03.11.2023 12:25:48
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MÄRKTE EUROPA/DAX legt vor US-Arbeitsmarktbericht Pause ein
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Rally vom Donnerstag hängt der DAX nun seitwärts an der 15.200er-Marke fest. Am Freitagmittag kann er sich mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 15.154 Punkte noch gut behaupten. Der Euro-Stoxx-50 notiert nur einen Bruchteil tiefer bei 4.165 Punkten. "Der DAX gönnt sich eine Pause", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf das Plus von zeitweise fast 300 Punkten seit Mittwochabend. "Die Anleger warten nun auf den US-Arbeitsmarktbericht", ergänzt er.
"Das ist ein beeindruckendes Comeback der Aktienmärkte", kommentiert der Vermögensverwalter QC Partners. Die Börsen profitierten auch davon, dass nicht nur die kauften, die kaufen wollten. "Wir sehen ein Eindecken von zuvor eingegangenen Absicherungspositionen. Und diese Absicherungspositionen werden jetzt von den Ersten abgestoßen, bevor die Verluste darauf noch größer werden können." Es deute alles darauf hin, dass der DAX diese Woche mit einem dicken Wochenplus beende und seine sechswöchige Durststrecke hinter sich lasse.
Die in Folge der jüngst taubenhaft interpretierten Aussagen der US-Notenbank gefallenen Marktzinsen stützen weiter. Die Rendite der viel beachteten 10-jährigen US-Staatsanleihen liegt mit 4,67 Prozent mittlerweile wieder weit unter der psychologisch wichtigen Marke von 5 Prozent. Der Markt spekuliert mehrheitlich darauf, dass es in den USA zu keiner weiteren Zinserhöhung mehr kommen wird. Höhepunkt des Tages werden die US-Arbeitsmarktdaten für Oktober am Nachmittag sein. Erwartet wird ein Stellenaufbau von 170.000 gegenüber dem Vormonat.
Keine Unterstützung für den Technologiesektor kommt von den Apple-Geschäftszahlen. Sie sind zwar etwas besser als erwartet ausgefallen, der Apple-Ausblick konnte aber nicht überzeugen. Für die Aktie ging es nachbörslich fast 4 Prozent nach unten.
BMW überzeugt - Spekulation treibt Healthineers
BMW hat für das dritte Quartal besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen vorgelegt - sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite. Für Erleichterung dürfte vor allem die Margenentwicklung im Bereich Automobile sorgen nach Problemen anderer Premiumhersteller. Diese verbesserte sich auf 9,8 von 8,9 Prozent. Analysten hatten mit 9,7 Prozent etwas weniger erwartet. BMW gewinnen 3,5 Prozent. Im Fahrwasser steigen VW um 2 Prozent, Porsche AG um 3,2 Prozent und Mercedes-Benz um 1 Prozent.
Der Stoxx-Branchenindex des Autosektors führt mit einem Plus von 1,4 Prozent die Gewinnerseite bei den Sektoren in Europa an. Schlusslicht ist der Index der Versicherer, der um 1,1 Prozent fällt. Er leidet vor allem unter Gewinnmitnahmen bei Munich Re und Hannover Rück, nachdem diese in den vergangenen Tagen neue Allzeithochs markiert haben. AXA kommen ebenfalls zurück.
Ein Plus von 3,1 Prozent zeigen Siemens Healthineers nach Medienberichten, laut denen das Unternehmen einen Verkauf der Diagnostiksparte in Erwägung ziehe. Allerdings sollen sich die Überlegungen noch in einem frühen Stadium befinden. Völlig überraschend käme ein Verkauf der Problemsparte nicht, darüber wird seit längerem spekuliert. Die Sparte durchläuft gerade einen Restrukturierungsprozess.
Vonovia nach Zahlen weiter auf Erholungskurs - Mieteinnahmen steigen
Siemens Energy können sich nach dem Crash um weitere 10 Prozent erholen und stehen damit an der DAX-Spitze. Platz zwei belegen Vonovia mit einem Plus von 5,6 Prozent. Der Rückgang des Betriebsergebnisses FFO je Aktie ist mit 10 Prozent im dritten Quartal zwar stärker als die Erwartung der Citigroup von 6 Prozent ausgefallen. Allerdings sei dies auf einen stärker als erwartet ausgefallenen Abbau des Immobilienbestands zurückzuführen, heißt es. Positiv heben die Analysten die Entwicklung der Mieteinnahmen hervor, die organisch um 3,8 Prozent gestiegen seien. Vonovia sei mit dem Abbau des Immobilienbestandes bislang schneller als erwartet vorangekommen.
