28.07.2017 18:54:46
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MÄRKTE EUROPA/Euro-Stärke dürckt weiter - US-BIP setzt keine Akzente
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Ein erneut deutlich über 1,17 Dollar gestiegener Euro hat am Freitag Europas Börsen belastet. Die Einheitswährung wurde gestützt durch stärker als erwartet gestiegene deutsche Inflationswerte. Die Verbraucherpreise rückten im Juli um 0,4 Prozent statt der erwarteten 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat vor. Leicht schwächere US-BIP-Daten setzten praktisch keine Akzente. Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 2,6 Prozent gewachsen und damit etwas weniger als die erwarteten 2,7 Prozent. Der Dax ging mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 12.163 aus dem Handel, der Euro-Stoxx-50 verlor 0,7 Prozent auf 3.468 Punkte.
Neben dem Anstieg des Euro zum Dollar richteten die Anleger weiter den Blick auf die Franken-Schwäche. Über dessen Schwäche wird weiter gerätselt. Zum Euro hat die Schweizer Währung in dieser Woche 3 Prozent verloren, zum Yen 2,5 und zum Dollar 2,3 Prozent. Analysten bringen eine Reihe von Faktoren ins Spiel: Unter anderem heißt es, die Schweizerische Notenbank halte an ihrer Lockerungspolitik fest, während andernorts in Europa und den USA die Notenbanken Vorbereitungen für einen Straffungskurs träfen.
Berichtssaison und kein Ende Wenngleich vergleichsweise wenige deutsche Unternehmen zum Wochenschluss Geschäftszahlen vorlegten, lief die Berichtssaison in Gesamteuropa weiter auf Hochtouren - vor allem in der Bankenbranche. Mit Credit Suisse und UBS aus der Schweiz, BNP Paribas aus Frankreich, BBVA, Santander und Caixa aus Spanien sowie Barclays aus Großbritannien und weiteren legten viele Institute Geschäftszahlen vor. Barclays rutschten wegen Abschreibungen und Rückstellungen in die Verlustzone, die Titel verloren daraufhin 1,7 Prozent. Europaweit ging es für den Sektor um 0,9 Prozent nach unten.
Credit Suisse gewannen 3,1 Prozent, UBS verloren hingegen 2,9 Prozent. Beide Finanzinstitute hatten den Gewinn stärker als erwartet gesteigert. Die Kursverluste bei UBS dürften mit der Sorge der Anleger wegen der Margenentwicklung in der Vermögensverwaltung in Verbindung stehen. Zudem hat die Credit Suisse bei den Nettoneugeldern gegenüber der UBS klar besser abgeschnitten. Bei BNP Paribas sprachen die Analysten von Jefferies von klar übertroffenen Erwartungen - die Papiere schafften aber nur ein mageres Plus von 0,2 Prozent. In Madrid stiegen BBVA um 0,1 Prozent, Santander verloren 0,1 Prozent.
USA wollen Nikotingehalt kürzen - Tabakaktien brechen ein Schwer unter Druck gerieten Tabakaktien. Hintergrund waren Pläne von US-Behörden, die Konzerne zu einer Reduktion des Nikotingehalts von Zigaretten auf ein nicht abhängig machendes Niveau zu verpflichten. Die Pläne wären ein herber Rückschlag für die Branche. Erst vor einigen Tagen hatte BAT die Übernahme von Reynolds American vollständig abgeschlossen. Begründet wurde die Akquisition mit dem damit verbundenen Zugang zum "attraktiven US-Markt". BAT fielen 6,8 Prozent und Imperial Brands 3,8 Prozent.
In Hausselaune mit 8,8 Prozent Plus zeigten sich adidas nach überraschend vorgelegten Geschäftszahlen. Diese seien "sensationell" ausgefallen, hieß es einhellig. "Operativ läuft es extrem gut", so ein Aktienhändler. Der operative Gewinn sei im zweiten Quartal rund 75 Millionen Euro über der Erwartung ausgefallen. Und Adidas sei darüber hinaus optimistisch, dieses Tempo weiter spielen zu können und habe daher den Ausblick nach oben genommen.
Trotz solider Geschäftszahlen zum ersten Quartal stand die Aktie von BT unter Druck. Es ist weiterhin das Italien-Geschäft des britischen Telekommunikationskonzerns, das das Ergebnis nochmals im zweiten Quartal belasten wird. Ansonsten stabilisierten sich die Erträge von BT, hieß es von einem Analysten. Sowohl EBITDA als auch der Gewinn je Aktie lägen zum Start in das Jahr leicht oberhalb der Markterwartung. BT gaben um 1,8 Prozent nach.
