05.08.2015 08:43:48

MÄRKTE EUROPA/Euro-Schwäche dürfte Aktienkurse stützen

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Ein neuerlicher Schwächeanfall der Einheitswährung könnte Europas Börsen am Mittwoch zur Eröffnung etwas stützen. Dennis Lockhart, Präsident der US-Notenbankfiliale in Atlanta, hat den September als Termin für eine erste Zinsanhebung erneut ins Spiel gebracht. Der Dollar legte daraufhin kräftig zu, auch die Renditen für die zweijährigen Treasurys schossen in die Höhe.

   Der Dax wird zur Eröffnung bei 11.463 Punkten indiziert nach einem Schluss von 11.456. Für den Euro-Stoxx-50 zeichnet sich ein Start bei 3.621 ab nach 3.619. Der steigende Dollar drückt auch auf die Rohstoffpreise. Das sind gute Nachrichten für ein exportorientiertes Land wie Deutschland. Der Preis für Brentöl notiert zwar am Morgen etwas fester bei knapp über 50 Dollar das Barrel - vor einem Monat kostete es aber noch mehr als 58 Dollar.

   Der Euro fällt weiter und steht am Morgen bei 1,0857 Dollar. Die deutliche Reaktion am Devisenmarkt auf die Worte Lockharts erklärt sich die Commerzbank auch damit, dass dieser nicht gerade als Falke bekannt sein. Dennoch müsse man die Ausführungen im Verhältnis betrachten. Nach wie vor erwarteten die Marktteilnehmer nur einen Zinsschritt in diesem Jahr und maximal drei weitere 2016. Solange sich daran nichts ändere, dürften sich die Dollar-Gewinne in Grenzen halten.

   Am Nachmittag stehen mit dem ADP-Arbeitsmarktbericht sowie dem ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe für den Monat Juli wichtige US-Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung an. Gute Zahlen könnten die Zinserhöhungsspekulationen nochmals verschärfen. Wie IG anmerkt, scheint eine erste Leitzinserhöhung im September inzwischen Konsens am Markt zu sein.

   Zunächst dürften sich die Anleger aber der Berichtssaison widmen. Licht und Schatten macht ein Händler im Quartalsbericht von ING aus. Die Einnahmen, der Vorsteuergewinn und der Nettogewinn hätten besser abgeschnitten als erwartet. Die Kernkapitalquote sei mit 12,3 jedoch nicht so stark gestiegen wie erwartet, sein Haus habe mit 12,6 gerechnet. "Positiv ist sicher die Dividende von 0,24 Euro je Aktie", sagt der Händler.

   Überraschend gute Ergebnisse der Societe Generale im zweiten Quartal könnten angesichts des "Debakels" bei der Credit Agricole vom Vortag eine Erholung der Bankenkurse der Eurozone-Peripherie auslösen, sagt ein Händler. Die Gewinnkennziffern lägen "durch die Bank deutlich über den Erwartungen". Die Aufwendungen für Risiken seien unerwartet stark zurückgegangen.

   Der fast zehnprozentige Kursanstieg von First Solar am Vorabend nach Quartalszahlen könnte auch am deutschen Markt die Kurse der Solarbranche stützen. "First Solar hat erstmals seit fünf Quartalen die Erwartungen des Marktes übertroffen", sagt ein Händler. Auch der Ausblick sei sehr stark ausgefallen. Vor allem Titel mit einem größeren Engagement auf dem US-Markt wie SolarWorld könnten von den guten Nachrichten von First Solar profitieren.

   Als "sehr ordentlich" wird im Handel das Ergebnis für das zweite Quartal von Norma eingestuft. Nach einem etwas verhaltenen Start in das Geschäftsjahr habe der Automobilzulieferer nun Fahrt aufgenommen. Dabei dürfte unter anderem das vergleichsweise geringe Exposure nach China geholfen haben. Der Umsatz wie auch das EBITDA liegen einen Tick über der Markterwartung, der Nettogewinn habe dagegen eine Punktlandung hingelegt.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di, 17.21 Uhr EUR/USD 1,0857 -0,3% 1,0890 1,0965 EUR/JPY 135,08 -0,3% 135,44 135,88 EUR/CHF 1,0629 -0,2% 1,0646 1,0667 USD/JPY 124,41 +0,0% 124,37 123,91 GBP/USD 1,5540 -0,2% 1,5565 1,5619 Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

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   August 05, 2015 02:13 ET (06:13 GMT)

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