04.11.2016 12:55:27

MÄRKTE EUROPA/Die Angst vor Trump drückt weiter auf die Kurse

   Von Manuel Priego-Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Auch am Freitagmittag gibt es an Europas Börsen nur ein Thema. "Die Märkte sind ziemlich beunruhigt über die Möglichkeit eines Sieges von Donald Trump im Rennen um die US-Präsidentschaft", sagt Chris Hare von Investec. Sollte Trump die Wahl tatsächlich gewinnen, stellt sich die Commerzbank auf "Risk-off" an den Märkten ein. Nach unten revidierte Service-Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone spielen in diesem Umfeld keine Rolle.

   Der Dax verliert 0,9 Prozent auf 10.237 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,9 Prozent auf 2.946 Punkte runter. Selbst der sonst vielbeachtete US-Arbeitsmarktbericht, der am Nachmittag veröffentlicht, tritt in den Hintergrund. Erwartet wird ein Anstieg der Beschäftigung im Oktober um 173.000. Am Devisenmarkt herrscht Ruhe. Der Euro pendelt zur US-Währung um die Marke von 1,11 Dollar. Auch an den Rohstoffbörsen sind kaum größere Ausschläge zu beobachten bei Gold und Öl. Bundesanleihen legen leicht zu.

Druck auf US-Anleihen und Dollar bei Trump-Sieg "Die Anleger würden sich bei einem Sieg Trumps zunächst aus US-Anlagen eher verabschieden, was den Dollar belasten würde", meint Christoph Balz von der Commerzbank. Im Euroraum könnten davon vor allem Bundesanleihen profitieren, was deren Rendite deutlich drücken würde. Der Analyst geht davon aus, dass sich die Renditedifferenz zu den Treasuries ausweiten würde. Außerdem wären höhere Renditeaufschläge für risikobehaftete Papiere allgemein zu erwarten.

   Die Aktien der europäischen Fluglinien stehen unter Druck. Air-France-KLM fallen um 5,3 Prozent, IAG um 4,1 Prozent, Ryanair um 2,8 Prozent, Easyjet um 2,2 Prozent und Lufthansa um 2 Prozent. Auslöser war der Ausblick von British-Airways-Mutter IAG. Die Airline hatte ihre langfristigen Gewinnziele nach unten genommen. "Nach den schwachen Zahlen von Air France gestern und den mittelprächtig aufgenommenen Strategie-Aussagen unterstreicht das, das eine Bodenbildung im Airline-Sektor wohl doch ferner liegt als erhofft", sagt ein Händler.

BMW und Commerzbank mit Quartalszahlen Mit BMW und der Commerzbank haben zwei DAX-Unternehmen ihre Ergebnisse bekannt gegeben. Bei der Commerzbank ist der Verlust im dritten Quartal deutlich geringer ausgefallen als erwartet. Der Kurs gibt jedoch mit dem schwachen Gesamtmarkt und einem schwachen Bankensektor um 1,1 Prozent nach. BMW verlieren 1,3 Prozent. Hier belastet die Gewinnmarge im Automobilgeschäft, die unter der Konsensschätzung der Analysten liegt.

   Gelobt werden im Handel die Einnahmen des französischen Kosmetikkonzerns L'Oreal im dritten Quartal. Das Umsatzplus von 5,6 Prozent lässt den Aktienkurs um 2,8 Prozent steigen und in ihrem Fahrwasser legen auch Beiersdorf um 1 Prozent zu. Der schweizerisch-französische Zementhersteller Lafargeholcim hat den Gewinn im dritten Quartal verdoppelt. Der Kurs steigt daraufhin um 2,5 Prozent.

Anleger feiern Führungswechsel bei Richemont Beim Luxusgüterkonzern Richemont feiert die Börse einen Führungswechsel. Nach einem Gewinneinbruch im ersten Geschäftshalbjahr wird der CEO Richard Lepeu ebenso gehen wie CFO Gary Saage. Dessen Stellvertreter Burkhart Grund wird Nachfolger von Saage. Richemont steigen um 9,1 Prozent. Anleger erhoffen sich von dem Führungswechsel eine Stärkung "angestaubter" Luxusmarken wie Cartier.

   Trotz guter Quartalszahlen fallen Evonik um 4,2 Prozent. Hauck & Aufhäuser (H&A) hat dennoch die Prognosen für 2017/18 um 6 Prozent gesenkt aufgrund eines Bilanzeffekts, der in Zusammenhang mit den Pensionen wirksam werde. Die EBITDA-Schätzungen 2017/18 des Marktes erscheinen H&A zu optimistisch.

   Die Papiere des Klinikbetreibers Rhön-Klinikum werden trotz laut Händlern solider Ergebnisse ebenfalls abgestoßen, sie verlieren 3 Prozent. Prosieben stockt das Kapital um rund eine halbe Milliarde Euro auf, um damit die Expansion im digitalen Geschäft zu finanzieren. Das zusätzliche Aktienangebot drückt auf den Kurs, der um 6,6 Prozent nachgibt.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.945,84 -0,93 -27,65 -9,84 Stoxx-50 2.725,21 -0,85 -23,38 -12,10 DAX 10.237,20 -0,86 -88,68 -4,71 MDAX 20.395,77 -1,22 -252,50 -1,82 TecDAX 1.687,38 -0,95 -16,16 -7,83 SDAX 9.001,79 -0,75 -68,21 -1,06 FTSE 6.698,97 -1,35 -91,54 7,32 CAC 4.370,48 -0,93 -41,20 -5,75

Bund-Future 162,34 0,21 6,69

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1095 -0,02% 1,1097 1,1095 +2,2% EUR/JPY 114,1767 -0,38% 114,6086 114,27 -25,8% EUR/CHF 1,0804 -0,17% 1,0823 1,0812 -0,7% EUR/GBP 0,8885 -0,27% 0,8899 1,1214 +20,7% USD/JPY 102,91 -0,34% 103,27 103,01 -12,3% GBP/USD 1,2487 +0,15% 1,2469 1,2440 -15,3%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,62 44,66 -0,1% -0,04 +1,8% Brent/ICE 46,21 46,35 -0,3% -0,14 +1,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.301,37 1.302,93 -0,1% -1,57 +22,7% Silber (Spot) 18,36 18,37 -0,1% -0,02 +32,8% Platin (Spot) 993,25 996,65 -0,3% -3,40 +11,4% Kupfer-Future 2,25 2,25 +0,0% +0,00 +4,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   November 04, 2016 07:23 ET (11:23 GMT)

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