MÄRKTE EUROPA/DAX dreht am Mittag leicht ins Minus

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren am Dienstagmittag knapp im Minus. Die Nachrichtenlage ist noch recht dünn, so fehlen zu Beginn des Jahres die Impulse. Nachdem der DAX am Morgen noch leicht im Plus notierte, handelt er am Mittag 0,2 Prozent tiefer bei 13.696 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 verliert ebenfalls 0,2 Prozent auf 3.559 Zähler. Für Zurückhaltung sorgt die sich rasant verbreitende aggressivere Covid-19-Variante aus Großbritannien. Premier Boris Johnson hat deswegen einen dritten Lockdown in ganz England ab Mittwoch angekündigt, obgleich das Land bei der Impfkampagne vergleichsweise gut aussieht. Auch die schottische Regierung beschloss strenge Ausgangsbeschränkungen, die bereits von Dienstag an gelten.

In Deutschland wird erwartet, dass Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder eine Lockdown-Verlängerung über den 10. Januar hinaus beschließen. Ähnlich wie in Österreich wird über mindestens zwei Wochen mehr nachgedacht. Die Folgen für den Einzelhandel, weitere Staatshilfen und die überbordende Staatsverschuldung machen Sorgen.

Vorsichtig agieren die Anleger auch mit Blick auf das Rennen um die beiden Senatorensitze im US-Bundesstaat Georgia. Derzeit liegen die demokratischen Kandidaten laut Umfragen knapp vorne, was aus Marktsicht ambivalent ist. Zwar würde bei einer Kontrolle des Senats durch die Demokraten die Wahrscheinlichkeit eines neuen Konjunkturprogramms deutlich zunehmen, zugleich birgt dieses Szenario laut CMC aber auch das Risiko höherer Steuern in den USA.

Gute Nachrichten von Unternehmensseite

Gut sieht die Lage auf Unternehmensseite aus. Dialog Semiconductor steigen 3,7 Prozent nach Anhebung der Prognose. Der Chiphersteller rechnet nun im vierten Quartal mit einem Umsatz zwischen 436 und 441 Millionen Dollar nach bislang 380 bis 430 Millionen. Grund sei die höhere Nachfrage nach 5G-Smartphones und Tablets. Hauck & Aufhäuser hatte bereits die alte Prognose in einer Studie von Mitte November als stark bezeichnet.

Auch MLP gewinnen 2,6 Prozent nach einer erhöhten Prognose. Das vierte Quartal entwickelte sich hier trotz Coronakrise besser als erwartet. MLP rechnet daher mit einem Übertreffen der bisherigen Bandbreite beim EBIT.

Gegen den Trend legen die Aktien der sogenannten Lockdown-Profiteure zu. Hier positionieren sich die Investoren bereits, da die Bürger in Deutschland und vielen anderen Ländern Europas wohl noch länger an ihr Zuhause gebunden sind. So steigen die Aktien von Hellofresh, Teamviewer, Delivery Hero gegen den Trend teils deutlich, die Aktie von Zalando notiert sogar auf Allzeithoch.

Next profitiert von Zwischenbericht

Auf einen besseren Zwischenbericht reagieren Next in London mit Aufschlägen von 6,5 Prozent. Die Umsätze des Mode-Einzelhändlers gaben im vierten Quartal um 1,1 Prozent nach und damit viel weniger stark als die erwarteten minus 8 Prozent, die das Unternehmen noch im Oktober in Aussicht gestellt hatte. Die Monate November und Dezember liefen überraschend gut. Stark hat sich, wie Shore Capital anmerkt, auch das Online-Geschäft entwickelt.

Gesucht sind die Aktien der Windanlagenbauer in Europa. Nordex legen 3 Prozent zu, Siemens Gamesa um 1,5 Prozent. Beide wurden von Bank of America (BoA) auf "Buy" nach zuvor "Neutral" hochgestuft. Auch die Kursziele wurden deutlich erhöht. Vestas sind davon nicht betroffen und geben 1,3 Prozent nach. Der Kursgewinn bei Nordex sei so hoch, weil es hier jüngst eine Fülle guter Nachrichten gegeben habe, heißt es im Handel. Schon am Vortag hatte der norwegische Staatsfonds eine Erhöhung seiner Beteiligung gemeldet.

Grenke geben indes 2,5 Prozent nach. Das Unternehmen hat im vierten Quartal 2020 einen spürbaren Rückgang des Neugeschäfts verzeichnet. Wie das SDAX-Unternehmen mitteilte, erzielte es im Schlussquartal ein Leasing-Neugeschäft von 426,7 Millionen Euro. Das entspricht 56,3 Prozent des Vorjahresquartals.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.550,52 -0,39 -13,87 -0,06

Stoxx-50 3.119,18 -0,16 -5,09 0,35

DAX 13.676,91 -0,36 -49,83 -0,31

MDAX 31.091,67 0,46 141,07 0,96

TecDAX 3.264,13 0,58 18,67 1,60

SDAX 14.907,57 0,38 56,74 0,97

FTSE 6.573,69 0,03 1,81 1,72

CAC 5.567,77 -0,38 -21,19 0,29

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,60 0,01 -0,84

US-Zehnjahresrendite 0,93 0,01 -1,75

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08:25 Uhr Mo, 17:22 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2282 +0,26% 1,2268 1,2274 +3,1%

EUR/JPY 126,31 -0,01% 126,26 126,57 +2,6%

EUR/CHF 1,0809 +0,12% 1,0801 1,0799 +2,5%

EUR/GBP 0,9037 +0,15% 0,9021 0,9031 +3,5%

USD/JPY 102,84 -0,28% 102,93 103,12 -0,4%

GBP/USD 1,3591 +0,11% 1,3596 1,3591 -0,4%

USD/CNH (Offshore) 6,4474 -0,11% 6,4391 6,4533 -0,8%

Bitcoin

BTC/USD 31.582,00 +0,59% 30.961,00 31.112,50 +7,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 48,47 47,62 +1,8% 0,85 -0,1%

Brent/ICE 51,95 51,09 +1,7% 0,86 +0,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.948,44 1.942,10 +0,3% +6,34 +2,6%

Silber (Spot) 27,44 27,28 +0,6% +0,16 +3,9%

Platin (Spot) 1.084,40 1.069,83 +1,4% +14,58 +1,3%

Kupfer-Future 3,59 3,55 +1,1% +0,04 +2,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 05, 2021 06:45 ET (11:45 GMT)