14.03.2016 13:26:57

MÄRKTE EUROPA/DAX kann 10.000er-Marke nicht halten

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen bleiben am Montagmittag auf Expansionskurs. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,8 Prozent auf 3.099 Punkte. Für den Dax geht es 1,6 Prozent auf 9.983 Punkte nach oben - im Tageshoch notierte der Index sogar bei 10.040, konnte dieses Niveau mit einsetzenden Gewinnmitnahmen aber nicht halten. Die Wahlsiege der AfD bei den drei Landtagswahlen am vergangenen Wochenende liefern an den Börsen erwartungsgemäß kein Störfeuer.

Geldpolitik bleibt Thema Nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank in der Vorwoche steht die Geldpolitik in den kommenden Tagen erneut im Fokus. Am Dienstag trifft sich die Bank of Japan, am Mittwoch steht das Ergebnis der US-Notenbank an und am Donnerstag tritt die Bank of England zusammen. Die Geldpolitik der Notenbanken ist aktuell der große Treiber an den Börsen, daher versprechen die kommenden Tage sehr spannend zu werden.

   "Nach der Tagung der EZB ist vor der Tagung des FOMC", heißt es von Dirk Gojny, Anleihestratege der National Bank, mit Blick auf die US-Notenbank. Aufgrund der fehlenden Vorbereitung eines weiteren Leitzinsschrittes erwartet Gojny kurzfristig keine weitere Leitzinserhöhung in den USA. Die Fed-Fund-Futures preisen eine Anhebung der Leitzinsen in dieser Woche nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 4 Prozent ein. Am Ende der Woche steht dann der große Verfalltermin am Terminmarkt an.

Landtagswahlen kein Störfeuer Für Diskussionsstoff sorgten zunächst die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt, die die politische Landschaft in Deutschland ordentlich durcheinander gewirbelt haben. Für CDU und SPD sind die Ergebnisse eine schmerzhafte Schlappe, die AfD feiert hingegen einen großen Triumph. "Es ist ein schwerer Rückschlag für Bundeskanzlerin Merkel", heißt es von Holger Schmieding, Chefvolkswirt bei der Berenberg Bank. Den Einfluss auf die Bundestagswahlen im kommenden Jahr stuft er aber als begrenzt ein.

   Der Druck auf die Bundesregierung zu einer schnellen Lösung der Migrationskrise nimmt nach Aussage von Schmieding weiter zu. Das könnte die Flüchtlingskrise aus den Schlagzeilen bringen und der AfD den Wind aus den Segeln nehmen. Die Gefahr eines Endes der Regierung Merkel sei gering, auch weil ein potenzieller Nachfolger fehle. Für die kommenden Bundestagswahlen habe die Bundeskanzlerin mit dem Wiedererstarken der FDP möglicherweise sogar eine Option mehr als zuletzt.

   Ein Blick auf die Aktiensubindizes zeigt, dass die zuletzt sehr volatilen Sektoren der Minenwerte und Automobilhersteller zu den großen Gewinner in Europa gehören. Die Konsolidierungsfantasie in der Branche der europäischen Telekommunikationsanbieter (plus 0,9 Prozent) stützt weiter. Vivendi (plus 0,9 Prozent) hat den Anteil an Telecom Italia (plus 0,6 Prozent) nun auf 24,9 Prozent erhöht, also bis unmittelbar unter die Schwelle, an der ein Übernahmeangebot vorgelegt werden müsste.

   Laut Mediobanca könnte die Konsolidierung im Telekomsektor bald starten. In Zukunft werde lediglich Raum für einige wenige Großunternehmen bleiben, so das Haus bereits in der vergangenen Woche. Daneben steht die Branche laut Händlern mit der CeBIT im Blick. Hier geht es unter anderem um die Unterstützung neuer Trends wie dem autonomen Fahren durch den Mobilfunk.

   Für den Autosektor geht es 1,6 Prozent nach oben. Bank of America-Merrill Lynch hat den Sektor auf Neutral angehoben. Nach Einschätzung der Analysten ist die Branche einer der großen Profiteure der fallenden Risikoprämien an den Kreditmärkten. Diese sind nach der EZB-Ankündigung eines Kaufprogramms für Unternehmensanleihen regelrecht kollabiert.

Auftrag befeuert Salzgitter Salzgitter legen im MDAX um 4,2 Prozent zu. Nachhaltig positiv wird die Meldung von Freitag gewertet, dass die Salzgitter-Beteiligung Europipe Rohre für die Pipeline Nord Stream 2 liefern soll. Europipe hat einen Auftrag über die Lieferung von Rohren im Umfang von 890.000 Tonnen für den dritten und vierten Strang der Ostsee-Pipeline erhalten. Europipe gehört zur Hälfte dem Salzgitter-Konzern und zur anderen Hälfte den Dillinger Hüttenwerken. === INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.096,07 0,72 22,27 -5,25 Stoxx-50 2.883,46 0,65 18,58 -6,99 DAX 9.972,42 1,44 141,29 -7,17 MDAX 20.036,90 1,12 221,85 -3,55 TecDAX 1.643,43 1,54 24,90 -10,23 SDAX 8.620,14 1,07 91,53 -5,26 FTSE 6.168,41 0,47 28,62 -1,18 CAC 4.515,91 0,51 23,12 -2,61

Bund-Future 161,94 -375 3,95

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 17.213,31 1,28 218,18 -1,22 S&P-500 2.022,19 1,64 32,62 -1,06 Nasdaq-Comp. 4.748,47 1,85 86,31 -5,17 Nasdaq-100 4.361,83 1,75 74,86 -5,04

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.59 Uhr Fr, 17:31 Uhr +/- % YTD EUR/USD 1,1102 -0,51% 1,1159 1,1166 +2,2% EUR/JPY 126,20 -0,63% 127,00 126,97 -1,0% EUR/CHF 1,0964 -0,16% 1,0982 1,0974 +0,8% GBP/EUR 1,2923 +0,37% 1,2876 1,2892 -4,8% USD/JPY 113,68 -0,12% 113,81 113,69 -3,2% GBP/USD 1,4345 -0,16% 1,4367 1,4388 -2,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD +/- % YTD WTI/Nymex 37,43 38,50 -2,78 -1,07 -4,3% Brent/ICE 39,53 40,39 -2,13 -0,86 -0,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD +/- % YTD Gold (Spot) 1.253,57 1.251,14 +0,2% +2,43 +18,2% Silber (Spot) 15,61 15,50 +0,7% +0,11 +12,9% Platin (Spot) 967,50 970,20 -0,3% -2,71 +8,5% Kupfer-Future 2,25 2,24 +0,5% +0,01 +5,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

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   March 14, 2016 07:55 ET (11:55 GMT)

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