02.06.2017 13:32:04

MÄRKTE EUROPA/DAX steigt auf Allzeithoch

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen weiten die Gewinne am Freitagmittag aus und treiben den Dax auf ein neues Rekordhoch bei 12.862,64 Punkte. "Wir sehen heute Käufe querbeet", so ein Aktienhändler. Hintergrund der ungebrochenen Risikofreude dürften optimistische Konjunkturerwartungen sein. "Der Ausbruch der Indizes treibt Investoren wieder in die zyklischen Branchen", sagt ein Händler. Neue fundamentale Nachrichten gebe es aber nicht, was sich an den relativ gleichförmig verteilten Kursgewinnen zeige.

   Bei ordentlichen Umsätzen geht es für den DAX 1,6 Prozent auf 12.862 Punkte nach oben. Auch die deutschen Nebenwerte-Indizes MDAX, TecDax und SDAX sind auf neue Rekordmarken gestiegen. Der Euro-Stoxx-50 legt derweil 1,2 Prozent auf 3.610 Punkte zu - bis zum Jahreshoch bei 3.666,80 ist es hier noch ein Stück. Die risikofreudige Stimmung am Aktienmarkt spiegelt sich auch in den Volatilitäten wider. Diese liegen sowohl an den US-Märkten wie auch in Europa in der Nähe der Allzeittiefs.

   Tagessieger am Aktienmarkt sind die zyklischen Sektoren Auto und Banken mit Indexgewinnen von 2 bzw 1,9 Prozent. Sie dürften vom vorherrschenden Konjunkturoptimismus gestützt werden. "Bei den beiden Sektoren kommt dazu, dass sie aus ihrer zweiwöchigen abwärtsgerichteten Konsolidierung nach oben ausgebrochen sind und sie damit beendet haben", so der Händler weiter. Der Bankensektor wurde zuletzt belastet von einem negativen Nachrichtenfluss von US-Banken und der Möglichkeit vorgezogener Wahlen in Italien.

Bei US-Arbeitsmarkt steht Lohnentwicklung im Blick Mit Spannung warten die Marktakteure nun auf den Arbeitsmarktbericht in den USA für Mai, der am frühen Nachmittag veröffentlicht wird. Die Erwartungen seien zuletzt gestiegen nach einer überzeugend ausgefallenen Erhebung im privaten US-Gewerbe, sagen Händler. Von Dow Jones befragte Volkswirte rechnen mit 184.000 neu geschaffenen Stellen im Mai außerhalb der Landwirtschaft.

   An der Börse wird allerdings - angesichts der praktisch bereits bestehenden Vollbeschäftigung - verstärkt auf die Entwicklung der Löhne geschaut, weil die Inflationsentwicklung für die US-Notenbank derzeit das entscheidende Kriterium im Hinblick auf den angestoßenen Zinserhöhungszyklus ist. Erwartet wird ein Anstieg der Löhne um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat.

Linde-AR stimmt Fusion mit Praxair zu Linde steigen um 1,7 Prozent auf den höchsten Kurs seit mehr als zwei Jahren. Der Aufsichtsrat (AR) von Linde gab am Vorabend grünes Licht für die Fusion mit dem US-Kontrahenten Praxair. Die Deutsche Bank spricht von einem entscheidenden Schritt nach vorn. Nun muss noch die Hauptversammlung von Praxair zustimmen, und die Linde-Aktionäre müssen ihre Aktien in Anteile des neuen Konzerns umtauschen. Wenn nicht mindestens 75 Prozent das Angebot annehmen, steht die Fusion wieder auf der Kippe.

   Die Berenberg Bank hat Eon und die Aktien der Tochter Uniper von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft. Hier schwelt weiter die Spekulation über ein Interesse von Fortum an der Übernahme der Eon-Beteiligung an Uniper, die beiden Aktien zuletzt Auftrieb verlieh. Eon gewinnen 2,1 Prozent und Uniper 0,3 Prozent hinzu. Fortum notieren unverändert. Die Bank HSBC hat Händlern zufolge Lufthansa von "Halten" auf "Kaufen" erhöht. Dies treibt die Lufthansa-Aktie um weitere 1,7 Prozent nach oben. Am Donnerstag hatte eine positive Studie der Societe Generale die Aktie bereits beflügelt.

   Nach einer Kursexplosion um rund 50 Prozent am Donnerstag im späten Handel, schießt die Solarworld-Aktie nochmals um über 20 Prozent nach oben auf 1,56 Euro. Von Tiefs von 68 Cent am 11. Mai hat sich das Papier des insolventen Solarunternehmens damit mehr als verdoppelt. Treiber ist die Spekulation über einen Investor, nachdem SolarWorld die Bank Macquarie Capital mit der weltweiten Suche nach einem Investor beauftragt hat.

   Erneut handeln einige Aktienkurse wegen Dividendenabschlägen niedriger. So schütten unter anderen Salzgitter, Fielmann und freenet am Freitag Dividenden aus.

Brentöl wieder unter 50 Dollar Am Devisenmarkt tut sich wenig. Der Euro ist nach einem kleinen Rücksetzer am Vortag zum US-Dollar über 1,12 wie festgenagelt. Die Gemeinschaftswährung handelt seit Mitternacht zwischen 1,1212 und 1,1222 Dollar. Die Ölpreise geben weiter nach. Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent verliert in London 2,8 Prozent auf 49,22 Dollar und ist somit wieder unter die Marke von 50 Dollar gefallen. Neue Entwicklungen gibt es nicht. Marktbeobachter verweisen lediglich auf die bekannte Sorge wegen eines weltweiten Überangebots. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.611,58 1,25 44,56 9,76 Stoxx-50 3.250,65 0,81 26,12 7,98 DAX 12.863,37 1,57 198,45 12,04 MDAX 25.746,33 1,11 282,27 16,03 TecDAX 2.326,52 0,58 13,35 28,41 SDAX 11.333,80 1,05 118,25 19,06 FTSE 7.574,18 0,40 30,41 6,04 CAC 5.368,93 0,95 50,27 10,42

Bund-Future 162,41 0,15 1,05

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:15 Do, 17:12 % YTD EUR/USD 1,1219 -0,01% 1,1220 1,1215 +6,7% EUR/JPY 125,07 -0,10% 125,20 124,82 +1,7% EUR/CHF 1,0899 +0,04% 1,0895 1,0888 +1,8% EUR/GBP 0,8729 +0,19% 0,8712 1,1496 +2,4% USD/JPY 111,48 -0,10% 111,59 111,30 -4,6% GBP/USD 1,2852 -0,20% 1,2878 1,2894 +4,2%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,14 48,36 -2,5% -1,22 -17,0% Brent/ICE 49,35 50,63 -2,5% -1,28 -16,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.263,01 1.265,95 -0,2% -2,94 +9,7% Silber (Spot) 17,19 17,30 -0,6% -0,11 +8,0% Platin (Spot) 928,85 931,50 -0,3% -2,65 +2,8% Kupfer-Future 2,54 2,59 -1,8% -0,05 +1,0% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

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E.ON sp. ADRs 10,90 0,93% E.ON sp. ADRs
Fielmann AG 40,60 1,63% Fielmann AG
freenet AG 29,14 0,28% freenet AG
Lufthansa AG 5,94 0,30% Lufthansa AG
Salzgitter 16,29 0,87% Salzgitter
SolarWorld 0,13 28,71% SolarWorld

Indizes in diesem Artikel

SDAX 14 145,76 0,39%
EURO STOXX 529,33 0,09%