06.09.2023 16:00:21
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MÄRKTE EUROPA/DAX vom Tagestief erholt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Mittwochnachmittag etwas leichter. Die Stimmung gilt als etwas "verhagelt" nach der überraschenden Verlängerung der Ölförderkürzung durch Saudi-Arabien am Vortag. Zudem ist der September als schwacher Aktienmonat bekannt. So wies die HSBC in einer Studie darauf hin, dass seit 1988 die deutschen Standardwerte im September im Durchschnitt Kursverluste von 2,16 Prozent verzeichnet haben. Dabei liegt die Wahrscheinlichkeit für steigende Notierungen im September bei gerade einmal 40 Prozent. Das heißt, das Kursminus stammt nicht aus wenigen Extremereignissen sondern ist vielmehr ein regelmäßig vorkommendes Phänomen.
Der DAX gibt 0,1 Prozent ab auf 15.760 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 verliert deutlicher um 0,5 Prozent auf 4.248 Punkte. Hier belasten die hoch gewichteten Finanzwerte, deren Branchen-Index mit 1,5 Prozent Minus einer der Hauptverlierer in Europa ist.
Auch für die europäischen Fluggesellschaften geht es nach unten, der Sub-Index der Reise- und Freizeitwerte verliert 0,7 Prozent. Im Handel wird auf die steigenden Treibstoffkosten verwiesen. Während sich die Sommerferien dem Ende zuneigen und für die Herbst- und Wintersaison mehrheitlich von einer guten Nachfrage gesprochen wird, sind die Treibstoffkosten innerhalb von rund acht Wochen um über 20 Prozent gestiegen, was auf den Margen lastet und dann in den Zahlen zum dritten Quartal sichtbar werden dürfte. Air France-KLM verlieren 2,5 Prozent, Easyjet 2,6 Prozent und für IAG geht es um 2,2 Prozent nach unten.
Deutsche Aufträge brechen nur rechnerisch ein
Der Absturz der Auftragseingänge in Deutschland um 11,7 Prozent im Juli zum Vormonat lässt Volkswirte kalt. Die schwankungsanfälligen Großaufträge "wirbeln das Zahlenwerk mächtig durcheinander", betont Thomas Gitzel von der VP Bank. Diese hatten den Vormonat umgekehrt nach oben verzerrt. Ohne diese Großaufträge sei es dagegen im Juli sogar leicht um 0,3 Prozent nach oben gegangen, unter anderem dank der Autohersteller. Diese sammelten 2,7 Prozent mehr Aufträge als im Juni ein. Die Daten des Monats Juni waren durch die einmalige Verbuchung von über 900 Flugzeugen bei Airbus verzerrt worden.
Konsumnahe Aktien europaweit unter Druck - Kaufkraft fällt
Unter Druck stehen die konsumnahen europäischen Aktien. Der Branchen-Index der Konsumgüter fällt um 1,9 Prozent. Die Fülle schwacher Konjunkturdaten bei gleichzeitig weiter hoher Inflation weist auf eine immer weiter schrumpfende Kaufkraft der Konsumenten hin. Untermauert wird dies von aktuellen Retail-Daten aus der Eurozone: Hier ist der Umsatz im Einzelhandel um 0,2 Prozent im Juli gefallen und hat damit das leichte Plus vom Vormonat wieder ausradiert. Dazu passend sind auch die Konjunkturaussichten weiter sehr schwach: So hat das Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Morgen seine Konjunkturprognose für Deutschland gesenkt.
Vonovia stemmen sich mit plus 2,8 Prozent gegen den negativen Trend. Hier stützen Kreiseberichte über Verkaufsvorbereitungen eines großen Portfolios an Wohnungen in Norddeutschland. Für rund 18.000 Wohnungen könnten rund 3 Milliarden Euro erzielt werden.
Kräftig gegen den Markt steigen die Aktien von Hamburger Hafen um 4,1 Prozent. Der Hafenbetreiber könnte ins Visier kapitalkräftiger Investoren geraten. Denn gegenüber dem Hamburger Abendblatt sagte Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne am Vortag, er stehe bereit, die Betreibergesellschaft HHLA zu übernehmen. "Das ist jetzt sehr viel plausibler geworden, nachdem Hapag-Lloyd vom Bietergefecht um HMM (Hyundai Merchant Marine) ausgeschlossen worden ist", sagt ein Händler. Damit stehe deren Großaktionär Kühne viel Kapital zur Verfügung.
Bei Delivery Hero geht es 3,2 Prozent abwärts. Hier hat Morgan Stanley das Kursziel gesenkt.
Neue Index-Zusammensetzung in der DAX-Familie
Die Entscheidungen zur Index-Zusammensetzung stehen vor allem bei den kleineren Aktienwerten im Blick: So profitieren Energiekontor mit 0,2 Prozent Aufschlag vom Aufstieg in den TecDAX. Sie erhalten den Platz von Eckert & Ziegler, die um 2,1 Prozent fallen.
United Internet legen um 1,1 Prozent zu. Sie kommen in den MDAX und profitieren damit vom Rauswurf von Krones. Der Maschinenbauer notiert nach einem ersten Abrutscher nun 0,4 Prozent im Plus. Die Änderungen finden nach dem großen Verfalltag mit Wirkung zum 18. September statt.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.247,92 -0,5% -21,24 +12,0%
Stoxx-50 3.940,84 -0,6% -23,45 +7,9%
DAX 15.759,94 -0,1% -11,77 +13,2%
MDAX 27.550,39 -0,4% -116,20 +9,7%
TecDAX 3.141,72 +0,0% 0,69 +7,6%
SDAX 13.257,41 +0,2% 25,59 +11,2%
FTSE 7.431,04 -0,1% -6,89 -0,2%
CAC 7.204,44 -0,7% -50,28 +11,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,61 -0,00 +0,04
US-Zehnjahresrendite 4,25 -0,01 +0,37
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:05 Uhr Di, 17:02 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0739 +0,1% 1,0729 1,0709 +0,3%
EUR/JPY 158,09 -0,2% 157,82 158,14 +12,6%
EUR/CHF 0,9571 +0,4% 0,9540 0,9521 -3,3%
EUR/GBP 0,8565 +0,4% 0,8530 0,8529 -3,2%
USD/JPY 147,20 -0,3% 147,10 147,68 +12,3%
GBP/USD 1,2540 -0,2% 1,2578 1,2555 +3,7%
USD/CNH (Offshore) 7,3063 +0,1% 7,3097 7,3092 +5,5%
Bitcoin
BTC/USD 25.739,33 +0,1% 25.729,05 25.700,77 +55,1%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 86,93 86,69 +0,3% +0,24 +11,0%
Brent/ICE 90,06 90,04 +0,0% +0,02 +9,7%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 33,83 34,45 -1,8% -0,62 -57,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.928,00 1.926,11 +0,1% +1,89 +5,7%
Silber (Spot) 23,31 23,55 -1,0% -0,24 -2,8%
Platin (Spot) 919,13 931,00 -1,3% -11,88 -13,9%
Kupfer-Future 3,79 3,83 -1,0% -0,04 -0,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
September 06, 2023 10:00 ET (14:00 GMT)
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