13.04.2016 18:42:51
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MÄRKTE EUROPA/DAX nimmt 10.000er-Marke - Banken haussieren
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem starken Plus im Öl und angesichts sinkender Risikoindikatoren standen die Börsenampeln in Europa am Mittwoch auf Grün. Der Ölpreis ist seit seinem Tief im Januar um rund 30 Prozent in die Höhe geschossen. Der Risikoappetit in allen Anlageklassen ist deutlich gewachsen, Kursgewinner waren vor allem Rohstoffaktien, aber auch Bankentitel und Automobilwerte legten teils deutlich zu.
Für Konjunkturoptimismus sorgten auch positiv überraschende Außenhandelszahlen aus China. Rückenwind kam daneben vom Euro, der auf breiter Front nachgab. Davon profitierte der Dax mit seinen vielen exportorientierten Unternehmen. Der Index ging mit einem Plus von 2,7 Prozent bei 10.026 Punkten auf dem Tageshoch aus dem Handel. Für den Euro-Stoxx-50 ging es sogar um 3.3 Prozent auf 3.039 Punkte nach oben.
Gegen den positiven Trend gab es an der Börse in Athen abermals eine Talfahrt. Anleger sind verunsichert, weil sich die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen internationalen Gläubigern weiter hinziehen und damit weitere nötige Finanzhilfen auf der Kippe stehen. Der Index schloss knapp 1 Prozent im Minus.
Euro unter 1,13 Dollar Der Euro fiel auf 1,1275 Dollar, verglichen mit einem Vortageshoch über 1,1450. Er weitet seine Verluste aus, nachdem die Industrieproduktion im Februar in der Eurozone stärker gesunken war als erwartet. Das könnte die EZB verstärkt unter Druck setzen, ihre bereits extrem expansive Geldpolitik nochmals zu lockern. "Fonds haben sich mit ihren Kennzahlen in letzter Zeit stärker am Euro orientiert, so dass dies überproportional positiv wirken sollte", sagte ein Händler.
Der Ölpreis wird vor allem von der Hoffnung auf eine gebremste Produktion nach dem Treffen wichtiger Ölförderländer in Doha am Wochenende gestützt. Rohöl der Sorte WTI war am Vortag von rund 40 auf 42 Dollar nach oben geschossen und notiert aktuell bei 42,15 Dollar. Bei den europäischen Öl- und Gasaktien ging es im Schnitt um 3,4 Prozent nach oben.
Auch Rohstoff-Aktien standen weit oben auf der Gewinnerliste. Ihr Branchenindex stieg um 7,1 Prozent, befeuert von den guten Daten aus China und andauernden Bestrebungen des Landes, Überkapazitäten im Kohle- und Stahlsektor abzubauen. Die Analysten von Goldman Sachs sprachen zuletzt mit Blick darauf von einer Wende am chinesischen Stahlmarkt. ArcelorMittal sprangen um 9,6 Prozent an, im DAX legten thyssenkrupp um 6,0 Prozent zu.
Ölrally befeuert Bankenrally Die Bankenaktien profitierten besonders stark von der Erholung der Ölpreise, weil damit die Gefahr von Kreditausfällen in der Ölbranche nachlässt. In den USA geht es bereits seit Tagen bei den Hochzinsanleihen von Energieunternehmen deutlich nach oben. Profiteure sind vor allem Investmentbanken, die ein hohes Engagement in Öl-Anleihen haben: Societe Generale legten 7,8 Prozent zu, BNP Paribas um 6,3 Prozent und Deutsche Bank um knapp 10 Prozent.
Daneben stützte weiter die Einrichtung eines Rettungsfonds für die Banken in Italien. UniCredit stiegen um 10,5 Prozent und Banca MPS um 11,8 Prozent. Der Bankenindex rückte um 6,2 Prozent vor und stellte den zweitgrößten Gewinner in Europa.
McCormick hat auf Premier Foods keinen Appetit mehr Die Aktie von Premier Foods brach um 26 Prozent auf 41,75 Pence ein, da der Gewürzhersteller McCormick & Co kein Gebot abgeben wird. "Die Vorstellungen der beiden Parteien liegen wohl zu deutlich auseinander", hieß es von Declan Morrissey, Analyst bei Davy Stockbrokers. Während ein angedachtes Gebot von 65 Pence je Aktie das Unternehmen mit rund 1,5 Milliarden Pfund bewertet habe, war dies für das Board von Premier Foods wohl zu wenig.
