03.10.2019 18:04:45

MÄRKTE EUROPA/Erneut schwache US-Daten belasten nur kurz

FRANKFURT (Dow Jones)--Weitere schwache US-Konjunkturdaten haben an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag nur kurzzeitig für Abgaben gesorgt und die Sorgen vor einer globalen Rezession untermauert. Sie bestätigten damit die schwachen US-Daten vom Vortag und belasteten das Sentiment nur kurzzeitig. Bis zum Handelsende holte der Euro-Stoxx seine Verluste wieder auf und gewann schließlich 0,1 Prozent auf 3.417 Punkte. Am Vortag war er noch um rund 3 Prozent eingebrochen. Der deutsche Aktienmarkt blieb wegen des Tags der deutschen Einheit geschlossen.

Diesmal sorgten der US-Auftragseingang im August und der ISM-Index für den Dienstleistungssektor im September für Enttäuschung. Der Auftragseingang ging um 0,1 Prozent zurück, während Ökonomen mit einem unveränderten Stand gerechnet hatten. Der ISM-Index für den Dienstleistungsbereich rutschte auf 52,6, während die Erwartung bei 55,3 gelegen hatte. Damit blieb der Index allerdings im expansiven Bereich. Am Montag hatte bereits der Chicago-Einkaufsmanagerindex enttäuscht, dann überraschte am Dienstag der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA negativ.

Neben den Rezessionsängsten belastete auch die weiter herrschende Ungewissheit um den bevorstehenden Austritt Großbritanniens aus der Eurozone. Zudem hatten am Vormittag die veröffentlichten endgültigen Service-Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, Frankreich und der Eurozone enttäuscht. Die am Vortag beschlossenen neuen US-Strafzölle auf Importe aus der EU büßten dagegen etwas von ihrem Schrecken ein.

Noch kein Durchbruch im Streit um Brexit

Der FTSE-100 in London verlor 0,6 Prozent. Im Streit um den Brexit hatte Premierminister Boris Johnson am Mittwoch einen Vorschlag unterbreitet, um noch vor dem geplanten EU-Austritt am 31. Oktober eine Einigung zu erzielen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker ist bereit, über die Vorschläge zu verhandeln, sieht aber noch einige problematische Punkte. Derweil will Johnson das britische Parlament ab Dienstag erneut in eine Zwangspause schicken, die bis zum 14. Oktober dauern soll. Eine von Johnson angeordnete fünfwöchige Zwangspause des Parlaments hatte das Oberste Gericht des Landes Ende September für "illegal" erklärt.

Airbus gesucht - Erleichterung bei Spirituosenherstellern

An der Pariser Börse erholte sich die Airbus-Aktie um 4,2 Prozent, nachdem sie am Mittwoch unter den neuen US-Strafzöllen gelitten hatte. Die Analysten von Jefferies verwiesen darauf, dass Delta Air Lines und andere US-Fluggesellschaften umfangreiche Orders bei Airbus aufgegeben hätten, die sie nicht ohne weiteres stornieren könnten. Auch könnten die US-Airlines nicht einfach Flugzeuge beim Wettbewerber Boeing bestellen und innerhalb vergleichbarer Lieferfristen erhalten. Die Fluggesellschaften seien in einer ungünstigen Verhandlungsposition, so Jefferies.

Aktien der Spirituosenhersteller Pernod Ricard, Remy Cointreau und Diageo verbuchten Kursgewinne von 4,2 Prozent, 6,4 Prozent und 1,9 Prozent. Die Zölle träfen die Branche nicht so hart wie befürchtet, hieß es von der Citigroup. Die Analysten verwiesen darauf, dass unter anderem Cognac und sogenannter "Blended Whisky" von den Zöllen ausgenommen seien.

H&M profitierten von den Drittquartalszahlen des Textileinzelhändlers. Das schwedische Unternehmen hat den Gewinn stärker als erwartet gesteigert, was der Aktie zu einem Plus von 3,9 Prozent verhalf.

In der Schweiz ging es mit der Sika-Aktie um 1,9 Prozent nach oben. Der Spezialchemiekonzern hat seine langfristigen EBIT-Margen-Ziele erhöht.

Julius Bär sanken dagegen um 1,3 Prozent. Der neue CEO Philipp Rickenbacher hat die Verkleinerung der Entscheidungsgremien angekündigt. Die Analysten von Vontobel befürchten allerdings, dass er bei der Vorlage des Jahresergebnisses im kommenden Februar die Ertragsziele nach unten anpassen muss. In der aktuellen Marktlage, in der die Bruttomarge hartnäckig unter Druck stehe, dürfte Julius Bär die Ziele beim Verhältnis von Kosten zu Einnahmen und bei der Vorsteuermarge nicht erreichen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.417,37 0,12 4,06 13,86

Stoxx-50 3.122,33 0,12 3,76 13,13

FTSE 7.077,64 -0,63 -44,90 5,86

CAC 5.438,77 0,30 16,00 14,97

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,59 -0,04 -0,83

US-Zehnjahresrendite 1,54 -0,06 -1,14

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 09:10 Uhr Mi, 17:21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0992 +0,28% 1,0943 1,0952 -4,1%

EUR/JPY 117,36 -0,07% 117,36 117,49 -6,7%

EUR/CHF 1,0962 +0,29% 1,0964 1,0929 -2,6%

EUR/GBP 0,8867 -0,50% 0,8919 0,8898 -1,5%

USD/JPY 106,77 -0,37% 107,25 107,29 -2,6%

GBP/USD 1,2396 +0,79% 1,2274 1,2308 -2,9%

USD/CNY 7,1484 0,0% 7,1484 7,1484 +3,9%

Bitcoin

BTC/USD 8.117,00 -1,76% 8.274,46 8.223,00 +118,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 51,93 52,64 -1,3% -0,71 +7,7%

Brent/ICE 57,21 57,69 -0,8% -0,48 +3,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.510,64 1.499,51 +0,7% +11,13 +17,8%

Silber (Spot) 17,67 17,57 +0,6% +0,10 +14,0%

Platin (Spot) 891,29 888,50 +0,3% +2,79 +11,9%

Kupfer-Future 2,57 2,57 +0,0% +0,00 -3,1%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/jhe

(END) Dow Jones Newswires

October 03, 2019 12:04 ET (16:04 GMT)

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