03.10.2022 18:14:40
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MÄRKTE EUROPA/DAX & Co erwischen guten Start ins Schlussquartal
FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag im Plus geschlossen. Nach einem schwachen Start ging es sukzessive nach oben. Am Nachmittag half eine freundlich tendierende Wall Street. Übergeordnet belasten weiterhin die andauernden Sorgen um weitere kräftige Zinsschritten der Notenbanken und eine damit immer wahrscheinlicher werdende Rezession die Stimmung. Der DAX legte um 0,8 Prozent auf 12.209 Punkte zu, nach einem Tagestief bei 11.894. An der deutschen Börse fand trotz des Tags der Deutschen Einheit ein regulärer Handel statt, das Handelsvolumen war allerdings dünn.
Seit Jahresbeginn hat der DAX nun 23 Prozent verloren. Optimisten setzen darauf, dass der deutsche Leitindex in den kommenden drei Monaten noch etwas aufholen kann. Dafür spricht die Statistik, wonach das vierte Quartal das beste am deutschen Aktienmarkt ist. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,7 Prozent auf 3.342 Punkte nach oben. Bundesanleihen legten deutlich zu, der Euro handelte mit 0,9820 Dollar etwas fester. Auffallend war zudem der Abschlag beim Gas, am Terminmarkt fiel der Preis auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Monaten.
Pfund profitiert von geänderten Steuerplänen
Das Pfund stieg nach der Meldung, dass die britische Regierung einen Rückzieher gemacht und die versprochene Senkung des Einkommensteuersatzes für Spitzenverdiener fallen gelassen hat. Die britische Devise kletterte wieder auf das Niveau vor der Bekanntgabe des Haushalts. Laut ING rechtfertigt die neue Ankündigung zwar nicht, dass das Pfund viel höher notiert, aber es mindert das Risiko, dass es zum Dollar auf Parität sinkt. Denn der Rückzieher belege, dass die Downing Street den Finanzmärkten mehr Respekt entgegenbringe.
Für die Ölpreise ging es kräftig nach oben. Die Preise für WTI und Brent stiegen um bis zu 4 Prozent. Die Opec+ zieht wegen der deutlich gefallenen Ölpreise offenbar die drastischste Produktionskürzung seit Beginn der Corona-Pandemie in Erwägung. Es werde eine Reduzierung der Förderquoten um mehr als eine Million Barrel pro Tag anvisiert, sagten mit den Plänen vertraute Personen. Dies könnte die weltweite Wirtschaftsentwicklung unter Druck setzen. Zur Opec+ gehören neben den Opec-Staaten auch Öl-Förderer wie Russland. Der Sektor der europäischen Öl- und Gaswerte war mit einem Plus von 2,9 Prozent der größte Gewinner.
RWE baut Solar-Geschäft aus
Positiv wurde bei RWE (+1,9%) der Milliardenkauf in den USA gesehen. Der Erwerb von Con Edison Clean Energy Businesses (CEB) für 6,8 Milliarden Dollar oder dem 11-fachen des EBITDA erfolgt nach Einschätzung von Jefferies zu einer angemessenen Bewertung. Gleich drei positive Aspekte ergeben sich für die Analysten: So erhalte RWE eine führende Position auf dem US-Markt für erneuerbare Energien. Der Zukauf werde sich zudem positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirken - Jefferies kalkuliert mit 0,4 bis 2 Prozent Zuwachs für 2023/24. Und zuletzt bedeute der Kauf eine 20-prozentige Erhöhung der RWE-Wachstumsziele für erneuerbare Energien, die auf dem Kapitalmarkttag 2021 genannt worden seien.
Als positiv für United Internet (+3,4%) wurde die leicht erhöhte Gewinnprognose für das Geschäftsjahr gewertet. Der Internet-Dienstleister hatte am Freitagabend mitgeteilt, er sehe etwas geringere Kosten beim Netzausbau. Das EBITDA soll daher bei rund 1,27 statt erwarteter 1,259 Milliarden Euro liegen.
Die Aktie der Credit Suisse brach in Zürich zwischenzeitlich zweistellig ein und schloss mit der Erholung am Gesamtmarkt rund 1 Prozent im Minus. Nach dem Kurseinbruch im September hatte CEO Ulrich Körner am Freitag mit einem Rundschreiben an die Angestellten für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Aktienbewegungen sollten nicht verwechselt werden mit der Liquidität oder Kapitalstärke der Bank, hieß es. Börsenhändler sprachen von einem "klassischen Beispiel des Streisand-Effekts". "Das hat die Unsicherheiten erst so deutlich nach außen getragen und genau das Gegenteil der eigentlich beabsichtigten, beruhigenden Wirkung erreicht", sagte ein Händler. Die Kreditausfallversicherungen auf Credit Suisse notieren derweil auf Jahreshoch.
