08.03.2024 15:55:44

MÄRKTE EUROPA/DAX mit Verschnaupause - Hellofresh minus 40%

FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert zeigen sich die europäischen Aktienmärkte zum Wochenschluss. Der DAX legt nach dem Rekordhoch am Vortag eine Verschnaufpause ein und notiert mit 17.840 Punkten kaum verändert. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt dagegen 0,1 Prozent auf 4.977 Punkte. Das Umfeld bleibt weiter günstig. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte die Inflationsprognosen am Vortag deutlich zurückgenommen, das gilt als Hinweis, dass spätestens im Sommer die erste Zinssenkung erfolgt. Ein nicht überzeugender US-Arbeitsmarktbericht spricht zudem dafür, dass auch hier im Sommer die Zinssenkung kommt.

Die DZ Bank sieht trotz der neuen Rekorde weiteres Potenzial an den Aktienmärkten. Die Gewinne der DAX-Unternehmen dürften im Zeitraum zwischen 2022 und 2026 um 53 Prozent zunehmen, die Gewinne im S&P-500 um 49 Prozent, heißt es in einer Einschätzung. Das KGV des DAX liege mit 13,3 im langfristigen Durchschnitt: "Euphorie sieht anders aus", so die DZ-Analysten.

"Payrolls" lassen erste Fed-Zinssenkung nicht nach hinten rücken

Der US-Arbeitsmarktbericht ist nur auf den ersten Blick stark. Die 275.000 neu geschaffenen Stellen sind 77.000 mehr als von Analysten erwartet. Hier verweist Marktstratege Thomas Altmann von QC Partners darauf, dass die im Dezember und Januar neu geschaffenen Stellen um insgesamt 167.000 nach unten revidiert wurden. Berechne man die Revision der Vormonate mit ein, seien die "Payrolls" eine negative Überraschung und keine positive.

Die Löhne seien im Februar lediglich um 0,1 Prozent gestiegen, hier sei wiederum das Lohnwachstum für den Januar nach unten revidiert worden. Mit einem Lohnwachstum im so niedrigen Bereich könnten die Börsianer und insbesondere die Notenbanker sicherlich gut leben. Die Arbeitslosenquote sei um 0,2 Prozent angestiegen und habe damit ein 2-Jahres-Hoch erreicht. Der Arbeitsmarktbericht für Februar enthält für Altmann nichts, was die erste Zinssenkung der Fed weiter nach hinten verschieben könnte.

Hellofresh mit schwachem Ausblick

Zudem liefert die Berichtssaison Impulse. Hellofresh brechen um 39,8 Prozent ein. Der Kochboxen-Versender rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (AEBITDA) auf 350 bis 400 Millionen Euro. In einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens liegt die Analystenerwartung bei 568 Millionen Euro. Zudem hat Hellofresh die Mittelfristziele kassiert. Die DZ Bank geht davon aus, dass das Kochboxen-Geschäft von Hellofresh nicht nur unter dem eingetrübten Konsumklima leide, sondern auch mit strukturellen Problemen konfrontiert sei. Die Analysten sprechen von einer unzureichenden Attraktivität des Produkts in der Nach-Corona-Zeit.

Vivendi fallen um 2,0 Prozent. Ein Marktteilnehmer spricht von uneinheitlichen Impulsen. Einerseits meint die Deutsche Bank nach den Geschäftszahlen, die Umstrukturierung trage langsam Früchte, und die Gedankenspiele zu einer weiteren Aufspaltung sollten gut ankommen. "Andererseits drückt die Unsicherheit um Telecom Italia auf die Stimmung", so der Marktteilnehmer. Der Kurs war am Donnerstagnachmittag regelrecht abgestürzt, und derzeit sei unklar, wie es mit dem Anteil von Vivendi an Telecom Italia (+3,3%) weitergehe.

Ölwerte liegen mit den zuletzt gestiegenen Ölpreisen etwas fester im Markt, ihr Stoxx-Branchenindex gewinnt 0,3 Prozent. Eni steigen um 0,6 Prozent. Die Entdeckung eines Ölfelds vor der Elfenbeinküste könnte den Wert von Eni bis zu 1 Milliarde Euro steigern, heißt es am Markt.

Weiter positiv beurteilt ein Marktteilnehmer die Auslieferungszahlen von Airbus. Im Februar hat der Hersteller 49 Flugzeuge ausgeliefert. Damit liegt er laut RBC in diesem Jahr schon 20 Prozent über den Auslieferungen von Ende Februar des vergangenen Jahres. Der Auslieferungs-Mix spreche zudem für gute Margen. Die Airbus-Aktie kann davon bislang nicht profitieren - sie gibt um 0,7 Prozent nach.

Für die Aktie der UBS geht es um 3,9 Prozent nach oben, hier stützt eine Analyse von Morgan Stanley, die die Aktie auf "Overweight" erhöht haben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.977,21 +0,1% 2,99 +10,1%

Stoxx-50 4.373,95 +0,1% 3,79 +6,9%

DAX 17.840,40 -0,0% -2,45 +6,5%

MDAX 26.101,85 -0,3% -65,76 -3,8%

TecDAX 3.480,87 -0,1% -4,15 +4,3%

SDAX 13.941,88 -0,1% -15,80 -0,1%

FTSE 7.666,80 -0,3% -25,66 -0,5%

CAC 8.036,11 +0,2% 19,89 +6,5%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,26 -0,05 -0,32

US-Zehnjahresrendite 4,08 +0,00 +0,20

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:07 Uhr Do, 17:05 % YTD

EUR/USD 1,0960 +0,1% 1,0947 1,0928 -0,8%

EUR/JPY 160,97 -0,6% 161,99 161,86 +3,4%

EUR/CHF 0,9591 -0,2% 0,9603 0,9605 +3,4%

EUR/GBP 0,8508 -0,4% 0,8547 0,8547 -1,9%

USD/JPY 146,88 -0,7% 147,96 148,12 +4,3%

GBP/USD 1,2882 +0,6% 1,2809 1,2786 +1,3%

USD/CNH (Offshore) 7,1955 -0,1% 7,1995 7,2041 +1,0%

Bitcoin

BTC/USD 68.611,08 +2,0% 67.521,86 67.358,15 +57,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,58 78,93 -0,4% -0,35 +8,6%

Brent/ICE 82,62 82,96 -0,4% -0,34 +7,6%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 26,26 26,08 +0,7% +0,18 -18,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.170,65 2.160,03 +0,5% +10,62 +5,3%

Silber (Spot) 24,35 24,33 +0,1% +0,03 +2,4%

Platin (Spot) 919,04 920,50 -0,2% -1,46 -7,4%

Kupfer-Future 3,88 3,93 -1,1% -0,04 -0,6%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 08, 2024 09:56 ET (14:56 GMT)

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