06.11.2015 13:09:48
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MÄRKTE EUROPA/Börsen vor US-Arbeitsmarkt mit kleinem Rücksetzer
FRANKFURT (Dow Jones)--Um 14.30 Uhr steht mit dem US-Arbeitsmarktbericht der wichtigste Termin der Woche auf der Agenda. Im Vorfeld gehen viele Akteure am Aktienmarkt auf Nummer sicher und verkaufen. Für stärkere Kursbewegungen bei Einzelaktien sorgt aber die Berichtssaison. Der Dax gibt um 0,2 Prozent auf 10.868 Punkte nach. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,4 Prozent auf 3.433 Punkte.
Der Euro notiert im Vorfeld der potenziell richtungweisenden US-Arbeitsmarktdaten wenig verändert bei 1,0871 Dollar. Das Währungspaar dürfte besonders volatil auf die US-Arbeitsmarktdaten reagieren, vor allem dann, wenn sie stärker von den Erwartungen abweichen sollten.
Die Beschäftigungslage und die Lohnentwicklung könnten der US-Notenbank den entscheidenden Impuls geben für den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung seit Jahren. Aktuell wird die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im Dezember am Terminmarkt bei 55 Prozent gesehen.
Sofern jetzt nicht die Arbeitsmarktdaten vollkommen überraschten, scheine eine Erhöhung im Dezember eine klare Sache zu sein, heißt es bei der Commerzbank. US-Notenbankchefin Yellen habe es nämlich offenbar geschafft, die Mehrheit im Offenmarktaussschuss, insbesondere die Schwergewichte, hinter sich zu scharen. Sollte der US-Arbeitsmarktbericht positiv überraschen, dürfte der Dollar nicht nur zum Euro weiter steigen.
Unter Druck stehen am Aktienmarkt nach der Vorlage von Geschäftszahlen Allianz, Richemont, und Sanofi, während Arcelor zulegen. Allianz hat im dritten Quartal sowohl im Schaden-Unfall-Geschäft als auch in der Sparte Gesundheit und Leben weniger verdient als von Analysten im Konsens erwartet. Nach einem 15-prozentigen Kursanstieg seit Anfang Oktober verliert der Kurs nun 2,5 Prozent. Als Schwergewicht im DAX bremst das Allianz-Minus auch den Index insgesamt.
Der auf teure Uhren spezialisierte Luxuskonzern Richemont aus der Schweiz hat in seinem ersten Halbjahr deutlich schlechter abgeschnitten als erwartet. Der Kurs bricht um 9 Prozent ein und zieht auch andere Aktien aus dem Luxussegment mit nach unten. LVMH büßen 4,4 Prozent ein, Swatch 5,8 Prozent und Burberry 1,8 Prozent. Kering geben um gut 1 Prozent nach.
Bei Arcelor-Mittal ist der Verlust im dritten Quartal fast vier mal so hoch ausgefallen wie erwartet. Der Stahlhersteller hat die Gewinnprognose für 2015 drastisch gekürzt. Analysten und der Markt hatten aber vielfach mit schlechten Nachrichten gerechnet, so dass der Kurs sogar um 2,3 Prozent zulegt. Zuletzt hatte es bereits Gewinnwarnungen aus der Stahlbranche von U.S. Steel und Salzgitter gegeben.
Telefonica fallen um 2 Prozent. Der spanische Telekomriese hat zwar im dritten Quartal mehr umgesetzt als erwartet, der Gewinn blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Sanofi verlieren nach enttäuschenden Aussagen zur künftigen Strategie 5,7 Prozent. Die Franzosen rechnen in den kommenden beiden Jahren nicht mit einem nennenswerten Gewinnwachstum.
Syngenta legen dagegen um 3,5 Prozent zu. Der Markt feiere hier, dass es nach dem gescheiterten Übernahmeversuch wieder Fusionsfantasie im Chemiesektor gebe, heißt es. "Zudem ist es für den Marktwert der Beteiligten günstiger, wenn es sinnvolle Zusammenschlüsse von Einzelsparten gibt, als gleich eine Gesamtfusion", sagt ein Händler. Syngenta befindet sich in Gesprächen mit DuPont über eine Kombination der beiden Agrarchemie-Sparten.
Höhere Investitionen und negative Wechselkurseffekte haben das Ergebnis des Sportartikelherstellers Puma im dritten Quartal belastet. Der Aktienkurs steigt jedoch um 1,9 Prozent. Händler begründen dies mit Gerüchten, dass der Großinvestor Kering bei Puma aussteigen könnte und ein möglicher Käufer dieses Anteils Puma komplett übernehmen könnte. Allerdings hat Puma dies zurückgewisen.
Druck auf Henkel und adidas kommt von Abstufungen. Die Credit Suisse hat beide Aktien von "Neutral" auf "Underperform" gesenkt. Adidas verlieren 1,3 Prozent, nachdem sie allerdings am Vortag um fast 9 Prozent gestiegen waren. . Henkel geben um 2 Prozent nach. Bei der Lufthansa fallen wegen des Streiks deutlich weniger Flüge aus als erwartet, die Aktie erholt sich um 2,9 Prozent von ihrem Vortagesminus.
Das Börsendebüt von Hapag-Lloyd fällt durchwachsen aus. Sie werden mit 20,09 Euro bezahlt, nachdem der erste Kurs lediglich 20,05 Euro betragen hatte. Die Reederei hatte die Aktien zu 20 Euro bei Investoren untergebracht, am unteren Rand der zuvor gesenkten Angebotsspanne.
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.429,68 -0,52% Stoxx-50 3.221,79 -0,90% DAX 10.864,55 -0,21% FTSE 6.357,96 -0,11% CAC 4.942,90 -0,75% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 156,41 +13
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.03 Uhr Do, 17.37 Uhr EUR/USD 1,0879 0,10% 1,0868 1,0870 EUR/JPY 132,62 0,10% 132,48 132,23 EUR/CHF 1,0828 -0,02% 1,0830 1,0821 USD/JPY 121,94 0,03% 121,90 121,65 GBP/USD 1,5132 -0,34% 1,5184 1,5241 Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com
DJG/thl/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 06, 2015 06:39 ET (11:39 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 39 AM EST 11-06-15
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Aktien in diesem Artikel
adidas ADRs | 119,00 | 2,59% | |
Allianz | 295,50 | -0,54% | |
Henkel KGaA Vz. | 82,62 | 0,02% | |
Lufthansa AG | 5,90 | -2,64% | |
LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. | 630,40 | 2,55% | |
PUMA SE | 44,64 | 3,26% | |
Sanofi S.A. | 93,49 | 0,26% | |
Swatch (N) | 47,16 | 0,68% | |
Telefonica S.A. (spons. ADRs) | 3,92 | 0,00% |
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