Accelleron enttäuscht zum Börsendebüt
Der Börsengang der ABB-Tochter Accelleron geriet derweil zu einer Enttäuschung. Accelleron ist ein Anbieter von Turboladertechnologien und Optimierungslösungen für Motoren von 500 kW bis zu über 80 MW. 2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 750 Millionen US-Dollar. Die Aktie kostete am Ende ihres ersten Handelstags 17,92 Franken. Mit rund 1,7 Milliarden Franken liege der Börsenwert unter den 2,1 Milliarden, die eine von ABB in Auftrag gegebene Konsensschätzung habe erwarten lassen, kommentierten die Analysten von RBC Capital Markets. ABB beendeten den Handel 5,6 Prozent niedriger, wobei das Minus zum Großteil auf die Abspaltung von Accelleron zurückging, wie Händler sagten.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 3.342,17 +23,97 +0,7% -22,3%
Stoxx-50 3.347,44 +15,63 +0,5% -12,3%
Stoxx-600 390,83 +2,98 +0,8% -19,9%
XETRA-DAX 12.209,48 +95,12 +0,8% -23,1%
FTSE-100 London 6.908,76 +14,95 +0,2% -6,6%
CAC-40 Paris 5.794,15 +31,81 +0,6% -19,0%
AEX Amsterdam 645,80 +5,18 +0,8% -19,1%
ATHEX-20 Athen 1.934,47 +30,02 +1,6% -9,7%
BEL-20 Bruessel 3.374,94 +4,73 +0,1% -21,7%
BUX Budapest 38.420,33 +582,03 +1,5% -24,3%
OMXH-25 Helsinki 4.448,91 +66,52 +1,5% -21,3%
ISE NAT. 30 Istanbul 3.720,08 +262,53 +7,6% +83,7%
OMXC-20 Kopenhagen 1.551,33 +24,72 +1,6% -16,8%
PSI 20 Lissabon 5.302,76 +94,98 +1,8% -3,1%
IBEX-35 Madrid 7.462,00 +95,20 +1,3% -14,4%
FTSE-MIB Mailand 20.972,57 +323,72 +1,6% -24,5%
RTS Moskau 1.091,87 +36,15 +3,4% -31,6%
OBX Oslo 1.048,12 +23,79 +2,3% -1,9%
PX Prag 1.120,57 -2,80 -0,2% -21,4%
OMXS-30 Stockholm 1.839,51 +10,53 +0,6% -24,0%
WIG-20 Warschau 1.386,96 +9,05 +0,7% -38,8%
ATX Wien 2.718,06 +26,11 +1,0% -29,7%
SMI Zuerich 10.290,71 +23,16 +0,2% -20,1%
* zu Vortagsschluss
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 1,91 -0,20 +2,09
US-Zehnjahresrendite 3,61 -0,22 +2,10
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:14 Fr, 17:13 Uhr % YTD
EUR/USD 0,9813 +0,2% 0,9824 0,9803 -13,7%
EUR/JPY 141,75 -0,0% 142,28 141,78 +8,3%
EUR/CHF 0,9741 +0,8% 0,9665 1,0185 -6,1%
EUR/GBP 0,8702 -0,6% 0,8723 0,8781 +3,6%
USD/JPY 144,44 -0,2% 144,85 144,61 +25,5%
GBP/USD 1,1278 +0,8% 1,1260 1,1165 -16,7%
USD/CNH (Offshore) 7,1043 -0,4% 7,1417 7,1281 +11,8%
Bitcoin
BTC/USD 19.402,93 +1,0% 19.234,20 20.133,61 -58,0%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 82,69 79,49 +4,0% +3,20 +17,5%
Brent/ICE 88,13 85,14 +3,5% +2,99 +19,8%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 169,06 188,80 -10,5% -19,74 +186,8%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.691,78 1.660,53 +1,9% +31,25 -7,5%
Silber (Spot) 20,47 19,03 +7,6% +1,44 -12,2%
Platin (Spot) 901,93 864,55 +4,3% +37,38 -7,1%
Kupfer-Future 3,42 3,44 -0,7% -0,02 -22,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
October 03, 2022 12:15 ET (16:15 GMT)
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