25.10.2018 10:29:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen überraschend stabil - WPP brechen ein

Von Manuel Priego-Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen halten sich im frühen Handel am Donnerstag deutlich besser als vorbörslich erwartet. Damit wird der Kurseinbruch an den US-Börsen vom Vorabend nicht nachvollzogen. Stützend wirken anziehende US-Futures, die auf derzeit eine kräftigere Erholung an den US-Märkten nahelegen. Daneben liefert der ifo-Geschäftsklimaindex keine neuen Verkaufsgründe. Der Index blieb zwar mit 102,8 leicht unter der Prognose von 103,0, ein von einigen Marktteilnehmern befürchteter Einbruch ist aber ausgeblieben. Am Vortag war der belgische Geschäftsklimaindex, der als guter Indikator für den deutschen gilt, klar unter den Erwartungen geblieben.

Der DAX verliert 2 Punkte auf 11.189 Punkte, nachdem er im frühen Handel schon 1 Prozent im Minus gelegen hatte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 3.134 Punkte nach oben. Die Blicke richten sich nun auf die Europäische Zentralbank (EZB) am Nachmittag. Nach Einschätzung der DZ Bank wird die EZB trotz der Wolken am Konjunkturhimmel Kurs halten und das Wertpapierkaufprogramm zum Ende des Jahres beenden. Zinserhöhungen dürften frühestens im Herbst 2019 ein Thema werden. EZB-Präsident Mario Draghi werde wohl nicht umhinkommen, sich zum italienischen Budgetentwurf zu äußern, so die Analysten. Die DZ Bank geht davon aus, dass die Währungshüter die Konsolidierung des Haushalts anmahnen werden.

Der Euro notiert im frühen Geschäft wenig verändert bei 1,1404 Dollar. Die Commmerzbank macht derzeit kaum Aufwärtspotenzial für die Gemeinschaftswährung gegen den Dollar aus. Solange es keinen Kompromiss zwischen Rom und Brüssel im Haushaltsstreit gebe, werde der Euro kaum Boden gutmachen können. Vor allem, wenn jetzt auch noch wirtschaftliche Schwäche drohe, heißt es. Denn dann erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit weiter, dass die EZB eben doch noch länger expansiv bleiben werde.

Geplanter Kantar-Verkauf stützt WPP nicht

Nach schwachen Drittquartalszahlen brechen WPP um 15,5 Prozent ein. Die Nettoerlöse sind im dritten Quartal um 1,5 Prozent gefallen, und sind damit unter der Schätzung von Liberum geblieben, die einen Anstieg von 0,3 Prozent erwartet hatten. Die Analysten vermuten als Grund die Schwäche im Nordamerika-Geschäft. WPP hat zudem die Schätzungen für das Gesamtjahr gesenkt. Der geplante Verkauf der Tochter Kantar wird zwar positiv beurteilt - dieser wird aber von den Zahlen überschattet.

Nach schwachen Zahlen bricht die Aktie des Brauereikonzerns Anheuser-Busch Inbev SA um 7,9 Prozent ein. Der Gewinn brach bei rückläufigen Umsätzen ein. Schmerzhaft für die Anleger ist zudem die angekündigte Halbierung der Zwischen-Dividende. Diese soll nur noch bei 0,80 Euro liegen nach zuvor 1,60 Euro.

Im Technologiesektor erholen sich die Kurse trotz des Einbruchs an der Nasdaq vom Vortag - im Schnitt geht es für den Sektor in Europa um 0,6 Prozent nach oben. Siltronic gewinnen nach einem deutlich besseren Gewinn je Aktie und einem leicht erhöhten Umsatzausblick gleich 9,2 Prozent. Die Aktie war zuletzt massiv abverkauft worden. Auch für BE Semiconductor geht es nach Zahlen um 5,1 Prozent nach oben.

UBS mit starken Zahlen

Auf ein positives Echo stoßen die Quartalszahlen der UBS. Sämtliche hohen Erwartungen seien übererfüllt worden. Der Zufluss an verwaltetem Vermögen sei höher als erwartet, ebenso die Profitabilität, vor allem aber sei der Ausblick bis 2021 deutlich optimistischer als zuvor. Die Gewinnerwartungen liegen nun am oberen Ende der bisher genannten Spanne. UBS gewinnen 2,1 Prozent.

Um 4,9 Prozent nach oben geht es mit den Aktien von Schneider Electric, dem Siemens-Konkurrenten aus Frankreich. Angesichts der starken Konjunkturentwicklung erhöhen die Franzosen den Umsatz- und Gewinnausblick für das laufende Jahr.

Als gemischt bis leicht positiv werden die Zahlen von Covestro (plus 2,4 Prozent) im Handel bezeichnet. "Das könnte aber reichen, die extrem negative Markteinschätzung abzumildern", sagt ein Händler. Denn die Aktie leide unter den generellen Sorgen einer globalen Konjunkturabschwächung plus der Belastung durch den negativen Ausblick auf die Autobranche und die Erwartung steigender Rohstoffpreise.

Als "ordentlich im erwarteten Rahmen" werden die Zahlen von Kion im Handel beschrieben. Aufreger seien in dem Datensatz nicht zu finden. Nach dem jüngsten Ausverkauf erholt sich die Aktie kräftig und gewinnt 12,6 Prozent. Nach schwächeren Zahlen geht es für Krones dagegen um 2,2 Prozent nach unten. Auch Metro hat die Erwartungen nicht erfüllt - die Aktie fällt um 1,7 Prozent. Für Wacker Chemie geht es nach schwächeren Zahlen 0,3 Prozent abwärts.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.133,57 0,10 3,24 -10,57

Stoxx-50 2.877,23 -0,49 -14,07 -9,46

DAX 11.189,31 -0,02 -2,32 -13,38

MDAX 23.461,78 0,79 183,63 -10,45

TecDAX 2.530,21 -0,06 -1,59 0,05

SDAX 10.614,83 0,99 103,83 -10,70

FTSE 6.929,40 -0,48 -33,58 -9,53

CAC 4.976,36 0,47 23,27 -6,33

Bund-Future 160,15 -0,18 2,53

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:19 Uhr Mi, 17.32 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1403 +0,05% 1,1414 1,1395 -5,1%

EUR/JPY 128,06 +0,18% 127,86 128,09 -5,3%

EUR/CHF 1,1384 +0,15% 1,1367 1,1367 -2,8%

EUR/GBP 0,8842 -0,05% 0,8843 0,8834 -0,5%

USD/JPY 112,31 +0,14% 112,02 112,42 -0,3%

GBP/USD 1,2896 +0,10% 1,2908 1,2900 -4,6%

Bitcoin

BTC/USD 6.471,19 -0,3% 6.477,68 6.497,13 -52,6%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,63 -0,63 -0,02

Deutschland 10 Jahre 0,39 0,39 -0,04

USA 2 Jahre 2,85 2,84 0,96

USA 10 Jahre 3,12 3,10 0,71

Japan 2 Jahre -0,13 -0,12 0,01

Japan 10 Jahre 0,11 0,13 0,06

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 66,39 66,82 -0,6% -0,43 +14,3%

Brent/ICE 75,75 76,17 -0,6% -0,42 +19,4%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.232,89 1.234,60 -0,1% -1,71 -5,4%

Silber (Spot) 14,72 14,66 +0,4% +0,06 -13,1%

Platin (Spot) 830,10 831,00 -0,1% -0,90 -10,7%

Kupfer-Future 2,75 2,76 -0,2% -0,01 -17,9%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 25, 2018 04:30 ET (08:30 GMT)

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