MÄRKTE EUROPA/Europas Blue-Chips drehen rasch ins Minus

   Von BENJAMIN KRIEGER

   Der Syrien-Konflikt hat die Finanzmärkte unverändert im Griff. Der Dax eröffnete mit leichten Kursgewinnen, hat aber rasch ins Minus gedreht. Der Leitindex handelt 10 Punkte tiefer bei 8.171. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,3 Prozent auf 2.745. Viel Kurseuphorie bringen Händler nicht auf. "Die Hinweise auf einen baldigen Militärschlag gegen Syrien mehren sich", sagt ein Broker. Die Wahrscheinlichkeit, dass der US-Kongress einer Militäraktion gegen das Assad-Regime zustimmt, sei mit der Unterstützung des Mehrheitsführers der Republikaner im Repräsentantenhaus, John Boehner, gestiegen.

   Belastet von einem immer näher rückenden Militärschlag gegen Syrien werden vor allem die Kurse der europäischen Fluggesellschaften. Lufthansa sind mit einem Abschlag von 3,5 Prozent der mit Abstand größte Kursverlierer im DAX. In London fallen die Papiere der IAG um 4 Prozent und in Paris die Aktien von Air France-KLM um 2,4 Prozent. Allerdings dürften die Kursverluste zum Teil auch einer Gewinnwarnung von Ryanair geschuldet sein. Deren Aktien brechen daraufhin um 13 Prozent ein und ziehen auch die Papiere von Aer Lingus und Easyjet mit nach unten. Beide Titel verlieren mehr als 6 Prozent.

   Am Nachmittag berät das französische Parlament über das weitere Vorgehen im Syrien-Konflikt. Der US-Dollar profitiert nach wie vor von der Unsicherheit um Syrien. Der Euro hat zum Greenback in nur fünf Handelstagen fast 4 US-Cent an Wert eingebüßt. Am Dienstagnachmittag war die Gemeinschaftswährung auf 1,3137 Dollar gefallen, den niedrigsten Stand seit Mitte Juli. Im frühen Mittwochhandel kostet der Euro mit 1,3174 Dollar nur wenig mehr. Auch zum Yen hat der Dollar seit Tagen aufgewertet und könnte erstmals seit Ende Juli wieder über 100 Yen steigen.

   Nach dem aufsehenerregenden Verkauf der Handysparte von Nokia an Microsoft am Vortag fehlt am Morgen die große kursbewegende Unternehmensnachricht. Auch das sorgt für überschaubare Bewegungen an den Börsen. Aktien von ProSiebenSat.1 fallen um 6,6 Prozent. Die beiden Investoren KKR und Permira wollen insgesamt 25 Millionen ProSieben-Aktien verkaufen. Danach werden KKR und Permira noch etwa ein Drittel am Grundkapital des MDAX-Konzerns halten.

   Philips-Aktien verteuern sich um 1,1 Prozent, nachdem Morgan Stanley den Sektor der Hersteller von Gebrauchsgütern auf Neutral" hochgestuft hat. Eine Verkaufsempfehlung der Bank UBS drückt Aktien der Telecom Italia um 3,5 Prozent.

   Am Abend trifft sich bei der Deutschen Börse ein Arbeitskreis, der über die künftige Zusammensetzung der Aktienindizes entscheidet. Im DAX dürfte es keine Veränderungen geben, aber die Aktien von Osram, Evonik und RTL dürften in den Nebenwerte-Index MDAX aufgenommen werden. Dafür müssen sich voraussichtlich die Papiere von Puma, BayWa und SGL Carbon aus dem MDAX verabschieden.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.14 Uhr EUR/USD 1,3166 -0,0% 1,3166 1,3161 EUR/JPY 131,3025 +0,1% 131,1069 131,3050 EUR/CHF 1,2345 +0,1% 1,2334 1,2339 USD/JPY 99,7285 +0,2% 99,5725 99,7875 GBP/USD 1,5562 +0,0% 1,5558 1,5532 Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

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   September 04, 2013 03:36 ET (07:36 GMT)

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