18.07.2016 10:17:47
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MÄRKTE EUROPA/Börsen trotzen Türkei - ARM macht Aktionäre reich
FRANKFURT (Dow Jones)--Deutlicher nach oben geht es zum Handelsstart an Europas Aktienmärkten. Der gescheiterte Putsch in der Türkei belastet die Börsen außer Instanbul nicht. Sowohl die türkische Lira als auch die US-Futures holten große Teile ihrer kurzfristigen Kursverluste wieder auf. "Wäre der Putsch gelungen, dann wären die Marktreaktionen sicherlich um einiges heftiger gewesen", vermutet der Händler. So aber stelle sich aus Sicht der Investoren die Lage in der Türkei zunächst als "stabil" dar. Der Dax legt um 0,8 Prozent zu auf 10.141 Zähler, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,7 Prozent auf 2.979 Punkte.
Politische Unruhe in Türkei interessiert Börsen nicht In der Türkei fällt der Aktienmarkt zum Handelsstart um 2,5 Prozent. Marktteilnehmer unterstreichen, dass die Vorgänge zwar die Märkte und Wirtschaft der Türkei belasten dürften, die Auswirkungen außerhalb der türkischen Grenzen aber begrenzt seien. Allerdings könnten einzelne Branchen und Unternehmen betroffen sein, etwa der Reisesektor. Hier fallen unter anderem Tui um 1,5 Prozent.
Auch andere Einzelaktien mit Bezug zur Türkei stehen im Blick: Genannt werden dabei unter anderem Metro, Ströer, Fraport und Eon. METRO sei in der Türkei über ihre Media Märkte und Cash & Carry betroffen. Bei Fraport könnten Anleger ein Fragezeichen hinter ihre Jahresziele setzen, da diese stark vom Flughafen in Antalya abhingen. Für Ströer ist die Türkei einer der Kernmärkte, bei EON könnten die Verkaufs- bzw IPO-Pläne der türkischen Beteiligung Enerjisa auf Eis gelegt werden. Die UniCredit rechnet für die Türkei nun mit einer Wachstumsabschwächung im dritten Quartal. Alle genannten Werte notieren am Morgen jedoch bis zu 1,3 Prozent im Plus, was Händler als starke Resistenz gegenüber den Vorfällen werten.
ARM-Übernahme treibt Chip-Hersteller Bei den Unternehmen am Aktienmarkt steht die Chip-Branche im Blick. Hier überrascht ein Übernahmeangebot von Softbank aus Japan für die britische ARM Holdings. ARM springen um 45 Prozent nach oben. Die hohe Prämie, die Softbank zu zahlen bereit ist, dürfte auch die Marktbewertung anderer europäischer Unternehmen aus der Halbleiterbranche wie STMicroelectronics, Infineon und Dialog Semiconductor am Montag steigen lassen. ST Micro legen 1,6 Prozent zu, Infineon um 2,5 Prozent und Dialog sogar um 4,8 Prozent.
Gute Zweitquartalszahlen von Kion lassen die Aktien des Fabrikausrüsters um 5,4 Prozent springen. "Alle Kennzahlen liegen leicht über unseren Schätzungen. Positiv ist aber vor allem der Auftragseingang", sagt ein Händler. Mit einem Plus von 8,3 Prozent sei die Prognose seines Hauses von 7 Prozent recht deutlich übertroffen worden. Das saisonal starke zweite Quartal sei besser gelaufen als erwartet.
Auch vom französischen Duftstoffhersteller Givaudan sind gute Zahlen gekommen, die Aktien steigen um 1,4 Prozent. Vor allem die ungewöhnlich hohe Profitabilität wird hervorgehoben: Die Gewinnmarge liegt mit 27,3 Prozent um deutliche 240 Basispunkte über den Konsensschätzungen, heißt es im Handel. In der Folge liege damit auch das EBITDA mit 638 Millionen Schweizer Franken um 11 Prozent über der Konsensprognose. Auch Symrise profitieren davon und legen 1 Prozent zu.
Einen Kurseinbruch von über 10 Prozent erleiden dagegen Hapag-Lloyd nach einer Gewinnwarnung. Anstelle leicht steigender wird nun mit fallenden Gewinnen gerechnet. Händler verweisen auf eine sehr pessimistische Prognose des Containerschiff-Betreibers. "Vor allem die Aussage, dass die jüngste Erholung der Frachtraten nicht nachhaltig sein könnte, ist Gift für den Kurs", sagt ein Händler. Nun müsse man mit Blick auf die Frachtraten in den kommenden Monaten erheblich vorsichtiger sein, was Spuren im Aktienkurs hinterlassen dürfte.
Roche aus der Schweiz notieren gegen den positiven Markt 1 Prozent im Minus. Das Medikament Gazyva zur Behandlung von Blutkrebs in einer Phase-III-Studie hat das anvisierte Ziel nicht erreicht. "Die Wachstumserwartungen an Gazyva sind sehr hoch, aber auf einem noch sehr niedrigen absoluten Niveau", sagt ein Händler. So rechne man am Markt bislang mit einem etwa 60-prozentigen Umsatzanstieg im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal. Mit geschätzten rund 60 Millionen Franken im zweiten Quartal entspreche der auf Gazyva entfallende Umsatzanzteil jedoch lediglich 0,5 Prozent des Pharmaumsatzes von Roche.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.978,95 0,69 20,30 -8,83 Stoxx-50 2.881,97 0,48 13,78 -7,04 DAX 10.144,16 0,77 77,26 -5,57 MDAX 20.705,05 0,73 150,93 -0,33 TecDAX 1.642,80 1,05 17,14 -10,27 SDAX 9.024,35 0,49 43,64 -0,82 FTSE 6.710,56 0,62 41,32 7,50 CAC 4.404,39 0,73 31,88 -5,02Bund-Future 166,29 20 7,23
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:18 Fr, 17:30 % YTD EUR/USD 1,1050 -0,06% 1,1057 1,1065 +1,8% EUR/JPY 116,8508 +0,06% 116,7802 117,00 -19,1% EUR/CHF 1,0881 +0,05% 1,0875 1,0879 +0,0% EUR/GBP 0,8338 -0,32% 0,8362 1,1959 +13,2% USD/JPY 105,71 +0,13% 105,57 105,72 -10,0% GBP/USD 1,3252 +0,21% 1,3225 1,3233 -10,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,96 45,95 +0,0% 0,01 +9,7% Brent/ICE 47,67 47,61 +0,1% 0,06 +11,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.326,80 1.337,40 -0,8% -10,60 +25,1% Silber (Spot) 19,90 20,22 -1,6% -0,32 +44,0% Platin (Spot) 1.086,50 1.092,30 -0,5% -5,80 +21,9% Kupfer-Future 2,21 2,23 -0,9% -0,02 +2,8% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 18, 2016 03:46 ET (07:46 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 46 AM EDT 07-18-16

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Infineon AG | 34,66 | 1,42% |
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Roche Holding AG Sponsored American Deposit Receipt Repr 1/2 NVTGSh | 38,35 | -4,02% |
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Ströer SE & Co. KGaA | 56,15 | 0,27% |
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