29.08.2019 18:26:51
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MÄRKTE EUROPA/Entspannung um Italien und China treibt Börsen
FRANKFURT (Dow Jones)--Die freundliche Nachrichtenlage am Donnerstag hat viele Marktteilnehmer an den europäischen Börsen überrascht und trieb die Aktienkurse. Der DAX eroberte sogar die 11.800er Marke zurück. Im späten Handel verbuchten die Kursen einen kurzen Rücksetzer. Die Europäische Zentralbank sollte nicht unbegrenzt Mittel einsetzen, um Wachstum zu erzeugen, hatte die künftige EZB-Präsidentin Christine Lagarde gesagt. EZB-Ratsmitglied Klaas Knot sah laut Händlern indes keine Notwendigkeit, den Ankauf von Staatsanleihen wieder aufzunehmen. Allerdings erholte sich der Markt schnell wieder, denn Lagarde sagte auch, dass die EZB noch Lockerungsspielräume besitze.
Gesucht waren vor allem konjunkturnahe Aktien aus dem Chemie- und Stahlbereich. So wurde im US-chinesischen Handelsstreit wieder auf eine Annäherung gesetzt: Im September könnte es Gespräche geben, wie wenig konkrete Aussagen aus China hoffen ließen. Es regierte das Prinzip Hoffnung. Speziell in Europa sorgte die Einigung auf eine Regierung in Italien für Entspannung. Aus Sicht internationaler Investoren fiel damit ein möglicher Risikofaktor für europäische Aktienanlagen weg. Die 5-Sterne-Bewegung und die sozialdemokratische PD hatten sich auf eine Regierungskoalition geeinigt. An der Spitze soll der bisherige Ministerpräsident Giuseppe Conte stehen.
Damit wurden Neuwahlen und ein möglicher Konfrontationskurs mit Brüssel in Sachen Haushalt wohl vermieden. Entsprechend gefeierte wurde vor allem bei italienischen Staatsanleihen. Bei einer Auktion neuer Staatspapiere konnte sich das Land zu rekordniedrigen Zinsen im 10-Jahresbereich verschulden. In diesem Gemengelage stieg der DAX um 1,2 Prozent auf 11.839 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 1,4 Prozent auf 3.411 Punkte zu. Die Börse in Mailand kletterte um 1,9 Prozent.
Konjunkturwerte wieder gesucht
Schnäppchenjäger konzentrierten sich auf die zuletzt stark gebeutelten Konjunkturaktien quer durch alle Branchen. Unter den Chemiewerten stiegen BASF um 2 Prozent und Covestro um 3,3 Prozent, im Stahlsektor ging es für Thyssenkrupp und Salzgitter bis zu 3,4 Prozent höher. Unter den Autoaktien legten VW um 1,2 Prozent zu. Und selbst die Aktien des Zulieferers Continental zogen um 0,6 Prozent an, obwohl ein negativer Ausblick auf die Kreditwürdigkeit durch die Ratingagentur Moody's belastet hatte. An der europäischen Spitze standen mit den Grund- und Rohstoffwerten sowie den Bautiteln ebenfalls zyklische Werte, ihre Sektorindizes legten um jeweils 1,9 Prozent zu.
Für die Papiere des Getränkeherstellers Pernod Ricard ging es um 3,1 Prozent nach oben. Hier trieben ein Aktienrückkaufprogramm und ein Wachstum versprechender Ausblick. Starke Geschäftszahlen hatte auch der französische Mischkonzern Bouygues vorgelegt. Seine Aktien kletterten in Paris um 6,7 Prozent. Sanofi stiegen um 0,7 Prozent nach einem Sieg im Patentstreit mit Amgen.
Encavis setzten nach ihren starken Geschäftszahlen vom Vortag die Rally fort und stiegen um weitere 4,5 Prozent. Dagegen stürzte der Kurs des Touristikunternehmens Thomas Cook in London um weitere 6,4 Prozent ab. Die finanzielle Rettung könnte zu einer massiven Verwässerung der Anteile führen, fürchteten Analysten.
