03.05.2016 16:28:54

MÄRKTE EUROPA/Euro-Anstieg lastet schwer auf Aktien

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der festere Euro, teilweise enttäuschende Quartalszahlen einiger großer Unternehmen und schwache Konjunkturdaten aus China belasten am Dienstagnachmittag weiter die Stimmung an den Börsen. Der Euro ist deutlich über die Marke von 1,15 Euro gestiegen, am Vormittag hatte er erstmals seit August die Marke von 1,16 Dollar überwunden. Am Nachmittag kommt er 1,1545 Dollar zwar wieder etwas zurück, er belastet aber nach wie vor die Stimmung für die exportorientierten Werte. Vergleichsweise gut im Markt liegen binnenorientierte konjunkturresistente Werte.

   Der Dax liegt mit einem Minus von 1,6 Prozent auf 9.958 Punkte weiterhin unter der 10.000er Marke. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 1,5 Prozent auf 2.986 Punkte. Damit steht er erstmals seit knapp drei Wochen unter 3.000 Punkten.

   Marktteilnehmer halten nach dem Sprung des Euro über den Widerstand bei 1,15 Dollar weitere Gewinne der Gemeinschaftswährung für möglich. Ein Analyst verweist auf zwei stützende Faktoren für den Euro. Erstens sei nach den zuletzt schwächeren US-Konjunkturdaten klar, dass sich die US-Notenbank mit Zinserhöhungen zurückhalten werde. An den Finanzmärkten wird inzwischen nur noch ein Zinsschritt in diesem und einer im kommenden Jahr eingepreist, ursprünglich lag der Fahrplan der Fed bei vier Schritten für dieses Jahr.

   Zweitens akzeptiere die EZB mehr Euro-Stärke als in der Vergangenheit. Die Anleger dürften nun die Schmerzgrenzen der Zentralbanken austesten. Der Analyst rechnet nicht mit verbalen Interventionen der EZB, solange der Euro unter 1,20 Dollar notiere. Damit sei die Bahn nach oben für den Euro erst einmal frei.

Commerzbank und Lufthansa im Sinkflug - BMW im Rückwärtsgang Angeführt wird die Verliererliste im DAX von den Aktien der Commerzbank. Sie sacken um 9,3 Prozent ab. Zwar hat die Bank im ersten Quartal die Erwartungen von Analysten weitgehend erfüllt, laut einem Recherche-Verbund sollen deutsche Banken mittels Aktiengeschäften Anlegern aber geholfen haben, Steuern in Milliardenhöhe zu sparen. Und die Commerzbank soll bei diesen Deals besonders aktiv gewesen sein. Die Rechtmäßigkeit solcher Geschäfte ist umstritten.

   Auch Lufthansa geben stark nach, der Kurs fällt um 4,7 Prozent, lag zuvor aber schon deutlich niedriger. Die Fluggesellschaft will die Kapazitäten in diesem Jahr weniger stark erhöhen als ursprünglich geplant, erfüllte aber mit den Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes weitgehend. BMW verlieren 3,0 Prozent, nachdem der Umsatz im ersten Quartal um 7 Prozent unter der Konsensprognose zurückgeblieben ist. Infineon verlieren 4,3 Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller die Umsatzziele für 2016 leicht gesenkt hat. Prosieben geben nach ihren Quartalszahlen 0,6 Prozent ab und halten sich damit ebenfalls besser als der DAX.

   Auf der anderen Seite im DAX steigen die konjunkturrestistenteren Beiersdorf um 1,0 Prozent, während Henkel unverändert notieren und adidas knapp behauptet im Markt liegen. Bei den Pharmawerten ziehen Fresenius nach "soliden" Quartalszahlen um 0,1 Prozent an. Fresenius Medical Care (FMC) verlieren dagegen 1,4 Prozent. FMC müsse den Gewinn in den kommenden Quartalen noch erheblich steigern, um das Jahresziel zu erreichen, sagt Sven Kürten von der DZ Bank nach den Erstquartalszahlen.

   In Zürich büßen UBS 7,6 Prozent ein nach enttäuschenden Ergebnissen zum ersten Quartal. Die Investmentbank ist beim Gewinn um 20 Prozent unter der Konsensschätzung von Analysten geblieben. In Paris verteuern sich dagegen Papiere der Bank BNP Paribas um 0,3 Prozent. Im ersten Quartal hat die Bank mit 2,64 Milliarden Euro über eine halbe Milliarde Euro mehr verdient als erwartet. Der Banken-Index im europäischen Stoxx-Index-Universum fällt trotzdem um 3,2 Prozent.

   Noch deutlich übertroffen wird sein Minus von dem des Index der Rohstoff-Aktien, der 5,4 Prozent verliert. Hier sprechen Händler von Gewinnmitnahmen nach der Rally der vergangenen Wochen und Monate, aber auch von Verkäufen wegen der jüngsten schwachen Einkaufmanager-Indizes aus den USA und aus China.

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.979,64 -1,75 -52,96 -8,81 Stoxx-50 2.808,76 -1,52 -43,34 -9,40 DAX 9.936,40 -1,85 -186,87 -7,51 MDAX 20.042,99 -1,12 -226,86 -3,52 TecDAX 1.616,30 -1,00 -16,35 -11,71 SDAX 8.674,62 -1,10 -96,18 -4,66 FTSE 6.190,31 -0,83 -51,58 -0,83 CAC 4.381,16 -1,39 -61,59 -5,52

Bund-Future 162,98 108 4,62

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 11:23 Fr, 18:08 % YTD EUR/USD 1,1549 -0,36% 1,1591 1,1440 +6,3% EUR/JPY 122,39 -0,29% 122,74 122,30 -4,0% EUR/CHF 1,0973 -0,03% 1,0976 1,0985 +0,9% GBP/EUR 1,2638 -0,37% 1,2686 1,2788 -6,9% USD/JPY 105,97 +0,09% 105,88 106,91 -9,7% GBP/USD 1,4599 -0,73% 1,4706 1,4630 -1,0%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,06 44,78 -1,61 -0,72 +8,2% Brent/ICE 0,00 48,13 0,00 0,00 +18,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.294,33 1.298,70 -0,3% -4,38 +22,0% Silber (Spot) 17,53 17,54 -0,1% -0,01 +26,9% Platin (Spot) 1.079,77 1.080,00 -0,0% -0,24 +21,1% Kupfer-Future 2,24 2,26 -1,1% -0,03 +4,4%

Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/gos

   (END) Dow Jones Newswires

   May 03, 2016 09:57 ET (13:57 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 57 AM EDT 05-03-16

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adidas ADRs 122,00 0,83% adidas ADRs
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Commerzbank 20,05 3,32% Commerzbank
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