16.12.2022 16:06:43
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MÄRKTE EUROPA/Etwas leichter - Immobilienwerte leiden unter Zinsanstieg
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte bleiben auch am Freitagnachmittag unter Abgabedruck. Der Schreck über die unerwartet falkenhaft aufgetretene EZB wirkt nach. "Die vergangenen beiden Handelstage haben gezeigt, dass weder bei Anlegern noch Notenbankern ein allzu großes Vertrauen darin besteht, dass die Inflation in den kommenden Monaten tatsächlich nachhaltig fallen wird", kommentiert CMC. Die Börsen hingen jetzt sprichwörtlich in der Luft. Der DAX verliert 0,4 Prozent auf 13.927 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,6 Prozent auf 3.813 Punkte nach.
Gegenwind für Aktien kommt weiter von den Anleihen. Nachdem die Rendite 2-jähriger deutscher Bundesanleihen mit den von der EZB avisierten weiteren Zinserhöhungen bereits auf ein 14-Jahreshoch geschossen war, steigt sie um weitere 7 Basispunkte auf nun 2,45 Prozent. Im Zehnjahresbereich geht es um 10 Basispunkte nach oben auf 2,18 Prozent. Zum Vergleich: Vor den EZB-Ausführungen lagen die Renditen bei 2,18 bzw 1,96 Prozent.
Keine Hilfe für Aktien kommt von neuen Einkaufsmanagerdaten (PMIs) aus der Eurozone. Sie liegen ungeachtet teilweise deutlicher Verbesserungen weiter unterhalb der Expansionsschwelle von 50. Schon vorbörslich hatte es von den Strategen der Commerzbank geheißen, dass angesichts der bei der EZB weiter oberste Priorität genießenden Inflationsbekämpfung eine positive Überraschung nicht ausreichen dürfte, die Marktstimmung zu drehen.
Großer Verfall auf Indizes und Einzeltitel
Daneben müssen sich die Akteure an den Börsen mit dem Großen Verfalltag der Optionen und Futures befassen. Der Verfall am Mittag auf Indizes hatte für eine gewisse Volatilität gesorgt. Am Abend verfallen die Optionen auf Einzeltitel.
Nach dem Verfall am Abend werden zudem die vor kurzem von der Börse beschlossenen Änderungen in den Indizes umgesetzt. Unter anderem rücken dann Porsche AG in Rekordzeit in den DAX auf und verdrängen Puma in den MDAX. Daneben kommen Verbio Bioenergie in den MDAX, aus dem Deutsche Wohnen und Varta in den Kleinwerteindex SDAX absteigen.
Weil steigende Zinsen Immobilienkredite verteuern, stehen am Aktienmarkt nun Immobilienaktien unter Druck. Unter den Einzelwerten geben Vonovia, Deutsche Wohnen und LEG Immobilien um bis zu 8,1 Prozent nach. Die steigenden Zinsen lasten daneben auch auf den oft hohen Bewertungen der Technologiewerte, deren Stoxx-Subindex verliert 0,9 Prozent. Auch die Indizes der Rohstoff (-0,7%) und der Öl- und Gasaktien (-1,4%) geben nach, hier drücken vor allem die eingetrübten Konjunkturaussichten. Bankaktien (+0,8%) profitieren dagegen in der Regel von steigenden Zinsen, weil sie lukrativere Margen im Kreditgeschäft versprechen.
Während es für Autotitel um 0,5 Prozent nach unten geht, legen VW um 0,9 Prozent zu. Die DZ Bank hat den Titel zum Kauf empfohlen und auf die "Equity Long-Ideen" aufgenommen. Das Unternehmen dürfte in den kommenden Quartalen, insbesondere mit seinen Premiummarken, von der guten Nachfrage- und Preissituation profitieren.
Dass Games Workshop Group (+16%) mit Amazon bei Film- und Fernsehproduktionen zusammenarbeitet, kommt sehr gut an. Die Jefferies-Analysten sprechen von einer sehr erfreuliche Nachricht für den britischen Spielehersteller. Die Lizenzeinnahmen seien in den vergangenen Jahren zwar stark gestiegen, von 2 Millionen 2015 auf erwartete 17 Millionen Pfund 2023. Allerdings habe sich abgezeichnet, dass nur ein großer Filmdeal einen weiteren Schritt nach vorne ermöglichen würde. Mit der heutigen Nachrichten sei dies nun eine sehr reale Option.
