26.11.2014 18:39:32
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MÄRKTE EUROPA/DAX klettert weiter in Richtung 10.000 Punkte
Von Michael Denzin
Erneut zugelegt hat am Mittwoch der deutsche Aktienmarkt. Während in Europa bei gemischten Vorzeichen um die Nulllinie gehandelt wurde, legte der Dax den achten Tag in Folge zu. Damit rückt die magische 10.000er-Marke für den Index in immer greifbarere Nähe. Der DAX legte um 0,6 Prozent auf 9.916 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 zeigte sich unverändert bei 3.226 Punkten, was auf kleinere Gewinnmitnahmen im Vorfeld des US-Feiertages "Thanksgiving" am Donnerstag und damit einem langen Wochenende in den USA zurückgeführt wurde.
Die Konjunkturdaten des Tages spielten angesichts der guten Stimmung kaum eine Rolle. Schon am Dienstag hatte das schwache US-Verbrauchervertrauen die Kurse nur kurz belastet. Am Mittwoch wurden auch neue, gemischt ausgefallene Konjunkturdaten der "Sorgenkinder Frankreich und Italien" kaum registriert.
Ähnliches galt für die USA: Dort sorgten ansonsten marktbewegende Daten wie der Auftragseingang langlebiger Güter oder die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe kaum für Bewegung. Zudem notierte der schwächere Einkaufsmanager-Index aus Chicago immer noch deutlich über der Expansionsschwelle. Eine geringere Kauflaune der US-Konsumenten zeigte dagegen der Index der Uni Michigan.
Händler erklärten, die Interpretation der Daten finde nur mit Blick auf die Geldpolitik statt. "Alles was in Europa schlechter ist, unterstützt die Fantasie für stärkere Anleihe-Käufe durch die EZB", sagte ein Händler: "Schwächere US-Daten sorgen dagegen für Erleichterung, dass eine Zinserhöhung durch die Fed doch nicht so unmittelbar bevorsteht wie erwartet".
Warnende Stimmen weisen jedoch darauf hin, die Kauflaune an den Aktienmärkten werde bereits "gefährlich gut". So sei beispielsweise der State Street Investor Confidence Index in Europa im November um 20,7 Punkte auf den Rekordwert von 141,9 regelrecht nach oben geschossen. Er zeigt die Stimmung bei Vermögensverwaltern an.
Für Aufsehen an der Börse sorgte der Kurseinbruch bei Thomas Cook. Der überraschende Abgang von CEO Harriet Green nach einer erfolgreichen Restrukturierung des Unternehmens schockierte die Anleger. Die Aktien brachen um 18 Prozent ein. Daneben hat der Reiseveranstalter Geschäftszahlen vorgelegt, die im erwarteten Rahmen lagen. Die TUI-Aktie verlor im Sog von Thomas Cook 2,3 Prozent.
Bei den deutschen Versorgern ging die Erholungsrally ungebremst weiter. RWE stiegen um 3 Prozent, auch E.ON legten um 1,7 Prozent zu. Bei RWE trieben Aussagen vom Capital Markets Day. "Vor allem das kritische Dividendenthema ist nicht so schlimm wie befürchtet", sagte ein Händler: "Die Sorge vor einer Dividendenkürzung auf 0,80 Euro scheint unbegründet". Dies war einer der Hauptfaktoren für den zwischenzeitlichen Kurseinbruch der Aktie Anfang November. Die Analysten von Exane BNP bestätigten diese Hoffnung: "Das klang für uns, als ob die Dividende nicht beschnitten wird".
Zalando sprangen nach soliden Quartalszahlen um fast 16 Prozent auf 23,25 Euro und damit den höchsten Kurs seit dem ernüchternden Börsengang Anfang Oktober. "Die wesentlichen Kurstreiber eines Wachstumsunternehmens, Umsatz und Bruttomarge, haben die Erwartungen erfüllt", sagte ein Händler.
