09.02.2021 09:31:40

MÄRKTE EUROPA/DAX über 14.000 Punkten - M&A-Aktivitäten nehmen zu

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag kaum verändert in den Handel gestartet. So notiert der DAX im frühen Geschäft 0,2 Prozent leichter bei 14.039 Punkten, der Euro-Stoxx-50 tritt mit 3.667 Punkten auf der Stelle. Mit Blick auf die Sektoren profitieren die europäischen Öl- und Gaswerte von weiter steigenden Öl-Notierungen, der Sub-Index legt um 0,4 Prozent zu.

An der übergeordneten Nachrichtenlage hat sich wenig geändert. Im Fokus der Investoren stehen unverändert die Pläne für ein 1,9 Billionen Dollar schweres Konjunkturprogramm der neuen US-Regierung. Auch wenn es als unwahrscheinlich gilt, dass das Programm in vollem Umfang umgesetzt wird, hat die Erwartung an zusätzliche Stimuli zu einer weiteren Versteilerung der US-Zinskurve geführt. Die Rendite der 30-jährigen US-Treasuries stieg am Vortag kurzzeitig über 2 Prozent.

Die anziehenden Marktzinsen sprechen nach Einschätzung aus dem Handel dafür, dass sich die M&A-Aktivitäten weiter verstärkten werden. Das sollte die Börsen weiter antreiben. Am Vortag standen Dialog Semiconductor, Monte dei Paschi, Bilfinger wie auch Qiagen mit Übernahmespekulationen im Blick. Stützend für den Markt ist auch die über den Erwartungen verlaufende Berichtssaison in den USA sowie in Europa wie auch die Erwartung eines starken Anstieg des Wirtschaftswachstums ab dem Frühling.

Europäische Zykliker liefern gute Berichtssaison

In Europa haben inzwischen rund ein Drittel der Unternehmen ihre Geschäftszahlen ausgewiesen. "Die bisher vorgelegten Gewinne liegen zwar deutlich über den Erwartungen der Analysten", zieht Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, ein erstes Resümee. Allerdings lägen sie damit rund zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Damit zeichne sich ab, dass die Gewinne 2020 wohl um knapp 30 Prozent eingebrochen sind. Von den Sektoren hätten bisher Finanzdienstleister, Banken und IT-Unternehmen am deutlichsten überzeugt. Ihre Gewinne hätten im Schnitt 37 Prozent, 17 Prozent beziehungsweise 20 Prozent über den Prognosen der Analysten gelegen.

Enttäuscht hätten hingegen die Berichte der Energiekonzerne. Von ihnen hätten 80 Prozent die Gewinnschätzungen verfehlt - im Schnitt um mehr als 30 Prozent. Im Vergleich zwischen zyklischen und defensiven Werten hätten Zykliker bisher die Nase vorn. Da Stephan von einem anhaltenden Trend in 2021 ausgeht, empfiehlt er zyklische Sektoren im Portfolio überzugewichten.

M&A-Aktivitäten weiterhin hoch

Mit erneutem Übernahmeinteresse geht es für die Aktie von Qiagen um 1,3 Prozent nach oben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, soll das US-Unternehmen Quidel Interesse an einem Zusammenschluss haben. Die neue M&A-Fantasie kommt nicht ganz überraschend. Seit dem Scheitern der Thermo-Fisher-Offerte gilt Qiagen als Übernahmekandidat. Nun gilt es konkrete Details abzuwarten. Das Gebot von 43 Euro je Anteilsschein von Thermo Fisher wurde von den Aktionären als ungenügend zurückgewiesen. Qiagen legt am Abend Quartalszahlen vor. Möglicherweise gibt es in diesem Zusammenhang weitere Informationen.

Gut kommen die Geschäftszahlen von Randstad bei den Analysten der Citigroup an, für die Aktie geht es um 3,0 Prozent nach oben. Das bereinigte EBITA sei 14 Prozent über der Marktschätzung ausgefallen. Die EBITA-Marge liege mit 4,6 Prozent ebenfalls über der Schätzung von 4,1 Prozent. Der Rückgang des organischen Umsatzwachstums sei derweil mit 3,6 Prozent geringer als die erwarteten 4,1 Prozent ausgefallen.

Mit Blick auf die Geschäftszahlen von Tui (plus 0,4 Prozent) spricht Jefferies von einer Verbesserung der Liquiditätssituation. Tui halte an den Sommerplanungen für 2021 fest. Wie die Analysten anmerken würden sich Stornierungen und damit Abflüsse des Working Capital sehr negativ auf die Liquiditätssituation auswirken. Jefferies schätzt, dass die aktuelle Liquidität dem Konzern eine Fortführung der Geschäftstätigkeit von etwa 7 Monaten erlaubt.

Als nicht überraschend wird der zurückhaltende Ausblick von Ceconomy (minus 2,8 Prozent) im Handel eingestuft. Das Unternehmen bekräftigte, dass angesichts der Pandemie-Entwicklung und den damit einhergehenden Einschränkungen die Prognose für das laufende Geschäftsjahr mit Fragezeichen behaftet sei. Ceconomy forderte einen "klaren Fahrplan" für Marktöffnungen in Deutschland. Alles andere als ein vager Ausblick wäre eine Überraschung gewesen, heißt es im Handel.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.666,76 0,03 1,25 3,21

Stoxx-50 3.174,83 0,09 2,96 2,14

DAX 14.038,54 -0,15 -21,37 2,33

MDAX 32.472,03 -0,01 -2,04 5,44

TecDAX 3.520,20 -0,15 -5,43 9,57

SDAX 15.609,88 -0,44 -69,50 5,72

FTSE 6.524,35 0,01 0,82 0,98

CAC 5.699,66 0,24 13,63 2,67

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,44 0,01 -0,68

US-Zehnjahresrendite 1,16 0,00 -1,52

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:11 Uhr Mo, 17:26 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2071 +0,17% 1,2080 1,2036 -1,2%

EUR/JPY 126,59 -0,18% 126,59 126,67 +0,4%

EUR/CHF 1,0822 -0,08% 1,0824 1,0822 +0,1%

EUR/GBP 0,8765 -0,07% 0,8767 0,8769 -1,9%

USD/JPY 104,88 -0,33% 104,90 105,25 +1,5%

GBP/USD 1,3771 +0,24% 1,3782 1,3725 +0,8%

USD/CNH (Offshore) 6,4452 -0,03% 6,4385 6,4428 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 47.132,25 +5,49% 46.735,50 43.570,50 +62,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,32 57,97 +0,6% 0,35 +19,9%

Brent/ICE 60,98 60,56 +0,7% 0,42 +17,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.840,13 1.831,20 +0,5% +8,93 -3,0%

Silber (Spot) 27,44 27,28 +0,6% +0,17 +4,0%

Platin (Spot) 1.181,80 1.162,85 +1,6% +18,95 +10,4%

Kupfer-Future 3,68 3,67 +0,4% +0,02 +4,6%

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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

February 09, 2021 03:31 ET (08:31 GMT)

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