03.11.2014 11:08:32
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MÄRKTE EUROPA/Europäische Einkaufsmanagerindizes belasten
Von Manuel Priego Thimmel
Schwächere europäische Einkaufsmanagerindizes sorgen für leichten Abgabedruck an Europas Börsen am Montagvormittag. Der europäische Index für das verarbeitende Gewerbe ist im Oktober in der Zweitlesung leicht auf 50,6 von 50,7 nach unten revidiert worden. Der deutsche Index wurde auf 51,4 nach zunächst 51,8 nach unten angepasst. Neu waren die Daten aus Italien. Der dortige Index fiel auf 49 von 50,7 im September. Erwartet wurde lediglich ein Rückgang auf 50,5. Die Daten unterstreichen damit die bestehenden Wachstumsrisiken in Europa.
Der Dax verliert 0,4 Prozent auf 9.286 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.098 nach unten. Schwächere Wirtschaftsdaten aus China sorgen ebenfalls für eine gewisse Zurückhaltung. Die dortigen Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende und das Service-Gewerbe sind im Oktober jeweils leicht zurückgegangen. Einige Anleger spekulieren nun, dass die chinesische Zentralbank die geldpolitischen Zügel lockern könnte. Am Freitag hatte die japanischen Notenbank mit einer Lockerung überrascht und eine Rally an den Börsen ausgelöst.
Spannend ist die Entwicklung am Devisenmarkt. Der Euro ist unter die Marke von 1,25 Dollar gefallen und hat bei 1,2440 Dollar ein neues Jahrestief markiert. Nicht nur hat sich die US-Notenbank auf ihrer jüngsten Sitzung falkenhafter gezeigt als erwartet. Die Anleger gehen auch davon aus, dass die EZB in den kommenden Monaten die Geldpolitik weiter lockert, auch wenn das auf der Sitzung in der laufenden Woche wohl noch nicht der Fall sein dürfte. Am Vormittag notiert der Euro bei 1,2497 Dollar, im Handel werden aber weitere Abgaben erwartet.
Wie die Commerzbank anmerkt, zeigen die jüngsten Positionierungsdaten, wie attraktiv der Dollar ist. Die spekulativen Händler an der Chicagoer Börse hielten mittlerweile Dollar-Long-Positionen von fast 43 Milliarden Dollar. Das liege nur knapp unter dem historischen Höchstwert von vor zwei Wochen. In Euro-Dollar-Paar komme noch die Skepsis gegenüber dem Euro hinzu. In diesem Währungspaar habe die Positionierung auf fallende Kurse nun Werte erreicht, die nur noch während der Euro-Schuldenkrise übertroffen worden seien.
Nach Zahlen steigen Ryanair 9 Prozent. Die Fluggesellschaft hat im abgelaufenen Quartal die Erwartungen übertroffen. Die eigenen Ziele für das laufende Jahr hat Ryanair nun nach oben genommen, auch wegen guter Buchungen. "Die Branche dürfte zum Wochenauftakt den Markt outperformen", sagt ein Händler. Übergeordnet entlastet die anhaltende Talfahrt des Ölpreises die Kostenseite der Unternehmen. Air France steigen 2,4 Prozent und IAG 1,6 Prozent. Lufthansa-Aktien ziehen nicht mit und verlieren 0,5 Prozent.
Der Verzicht auf ein Gebot für die abzustoßenden Beteiligungen von Holcim/Lafarge macht HeidelbergCement mit einem Plus von 2,1 Prozent zum größten Kursgewinner im DAX. "Es wird die Sorge ausgepreist, dass HeidelbergCement in einem nach wie vor schwachen Zementmarkt Assets zu einem zu hohen Preis übernimmt", sagt ein Händler. Da diese Bedenken nun ausgeräumt seien, rückten die Quartalszahlen von HeidelbergCement am Donnerstag in den Fokus. Aus der Region Asien-Pazifik, die für HeidelbergCement "sehr wichtig" sei, habe es jüngst positive Nachrichten gegeben.
Nachlassende Umsätze in Europa und Lateinamerika haben das Ergebnis des Baustoffkonzerns Holcim im dritten Quartal belastet. Der Konzern verfehlte dabei mit seinen Ergebnissen die Erwartungen der Analysten. Der Nettogewinn sank in den drei Monaten per Ende in September um 4,7 Prozent auf 447 Millionen Schweizer Franken. Beobachter hatten Holcim 460 Millionen zugetraut. Auch die Umsatz-Erwartungen wurden nicht erreicht. Holcim-Papiere geben 1,7 Prozent nach.
Mit dem Übernahmeangebot für Sapient bringt Publicis laut Marktteilnehmern die Werbebranche in Bewegung. "Publicis bekommt nun einen Fuß in den digitalen Markt", sagt ein Händler. Die geplante Übernahme sei zwar teuer. Bei einem Enterprise Value von 2,7 Milliarden Dollar biete Publicis 3,7 Milliarden Dollar. Damit werde Sapient relativ hoch bewertet. Allerdings habe Sapient keine Schulden, sondern Bargeld-Reserven. Zudem könnte die Bewertung in der Branche eher nach oben getrieben werden. Publicis-Aktien verlieren 4,6 Prozent, Sapient werden 50 Prozent fester indiziert.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2496 -0,1% 1,2508 1,2527 EUR/JPY 140,98 -0,2% 141,28 140,40 EUR/CHF 1,2055 -0,1% 1,2062 1,2056 USD/JPY 112,81 -0,1% 112,94 112,11 GBP/USD 1,6015 +0,3% 1,5974 1,5996 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.comDJG/mpt/raz
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November 03, 2014 04:38 ET (09:38 GMT)
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