Bei Europas Telekom-Werten führten BT Group mit 2,2 Prozent die Gewinner an. Die Analysten von HSBC haben ihr "Übergewichten" für den britischen Telekom-Konzern bestätigt. BT Group wollen aus dem Festnetz- in den Mobilfunk-Bereich zurückkehren.
Leicht unter Druck mit minus 0,6 Prozent zeigte sich der Öl-&-Gassektor. Er wurde gebremst von den weiter schwachen Ölpreisen und Zurückhaltung vor dem OPEC-Treffen am Donnerstag, bei dem möglicherweise Förderkürzungen verkündet werden, die die Preise stützen könnten.
Fraport verloren 2,5 Prozent, nachdem sie bereits am Vortag wegen des Konzessionserhalts für 14 griechische Flughäfen für über 1,2 Milliarden Euro nachgegeben hatten. "Mittelfristig dürfte Fraport nicht mehr in der Lage sein, die Dividende zu erhöhen", befürchtet Kepler Cheuvreux als Folge des hohen Kaufpreises.
Für kräftige Kursgewinne bei SCHWEIZER ELECTRONIC sorgten Infineon. Sie beteiligten sich mit 9,4 Prozent an dem Leiterplatten-Hersteller. Die Aktien von Schweizer Electronic sprangen um 9,4 Prozent. Infineon gaben dagegen um 0,1 Prozent nach.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.226,08 -0,07 -0,0% +3,8% Stoxx-50 3.070,83 +3,55 +0,1% +5,2% Stoxx-600 346,28 0,00 0,0% +5,5% XETRA-DAX 9.915,56 +54,35 +0,6% +3,8% FTSE-100 London 6.729,17 -1,97 -0,0% -0,3% CAC-40 Paris 4.373,42 -8,89 -0,2% +1,8% AEX Amsterdam 423,97 +0,79 +0,2% +5,5% ATHEX-20 Athen 317,34 +5,07 +1,6% -17,5% BEL-20 Bruessel 3.263,81 -0,17 -0,0% +11,6% BUX Budapest 17.552,46 -54,40 -0,3% -5,4% OMXH-25 Helsinki 3.070,16 -0,17 -0,0% +8,3% ISE NAT. 30 Istanbul 104.009,83 +928,41 +0,9% +26,2% OMXC-20 Kopenhagen 760,67 +1,27 +0,2% +23,6% PSI 20 Lissabon 5.337,02 -45,36 -0,8% -19,3% IBEX-35 Madrid 10.647,00 -52,60 -0,5% +7,4% FTSE-MIB Mailand 19.938,42 -71,41 -0,4% +5,1% RTS Moskau 1.027,61 -26,77 -2,5% -28,7% OBX Oslo 545,41 -8,84 -1,6% +8,3% PX Prag 995,41 +7,32 +0,7% +0,6% OMXS-30 Stockholm 1.457,81 -9,55 -0,7% +9,4% WIG-20 Warschau 2.420,66 +10,39 +0,4% +0,8% ATX Wien 2.296,46 +3,68 +0,2% -9,8% SMI Zuerich 9.058,94 +16,20 +0,2% +10,4%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.34 Uhr Di, 17.12 Uhr EUR/USD 1,2503 0,29% 1,2467 1,2479 EUR/JPY 147,03 0,23% 146,70 147,14 EUR/CHF 1,2020 -0,05% 1,2026 1,2029 USD/JPY 117,60 -0,06% 117,67 117,89 GBP/USD 1,5788 0,51% 1,5708 1,5723 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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November 26, 2014 12:09 ET (17:09 GMT)
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Fraport AG | 57,60 | 0,52% | |
Infineon AG | 32,38 | -0,81% | |
RWE AG (spons. ADRs) | 28,80 | -2,04% | |
Schweizer Electronic AG | 2,42 | 0,00% | |
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