Renault brachen nach Zahlenausweis um 5,1 Prozent ein. Der fränzösische Autobauer konnte zwar den Gewinn um mehr als 50 Prozent im ersten Halbjahr steigern. Allerdings zeigten sich einige Analysten von der operativen Entwicklung enttäuscht. Bernstein befürchtet, dass die Gewinne ein Plateau erreicht haben könnten.
Friedman steigt bei Dia ein Nach dem Einstieg von LetterOne machten Dia an der Madrider Börse einen Sprung von 15 Prozent. LetterOne hat sich mit 10 Prozent an dem spanischen Discounter beteiligt. Im Handel wird nun über eine Übernahmeofferte spekuliert. LetterOne ist ein von dem russischen Milliardär Mikhail Fridman kontrolliertes Investmentvehikel. Im Handel hieß es dazu, dass der Kurssprung durch die hohe Shortquote in der Dia-Aktie begünstigt worden sei. Über die Absichten von LetterOne könne nur spekuliert werden.
Trotz positiv eingestufter Geschäftszahlen ging es für MTU Aero dagegen 2,1 Prozent nach unten. Salzgitter verloren 1,8 Prozent. Hier zeigten sich die Anleger mit dem angehobenen Ausblick unzufrieden. Dieser bleibe auch nach der Anhebung konservativ, hieß es im Handel. Die Wachstumsstory bei WashTec ist derweil intakt. Allerdings wurde das zweite Quartal durch Einmalaufwendungen belastet, verursacht unter anderem durch Kosten für Umstrukturierung. Washtec gaben 2,5 Prozent nach.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.467,73 -25,41 -0,7% +5,4% Stoxx-50 3.086,75 -37,38 -1,2% +2,5% Stoxx-600 378,34 -3,98 -1,0% +4,7% XETRA-DAX 12.162,70 -49,34 -0,4% +5,9% FTSE-100 London 7.368,37 -74,64 -1,0% +3,2% CAC-40 Paris 5.131,39 -55,56 -1,1% +5,5% AEX Amsterdam 525,53 -4,81 -0,9% +8,8% ATHEX-20 Athen 2.137,51 +5,63 +0,3% +22,8% BEL-20 Brüssel 3.944,56 -41,03 -1,0% +9,4% BUX Budapest 35.750,65 -78,05 -0,2% +11,7% OMXH-25 Helsinki 3.888,20 -40,46 -1,0% +5,7% ISE NAT. 30 Istanbul 132.280,04 -863,50 -0,6% +38,5% OMXC-20 Kopenhagen 992,78 -3,10 -0,3% +12,3% PSI 20 Lissabon 5.250,83 -78,07 -1,5% +10,6% IBEX-35 Madrid 10.536,10 -67,30 -0,6% +12,7% FTSE-MIB Mailand 21.430,36 -204,36 -0,9% +11,4% RTS Moskau 1.014,44 -16,51 -1,6% -12,0% OBX Oslo 662,55 +0,57 +0,1% +7,3% PX-GLOB Prag 1.322,77 -8,58 -0,6% +10,4% OMXS-30 Stockholm 1.557,56 -12,92 -0,8% +2,7% WIG-20 Warschau 2.360,42 +9,51 +0,4% +21,2% ATX Wien 3.239,73 -14,61 -0,4% +23,7% SMI Zürich 9.019,31 +1,52 +0,0% +9,7%DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.40 Uhr Do, 17.32 Uhr % YTD EUR/USD 1,1749 +0,46% 1,1694 1,1663 +11,7% EUR/JPY 130,20 +0,33% 129,77 130,21 +5,9% EUR/CHF 1,1378 +0,38% 1,1335 1,1255 +6,2% EUR/GBP 0,8952 +0,15% 0,8939 1,1214 +5,0% USD/JPY 110,82 -0,14% 110,98 111,61 -5,2% GBP/USD 1,3125 +0,32% 1,3083 1,3078 +6,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,67 49,04 +1,3% 0,63 -12,8% Brent/ICE 52,48 51,49 +1,9% 0,99 -10,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.269,26 1.259,00 +0,8% +10,26 +10,2% Silber (Spot) 16,71 16,58 +0,8% +0,13 +4,9% Platin (Spot) 933,90 923,00 +1,2% +10,90 +3,4% Kupfer-Future 2,88 2,88 +0,1% +0,00 +14,2% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 28, 2017 12:24 ET (16:24 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 24 PM EDT 07-28-17
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