Schlechte Nachrichten lieferte Delignit. Der Hersteller ökologischer Werkstoffe und Systemlösungen hatte im ersten Halbjahr bei höheren Umsätzen operativ weniger verdient. Aus diesem Grund reduzierte das Unternehmen den Ausblick. Die Titel brachen um 15,8 Prozent ein.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.411,33 +45,95 +1,4% +13,7%
Stoxx-50 3.120,73 +34,23 +1,1% +13,1%
Stoxx-600 376,74 +3,88 +1,0% +11,6%
XETRA-DAX 11.838,88 +137,86 +1,2% +12,1%
FTSE-100 London 7.184,32 +69,61 +1,0% +5,7%
CAC-40 Paris 5.449,97 +81,17 +1,5% +15,2%
AEX Amsterdam 554,28 +5,91 +1,1% +13,6%
ATHEX-20 Athen 2.115,90 +41,87 +2,0% +31,6%
BEL-20 Brüssel 3.526,12 +35,30 +1,0% +8,7%
BUX Budapest 39.264,48 +557,92 +1,4% +0,3%
OMXH-25 Helsinki 3.820,01 +66,73 +1,8% +3,7%
ISE NAT. 30 Istanbul 119.871,67 +765,63 +0,6% +4,8%
OMXC-20 Kopenhagen 1.026,58 +0,77 +0,1% +15,1%
PSI 20 Lissabon 4.798,07 +15,67 +0,3% +1,7%
IBEX-35 Madrid 8.794,30 +47,20 +0,5% +3,0%
FTSE-MIB Mailand 21.398,17 +407,46 +1,9% +14,6%
RTS Moskau 1.284,94 +18,23 +1,4% +20,5%
OBX Oslo 782,67 +12,62 +1,6% +5,9%
PX Prag 1.031,02 +6,94 +0,7% +4,5%
OMXS-30 Stockholm 1.558,74 +29,60 +1,9% +10,7%
WIG-20 Warschau 2.069,33 +17,89 +0,9% -9,1%
ATX Wien 2.887,02 +18,71 +0,7% +4,6%
SMI Zürich 9.838,48 +80,29 +0,8% +16,7%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,70 0,02 -0,94
US-Zehnjahresrendite 1,52 0,04 -1,16
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:50 Uhr Mi, 17:59h % YTD
EUR/USD 1,1057 -0,22% 1,1085 1,1084 -3,6%
EUR/JPY 117,73 +0,22% 117,35 117,35 -6,4%
EUR/CHF 1,0892 +0,14% 1,0868 1,0871 -3,2%
EUR/GBP 0,9061 -0,13% 0,9077 0,9050 +0,7%
USD/JPY 106,49 +0,47% 105,86 105,87 -2,9%
GBP/USD 1,2203 -0,10% 1,2211 1,2251 -4,4%
USD/CNY 7,1445 -0,29% 7,168 7,1653 +3,9%
Bitcoin
BTC/USD 9.473,75 -2,43% 9.591,50 10.233,33 +154,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 56,59 55,78 +1,5% 0,81 +17,8%
Brent/ICE 60,84 60,49 +0,6% 0,35 +10,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.534,64 1.539,20 -0,3% -4,57 +19,7%
Silber (Spot) 18,38 18,36 +0,1% +0,02 +18,6%
Platin (Spot) 931,83 904,35 +3,0% +27,48 +17,0%
Kupfer-Future 2,56 2,55 +0,2% +0,01 -3,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/flf/ros
(END) Dow Jones Newswires
August 29, 2019 12:27 ET (16:27 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
BASF AGShs Sponsored American Deposit.Receipt Repr.1 Sh | 10,50 | 0,96% | |
BASF | 42,53 | 0,14% | |
Bouygues S.A. | 28,38 | 1,28% | |
Continental AG | 64,44 | 0,19% | |
Continental AG (spons. ADRs) | 6,30 | 0,80% | |
Covestro AG | 56,54 | -2,32% | |
Delignit AG | 2,16 | 0,00% | |
ENCAVIS AG | 17,33 | -0,12% | |
Pernod Ricard S.A. | 108,60 | 1,16% | |
Sanofi S.A. | 93,32 | 0,52% | |
Sanofi S.A. (spons. ADRs) | 46,20 | 1,76% | |
thyssenkrupp AG | 3,92 | 0,93% | |
ThyssenKrupp AG (spons. ADRs) | 3,90 | 1,56% | |
Volkswagen (VW) St. | 90,90 | 2,13% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 88,28 | 1,40% |
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