Gute Zahlen aus der zweiten Reihe Geschäftszahlen legte unter anderem die Software AG vor. Im Handel wurde die Qualität der eigentlich guten Zahlen kritisiert. Die Gewinne gingen vor allem auf alte Produktlinien zurück, das zukunftsgerichtete Geschäftsfeld Digital Business Platform habe dagegen die Erwartungen unterboten. Die Aktie schloss zwar 1,2 Prozent höher, hatte aber auch schon 9 Prozent im Plus gelegen.
Der Autozulieferer Hella hat ebenfalls Zahlen vorgelegt, die leicht unter Erwarten lagen. Im Handel reagierte man darauf aber gelassen, weil das dritte Geschäftsquartal des Unternehmens saisonal das schwächste ist. Hella stiegen um 3,5 Prozent. Gerresheimer gewannen 1,6 Prozent nach ebenfalls gut aufgenommenen Zahlen. Der Glashersteller hat beim Gewinn die Erwartungen übertroffen.
Bilfinger-CEO geht schon wieder An der Börse kam schlecht an, dass CEO Per Utnegaard bereits nach elf Monaten den angeschlagenen Dienstleistungskonzern Bilfinger wieder verlässt. "Für viele Investoren war Utnegaard die richtige Person am richtigen Platz", so ein Marktteilnehmer. Sein Abschied nach so kurzer Zeit sei eine schlechte Nachricht. Die Aktie von Bilfinger verlor gegen den Trend 2,1 Prozent.
In der dritten Reihe schoss der Kurs von Epigenomics um gut 25 Prozent nach oben. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat einen Bluttest des Biotechunternehmens zur Früherkennung von Darmkrebs zugelassen.
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.039,19 +97,10 +3,3% -7,0% Stoxx-50 2.856,05 +80,82 +2,9% -7,9% Stoxx-600 343,06 +8,42 +2,5% -6,2% XETRA-DAX 10.026,10 +264,63 +2,7% -6,7% FTSE-100 London 6.362,89 +120,50 +1,9% +1,9% CAC-40 Paris 4.490,31 +144,40 +3,3% -3,2% AEX Amsterdam 450,09 +10,59 +2,4% +1,9% ATHEX-20 Athen 148,62 -1,39 -0,9% -18,9% BEL-20 Bruessel 3.437,85 +67,16 +2,0% -7,1% BUX Budapest 26.412,03 +384,89 +1,5% +10,4% OMXH-25 Helsinki 3.154,58 +42,76 +1,4% -6,1% ISE NAT. 30 Istanbul 105.113,02 +2687,17 +2,6% +17,6% OMXC-20 Kopenhagen 949,43 +4,11 +0,4% -6,4% PSI 20 Lissabon 4.911,90 +94,02 +1,9% -5,8% IBEX-35 Madrid 8.820,70 +274,40 +3,2% -7,6% FTSE-MIB Mailand 18.165,59 +720,79 +4,1% -15,2% RTS Moskau 924,67 +13,60 +1,5% +22,1% OBX Oslo 528,35 +14,71 +2,9% -2,0% PX-GLOB Prag 1.164,85 +10,38 +0,9% -6,1% OMXS-30 Stockholm 1.392,59 +25,99 +1,9% -3,7% WIG-20 Warschau 1.944,36 +36,64 +1,9% +4,6% ATX Wien 2.293,92 +42,75 +1,9% -4,3% SMI Zuerich 7.934,46 +145,68 +1,9% -10,0%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:16 Di, 17:35 % YTD EUR/USD 1,1278 -0,71% 1,1359 1,1394 +3,9% EUR/JPY 123,14 -0,49% 123,75 123,69 -3,4% EUR/CHF 1,0891 +0,14% 1,0875 1,0885 +0,1% GBP/EUR 1,2601 +0,46% 1,2544 1,2500 -7,2% USD/JPY 109,18 +0,21% 108,95 108,58 -7,0% GBP/USD 1,4212 -0,23% 1,4245 1,4243 -3,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 42,15 42,17 -0,05 -0,02 +5,4% Brent/ICE 44,51 44,69 -0,40 -0,18 +9,9%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.245,20 1.253,20 -0,6% -8,00 +17,4% Silber (Spot) 16,21 16,20 +0,1% +0,01 +17,3% Platin (Spot) 997,37 999,00 -0,2% -1,63 +11,9% Kupfer-Future 2,17 2,15 +1,0% +0,02 +1,2%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 13, 2016 12:12 ET (16:12 GMT)
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HELLA GmbH & Co. KGaA | 85,80 | -0,35% | |
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Premier Foods PLC | 2,22 | 1,83% | |
Societe Generale (spons. ADRs) | 4,98 | -4,23% | |
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