Zalando können sich um 5,5 Prozent erholen, nachdem die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung bekräftigt hat.
Die Drittquartalszahlen von Krones (+3,4%) sind sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Der Auftragseingang hat sich dagegen etwas besser entwickelt. Mit 1,33 Milliarden Euro liegt er über der Schätzung von Baader Helvea von 1,25 Milliarden. Bei Kontron (+4,3%) ist das operative Ergebnis etwas höher ausgefallen als geschätzt. Dazu hat das Unternehmen die Prognose für den Nettogewinn im laufenden Jahr erhöht - knapp über die Konsensschätzung.
Moeller-Maersk mit Schlagseite
Für Moeller-Maersk geht es nach Zahlenausweis knapp 14 Prozent nach unten. Die Geschäftszahlen selbst sind besser ausgefallen. Belastend wirkt der Ausblick. Der Logistikkonzern hat diesen zwar bestätigt, geht aber davon aus, dass EBITDA und EBIT am unteren Rand der Zielspanne liegen werden. Die Citigroup geht von Abwärtsrevisionen am Markt aus. Auf Missfallen bei Anlegern treffen auch Aussagen, Aktienrückkäufe auf den Prüfstand zu stellen. Zudem warnt die Reederei vor herausfordernden Zeiten und will über 10.000 Stellen streichen. Im Gefolge fallen Hapag-Lloyd 8,4 Prozent, Kühne + Nagel um 2,2 Prozent und DSV um 2,6 Prozent. Im DAX notieren Deutsche Post unverändert.
Raiffeisen Bank International gewinnen nach Geschäftszahlen an der Wiener Börse 4 Prozent. Der Nettogewinn im dritten Quartal liegt mit 879 Millionen Euro klar über der Schätzung von 630 Millionen. Auch die Zinseinnahmen haben mit 1,44 Milliarden Euro die Prognose von 1,35 Milliarden geschlagen. Die Bank geht nun davon aus, dass die Nettozinseinnahmen im laufenden Jahr bei 4,2 bis 4,3 Milliarden Euro liegen werden nach bislang 3,8 bis 4 Milliarden Euro.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.164,57 -0,1% -5,05 +9,8%
Stoxx-50 3.879,55 -0,5% -18,72 +6,2%
DAX 15.154,21 +0,1% 10,61 +8,8%
MDAX 25.047,67 +1,3% 317,68 -0,3%
TecDAX 2.940,44 +0,9% 25,45 +0,7%
SDAX 12.822,89 +1,2% 156,50 +7,5%
FTSE 7.439,38 -0,1% -7,15 -0,1%
CAC 7.047,96 -0,2% -12,73 +8,9%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,72 +0,00 +0,15
US-Zehnjahresrendite 4,66 -0,00 +0,78
DEVISEN zuletzt +/- % Fr., 8:34 Uhr Do, 17:27 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0650 +0,3% 1,0634 1,0612 -0,5%
EUR/JPY 159,92 +0,1% 159,76 159,77 +13,9%
EUR/CHF 0,9632 +0,1% 0,9626 0,9622 -2,7%
EUR/GBP 0,8708 +0,0% 0,8706 0,8721 -1,6%
USD/JPY 150,17 -0,2% 150,26 150,54 +14,5%
GBP/USD 1,2230 +0,3% 1,2214 1,2170 +1,1%
USD/CNH (Offshore) 7,3236 -0,1% 7,3199 7,3306 +5,7%
Bitcoin
BTC/USD 34.175,60 -1,8% 34.471,31 34.470,23 +105,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 82,95 82,46 +0,6% +0,49 +7,3%
Brent/ICE 86,96 86,85 +0,1% +0,11 +6,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 48,155 49,10 -1,9% -0,95 -45,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.987,27 1.985,01 +0,1% +2,26 +9,0%
Silber (Spot) 22,63 22,73 -0,4% -0,09 -5,6%
Platin (Spot) 928,40 924,90 +0,4% +3,50 -13,1%
Kupfer-Future 3,66 3,67 -0,3% -0,01 -3,9%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/flf
(END) Dow Jones Newswires
November 03, 2023 07:26 ET (11:26 GMT)
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