der Euro bei 1,1167 Dollar aus dem Handel. Die Feinunze Gold lag mit 1.510 Dollar stabil über der 1.500er Marke.

China-Daten stützen Zykliker

Der Rohstoffsektor profitierte von den positiven Daten aus China und legte um 3,2 Prozent zu. Die Minen-Konzerne Rio Tinto, Glencore und Anglo American schlossen jeweils über 3 Prozent im Plus. Passend dazu hatte United States Steel am Vorabend einen geringeren Verlust als befürchtet berichtet, die Titel haussierten an der Wall Street um knapp 16 Prozent. In Italien ging es für die Aktie von Tenaris nach Zahlenausweis um 8,5 Prozent nach oben. An der Börse wurde auf den freien Cashflow und den Ausblick auf 2020 verwiesen. Der Wettbewerber Salzgitter in Deutschland gewann 5,8 Prozent.

Nach Zahlen für das dritte Quartal stieg die Aktie des dänischen Logistikers DSV Panalpina um 7,4 Prozent auf 698 Dänische Kronen. Positiv stellten die Bernstein-Analysten heraus, dass das EBIT leicht über der Markterwartung ausgefallen sei. Berenberg hob dagegen die Synergien, die sich im 2020er EBIT bemerkbar machen sollten, positiv heraus.

Nachdem der Auto-Sektor die vergangenen beiden Tage auch mit der Schwäche der Zulieferer in Folge der geplanten Fusion von Fiat Chrysler und Peugeot unter Druck gestanden hatte, ging es nun um 1,3 Prozent nach oben. Optimistisch sind die Analysten der Citi für die Aktie von Continental (plus 2,4 Prozent). Sie haben das Votum auf "Kaufen" hochgenommen - das Kursziel von 141 Euro liegt deutlich über dem aktuellen Niveau von 122,72 Euro. Der Restrukturierungsplan von Continental erfordere viel Zeit, die nicht in die Citi-Bewertung eingehe. Er lege das Augenmerk verstärkt auf die Kosten und damit wohl auch auf die Investitionen. Das Management des DAX-Konzerns habe aber Schritte eingeleitet, diese Chance zu nutzen, hieß es.

Novo Nordisk hebt Prognose an

Positiv wurden die Geschäftszahlen zum dritten Quartal von Novo Nordisk (plus 3,6 Prozent) beurteilt. Das dänische Pharmaunternehmen hat die Umsatzprognose innerhalb der bisherigen Spanne nach oben präzisiert. Nach einem Umsatzwachstum von bisher 4 bis 6 Prozent im Gesamtjahr werden nun 5 bis 6 Prozent erwartet. Der operative Gewinn im dritten Quartal habe zahlentechnisch leicht unter Konsens gelegen, was jedoch bereits angesichts steigender Marketing- und Distributionskosten von einigen Analysten erwartet worden war.

Als durchwachsen wurden die Geschäftszahlen der Danske Bank (minus 4 Prozent) an der Börse bezeichnet. Angesichts des herausfordernden Umfelds für die Bank sei der Ausblick für 2019 für den Nettogewinn an den unteren Rand der bisherigen Spanne gesenkt worden. Im dritten Quartal seien jedoch die Erwartungen überboten worden; speziell das Zinsergebnis sei besser ausgefallen.

Mit Akasol (minus 4,4 Prozent) lieferte ein weiteres Unternehmen aus dem Sektor der eMobility eine Gewinnwarnung. Die Citigroup-Analysten zeigten sich trotz der gesenkten Prognose tendenziell gelassen. Die Gewinnwarnung des Herstellers von Batteriesystemen sei unter anderem auf verspätete Aufträge von Volvo zurückzuführen, die im nächsten Jahr zu erwarten seien.

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. Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

. stand absolut in % seit

. Jahresbeginn

Europa Euro-Stoxx-50 3.623,74 +19,33 +0,5% +20,7%

. Stoxx-50 3.284,15 +16,93 +0,5% +19,0%

. Stoxx-600 399,43 +2,68 +0,7% +18,3%

Frankfurt XETRA-DAX 12.961,05 +94,26 +0,7% +22,8%

London FTSE-100 London 7.302,42 +54,04 +0,7% +7,7%

Paris CAC-40 Paris 5.761,89 +32,04 +0,6% +21,8%

Amsterdam AEX Amsterdam 580,78 +4,15 +0,7% +19,0%

Athen ATHEX-20 Athen 2.184,18 -4,84 -0,2% +35,8%

Brüssel BEL-20 Bruessel 3.794,80 +31,55 +0,8% +17,0%

Budapest BUX Budapest 0,00 0,00 0,0% +7,7%

Helsinki OMXH-25 Helsinki 4.113,78 +21,41 +0,5% +11,6%

Istanbul ISE NAT. 30 Istanbul 121.265,29 -101,58 -0,1% +6,1%

Kopenhagen OMXC-20 Kopenhagen 1.076,32 +25,71 +2,4% +20,7%

Lissabon PSI 20 Lissabon 5.119,62 -3,72 -0,1% +8,1%

Madrid IBEX-35 Madrid 9.328,00 +70,50 +0,8% +9,2%

Mailand FTSE-MIB Mailand 22.934,32 +240,55 +1,1% +23,8%

Moskau RTS Moskau 1.455,44 +32,52 +2,3% +36,5%

Oslo OBX Oslo 829,75 +5,39 +0,7% +12,2%

Prag PX Prag 1.061,83 +10,96 +1,0% +7,6%

Stockholm OMXS-30 Stockholm 1.737,51 +3,83 +0,2% +23,3%

Warschau WIG-20 Warschau 0,00 0,00 0,0% -3,6%

Wien ATX Wien 3.164,64 +25,05 +0,8% +13,8%

Zürich SMI Zuerich 10.252,24 +32,42 +0,3% +21,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.35 Uhr Do, 17:01 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1167 +0,14% 1,1157 1,1158 -2,6%

EUR/JPY 120,83 +0,29% 120,48 120,59 -3,9%

EUR/CHF 1,1009 +0,04% 1,1005 1,1009 -2,2%

EUR/GBP 0,8634 +0,13% 0,8608 0,8622 -4,1%

USD/JPY 108,20 +0,15% 107,99 108,07 -1,3%

GBP/USD 1,2934 +0,01% 1,2959 1,2941 +1,3%

USD/CNH (Offshore) 7,0407 -0,12% 7,0431 7,0443 +2,5%

Bitcoin

BTC/USD 9.162,51 +0,48% 9.114,26 9.263,51 +146,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 55,34 54,18 +2,1% 1,16 +14,4%

Brent/ICE 60,64 60,24 +0,7% 0,40 +9,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.511,10 1.512,28 -0,1% -1,18 +17,8%

Silber (Spot) 18,10 18,10 -0,0% -0,00 +16,8%

Platin (Spot) 949,89 932,24 +1,9% +17,65 +19,3%

Kupfer-Future 2,65 2,64 +0,6% +0,02 +0,3%

===

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 01, 2019 13:17 ET (17:17 GMT)

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