Morphosys stürzen wegen Goldman Sachs ab
Im MDAX geht es für Teamviewer um 3,8 Prozent nach oben. Hier wird ein möglicher Ausstieg aus dem ManU-Sponsoring als Befreiungsschlag gesehen. Die Aktionäre kritisierten den kostspieligen Schritt von Beginn an, nun scheint ein Ende der Liaison zumindest in greifbare Nähe zu rücken.
Südzucker gewinnen 9,3 Prozent. Das Unternehmen rechnet dank eines soliden Preisniveaus bei Zucker und abgesicherter Energiepreise auch für das am 1. März beginnende neue Geschäftsjahr mit einem deutlichen Gewinn- und Umsatzanstieg und hat den Ausblick für das laufende Jahr bestätigt.
Morphosys brechen um 9,7 Prozent ein nach einer Abstufung auf "Sell" durch Goldman Sachs. Wie es heißt, bezeichnet Goldman Sachs die Pipeline des Biotechnikunternehmens nach diversen Misserfolgen als inzwischen sehr dünn. Der mit vielen Hoffnungen verbundene Krebsantikörper Monjuvi habe zudem seit seiner Einführung sämtliche Erwartungen verfehlt. Für Bayer geht es um 3,0 Prozent nach unten, die Credit Suisse hat das Kursziel gesenkt.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.812,84 -0,6% -22,86 -11,3%
Stoxx-50 3.667,37 -0,7% -26,23 -4,0%
DAX 13.926,90 -0,4% -59,33 -12,3%
MDAX 25.134,49 -0,6% -153,78 -28,4%
TecDAX 2.955,23 -0,8% -23,14 -24,6%
SDAX 11.841,11 -0,4% -43,44 -27,9%
FTSE 7.336,27 -1,2% -89,90 +0,6%
CAC 6.454,20 -1,1% -68,57 -9,8%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,18 +0,10 +2,36
US-Zehnjahresrendite 3,51 +0,07 +2,00
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:27 Do, 17:05 % YTD
EUR/USD 1,0643 +0,1% 1,0657 1,0646 -6,4%
EUR/JPY 145,61 -0,6% 146,34 146,52 +11,3%
EUR/CHF 0,9894 +0,3% 0,9883 1,0769 -4,6%
EUR/GBP 0,8710 -0,1% 0,8738 0,8719 +3,7%
USD/JPY 136,85 -0,7% 137,33 137,67 +18,9%
GBP/USD 1,2218 +0,3% 1,2192 1,2212 -9,7%
USD/CNH (Offshore) 6,9764 -0,2% 6,9774 6,9929 +9,8%
Bitcoin
BTC/USD 17.031,47 -1,8% 17.456,54 17.438,15 -63,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 74,38 76,11 -2,3% -1,73 +7,4%
Brent/ICE 79,04 81,21 -2,7% -2,17 +9,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 120,81 134,77 -10,4% -13,96 +107,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.792,25 1.776,90 +0,9% +15,35 -2,0%
Silber (Spot) 23,21 23,18 +0,1% +0,03 -0,5%
Platin (Spot) 1.008,10 1.006,00 +0,2% +2,10 +3,9%
Kupfer-Future 3,77 3,76 +0,2% +0,01 -14,5%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
December 16, 2022 10:07 ET (15:07 GMT)
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Bayer | 19,19 | -3,62% | |
Deutsche Wohnen SE | 24,10 | -0,62% | |
Games Workshop Group PLC | 158,90 | 0,19% | |
LEG Immobilien | 87,12 | -0,25% | |
Morphosys AG (spons. ADRs) | 16,70 | 3,73% | |
MorphoSys | 67,80 | -0,95% | |
Südzucker AG (Suedzucker AG) | 11,10 | -0,45% | |
TeamViewer | 11,64 | 0,34% | |
Volkswagen AG Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Pfd Sh | 7,90 | -1,86% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 80,52 | -1,85% | |
Volkswagen (VW) St. | 82,90 | -2,47% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 30,26 | -0,46% |
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