18.02.2021 10:04:42

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Unternehmenszahlen im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind mit kleineren Aufschlägen in den Handel am Donnerstag gestartet. Die Konsolidierung an den Märkten ist voraussichtlich aber noch nicht abgeschlossen. Dabei dürfte sich die uneinheitliche Tendenz durchsetzen, ausgelöst von den steigenden Renditen, mit einer Outperformance von Banken, Rohstoff-Titeln und Ölwerten auf der einen und einer Underperformance zinsreagibler Titel auf der anderen Seite. Mit 1,33 Prozent ist die zehnjährige US-Rendite am Mittwoch auf neue Jahreshochs gestiegen. Aktuell liegt sie bei 1,28 Prozent.

Wie dem jüngsten Fed-Protokoll zu entnehmen ist, sind sehr niedrige Zinsen und die Anleihekäufe für die absehbare Zukunft unabdingbar, um die Erholung des US-Arbeitsmarkts zu stützen. Während einige Repräsentanten davon ausgingen, dass die Inflation in den kommenden Monaten anziehen dürfte, blieben sie skeptisch, ob der Preisdruck nachhaltig genug sei, um eine straffere Geldpolitik zu rechtfertigen. Der DAX steigt um 0,3 Prozent auf 13.950, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.708 nach oben.

Ausblicke von Nestle und Airbus überzeugen nicht

Bei Einzelwerten steht weiter die Berichtssaison im Blick. Von guten Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Nestle. Der Nettogewinn von 12,23 Milliarden Franken habe die Konsens-Schätzung von 11,97 Milliarden leicht übertroffen. Allerdings verweist die Citigroup darauf, dass die Marge leicht unter den Schätzungen ausgefallen sei. Auch der Ausblick könnte mit etwas Zurückhaltung aufgenommen werden. Nestle geben 0,8 Prozent nach.

Für Airbus geht es nach Zahlen kräftig um 3,1 Prozent nach unten. Diese sind gut ausgefallen. Problematisch ist der Ausblick. Airbus geht davon aus, 2021 genauso viele Flugzeuge auszuliefern wie im vergangenen Jahr (566). Die Schätzung von Jefferies geht aber bislang von 679 aus.

Zahlen gab es auch aus dem Bankenbereich. Barclays verlieren 1 Prozent. Die Zahlen sind besser ausgefallen. Für Enttäuschung dürfte aber der Ausblick auf das laufende Jahr sorgen - diesem fehle es an Details, so die Citigroup. Credit Suisse geben 0,5 Prozent nach. Die Zahlen werden als im Rahmen der Erwartungen liegend beschrieben.

Daimler ziehen im frühen Handel um 1,7 Prozent an. "Der Ausblick klingt positiv", so ein Marktteilnehmer. Das gelte sowohl für die erwartete Marge im Auto- und Van-Bereich von 8 bis 10 Prozent als auch für die erwartete Marge von 6 bis 7 Prozent für Lkw.

"Im Rahmen der Erwartungen", kommentiert ein Händler die Zahlen von Gerresheimer (minus 0,6 Prozent). Das gelte sowohl für die Umsatz- als auch für die Gewinnentwicklung. "Die Perspektiven für die Aktie bleiben aber positiv", sagt er. Denn allein der Bedarf an Glasfläschchen für Impfstoffe sei enorm.

"Der Margenausblick enttäuscht", so ein anderer Marktteilnehmer zu MTU. Nach dem Margeneinbruch im vergangenen Jahr rechnet MTU nun mit einer Marge von 9,5 bis 10,5 Prozent nach 10,5 Prozent im vergangenen Jahr. "Der Markt hat aber wenigstens eine leichte Erholung auf 10,9 Prozent erwartet", so der Marktteilnehmer. MTU verlieren 3,3 Prozent.

Der befürchtete Kurseinbruch bei Thyssen ist bislang ausgeblieben, die Aktie notiert wenig verändert. Die Gespräche mit Liberty Steel über einen möglichen Erwerb von Thyssenkrupp Steel Europe wurden beendet. "Wir haben die Tür für Verhandlungen aufgemacht, aber die Vorstellungen über Unternehmenswert und Struktur der Transaktion lagen am Ende doch weit auseinander", hieß es bei Thyssen.

Bafin verlangt Prüfung des K+S-Konzernabschlusses

K+S brechen dagegen um fast 10 Prozent ein. Die Bafin verlangt eine Prüfung des 2019er-Konzernabschlusses und sieht Anhaltspunkte für zu hoch bemessene Vermögenswerte. Der Vorstand erwartet allerdings, die Anhaltspunkte der Bafin entkräften zu können.

Für das Varta-Papier geht es um 7,9 Prozent nach unten. "Die Zahlen sind sicherlich gut", so ein Marktteilnehmer. Andererseits fehlten viele operative Kennziffern, zum Beispiel zum Cashflow, darauf reagiere der Markt verschnupft. Daneben hätten wohl einige Häuser mit einem noch stärkeren Ausblick gerechnet. "Varta hätte wohl bombastische Zahlen liefern müssen, um die jüngste Kursexplosion zu rechtfertigen", fasst ein anderer Marktteilnehmer die Lage zusammen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.708,10 0,22 8,25 4,38

Stoxx-50 3.230,65 0,08 2,70 3,94

DAX 13.949,79 0,29 40,52 1,68

MDAX 32.567,89 -0,21 -69,27 5,75

TecDAX 3.553,95 0,28 10,06 10,62

SDAX 15.646,91 0,12 18,87 5,97

FTSE 6.717,50 0,10 6,60 3,88

CAC 5.774,19 0,14 8,35 4,01

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,37 0,00 -0,61

US-Zehnjahresrendite 1,28 0,01 -1,40

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Uhr Mi, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,2068 +0,19% 1,2045 1,2030 -1,2%

EUR/JPY 127,58 +0,04% 127,53 127,35 +1,2%

EUR/CHF 1,0824 +0,02% 1,0822 1,0812 +0,1%

EUR/GBP 0,8671 -0,22% 0,8690 0,8696 -2,9%

USD/JPY 105,72 -0,16% 105,88 105,87 +2,4%

GBP/USD 1,3917 +0,40% 1,3861 1,3834 +1,8%

USD/CNH 6,4544 +0,24% 6,4388 6,4467 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 51.636,49 -0,976 52.145,50 50.862,25 +77,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,61 61,14 +0,8% 0,47 +26,7%

Brent/ICE 64,82 64,34 +0,7% 0,48 +25,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.786,65 1.776,35 +0,6% +10,30 -5,9%

Silber (Spot) 27,32 27,43 -0,4% -0,10 +3,5%

Platin (Spot) 1.269,50 1.256,30 +1,1% +13,20 +18,6%

Kupfer-Future 3,93 3,82 +2,8% +0,11 +11,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 18, 2021 04:05 ET (09:05 GMT)

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