MÄRKTE EUROPA/Euro-Höhenflug drückt DAX auf 5-Monats-Tief

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte weiten die Verluste am Dienstagmittag weiter aus. Der Dax fällt zeitweise auf den tiefsten Stand seit dem 22. März, am Mittag gibt er um 1,8 Prozent auf 11.909 Punkte nach. Grund ist neben dem neuerlichen Aufflackern der Korea-Krise der Euro, der mit 1,2070 Dollar ein weiteres Zweieinhalbjahreshoch markiert hat. Der weniger währungsabhängige Euro-Stoxx-50 kommt mit einem Minus von 1,4 Prozent so auch etwas besser weg als der DAX.

   Einerseits ist die Risikoaversion groß, nachdem eine nordkoreanische Rakete über Japan geflogen ist. Geld fließt ins Gold, die Feinunze hat mit 1.326,08 Dollar den höchsten Stand seit November markiert. Auch die Industriemetalle sind weiter gefragt.

   Andererseits sind aber nicht die klassischen Krisenwährungen gefragt, sondern der Euro. Er steigt nicht nur gegen den Dollar, sondern er zieht auch gegen den Schweizer Franken weiter an. "Der Markt setzt weiter auf eine Normalisierung der Geldpolitik in der Eurozone", sagt ein Händler. In den USA verstärkt dagegen Hurrikan Harvey den Eindruck, dass die Geldpolitik vorerst locker bleibt.

   Von den Zuflüssen in den Euro profitieren zunächst Geldmarkt und Anleihenmarkt. Am Anleihenmarkt fällt die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 0,32 Prozent und nähert sich so wieder der Null-Linie.

ProSiebenSat.1 senkt Ausblick für Werbemarkt ProSiebenSat.1 hat den Ausblick für den TV-Werbemarkt in Deutschland gesenkt und erwartet ihn 2017 nur noch auf dem Niveau des Vorjahres. Die Aktie erleidet einen massiven Kurseinbruch von über 11 Prozent. "Hier kommt alles zusammen", sagt ein Händler. Er verweist darauf, dass Goldman Sachs nach der Prosieben-Warnung seine Kaufempfehlung zurückgezogen hat und auch andere Analysten schwer enttäuscht seien.

   "Man traut dem Unternehmen nicht mehr richtig, dass sie ihre Prognosen auch im Griff haben", sagt ein Händler. Die Aktie der RTL-Group wird gleich mitverkauft und handelt 6,1 Prozent im Minus, Stroer verlieren knapp 6 Prozent.

   Der europäische Medienindex fällt um 2,1 Prozent, dicht gefolgt von den Versicherern, deren Index 2 Prozent abgibt. Die Versicherer leiden weiter unter den Hurrikan-Schäden in Texas. Im DAX verlieren Munich Re 2,1 Prozent, Hannover Rück geben im MDAX 2 Prozent ab.

Niedrigere Prognose schickt ADVA in den Keller Der Netzwerkausrüster Adva Optical hat wegen einer unerwartet schwachen Auftragslage seine Umsatz- und Ergebniserwartung für das dritte Quartal gesenkt. Der Kurs bricht um knapp 23 Prozent ein.

   Gegen den Trend sehr fest werden RATIONAL gehandelt. Der Küchenkonzern gewinnt 4,2 Prozent auf den neuen Rekordstand von 550,40 Euro, nachdem die Analysten von Berenberg die Aktien mit einem Kursziel von 610 Euro zum Kauf empfohlen haben.

Bund-Future 165,47 0,71 1,64

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.15 Uhr Mo, 17.17 Uhr % YTD EUR/USD 1,2051 +0,60% 1,1979 1,1962 +14,6% EUR/JPY 130,80 +0,26% 130,46 130,64 +6,4% EUR/CHF 1,1372 -0,38% 1,1416 1,1425 +6,2% EUR/GBP 0,9297 +0,49% 0,9252 1,0804 +9,1% USD/JPY 108,53 -0,35% 108,91 109,21 -7,2% GBP/USD 1,2963 +0,12% 1,2947 1,2926 +5,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 46,53 46,57 -0,1% -0,04 -18,4% Brent/ICE 51,52 51,89 -0,7% -0,37 -12,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.320,88 1.309,27 +0,9% +11,61 +14,7% Silber (Spot) 17,51 17,45 +0,3% +0,06 +9,9% Platin (Spot) 997,00 990,00 +0,7% +7,00 +10,3% Kupfer-Future 3,08 3,06 +0,6% +0,02 +22,2% === DJG/hru/cln

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   August 29, 2017 06:25 ET (10:25 GMT)

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