01.08.2018 10:06:48

MÄRKTE EUROPA/Börsen starten mit leichten Abschlägen

Von Manuel Priego Thimmel

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Handelsstreit ist als Thema zurück an den Börsen und lässt die Impulse von den guten Apple-Zahlen verpuffen. Europas Börsen sind am Mittwochmorgen wenig verändert in den Handel gestartet. Angeblich erwägt die US-Regierung nun sogar wesentliche höhere Zölle auf chinesische Importe als die bisher angedachten 10 Prozent, um den Druck in möglichen Verhandlungen zu erhöhen. Ein schwacher chinesischer Einkaufsmanagerindex ist ebenfalls nicht geeignet, die Stimmung zu verbessern. Der DAX verliert 4 auf 12.801 Punkte, während es für den Euro-Stoxx-50 um 0,1 Prozent auf 3.527 nach oben geht.

Apple hat im dritten Geschäftsquartal besser abgeschnitten als erwartet. Auch der Ausblick übertraf die hochgesteckten Erwartungen des Marktes. Nur bei den iPhone-Auslieferungen blieb der Konzern etwas hinter den Prognosen zurück. Nachbörslich ging es für die Apple-Aktie 4 Prozent nach oben. Die Frage ist nun, ob die Apple-Zahlen ausreichen werden, um die Stimmung im angeschlagenen Technologiesektor zu heben. Schwache Zahlen unter anderem von Facebook und Intel hatten das Sentiment belastet. Europas Techwerte zeigen sich im frühen Geschäft kaum verändert.

Der Euro zieht am Morgen leicht an gegen den Dollar auf 1,1689. Im Blick steht die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Abend. Diese dürfte vermutlich keinen großen Einfluss auf das Devisenpaar haben. "Eine Zinserhöhung steht nicht an und die Datenlage hat sich seit der Aktualisierung der Prognosen auf der Juni-Sitzung nicht groß geändert", so die Commerzbank. Ein Zinsschritt im September gilt derweil als nahezu ausgemachte Sache. Im Vorfeld könnte noch die Bekanntgabe des ADP-Arbeitsmarktberichts Akzente setzen. Analysten rechnen mit einem Stellenaufbau von 185.000.

Thyssenkrupp gefallen nicht

Thyssenkrupp geben 2,2 Prozent nach. Dabei ist es weniger der Gewinnausblick, der den Kurs drückt. Statt 1,8 bis 2 Milliarden Euro rechnet Thyssen im laufenden Geschäftsjahr nun nur noch mit 1,8 Milliarden bereinigtes EBIT. "Besonders negativ sind die Aussagen zum Cashflow", so ein Händler. Statt eines positiv freien Cashflow wird nun ein negativer erwartet.

Rio Tinto geben 3,5 Prozent nach. Der Bergbaukonzern hat zwar im zweiten Quartal mit höheren Eisenerzpreisen den bereinigten Gewinn um 12 Prozent auf 4,42 Milliarden Dollar gesteigert. Analysten hatten aber mit 4,6 Milliarden noch mehr erwartet, wie es am Markt heißt. Auch fällt das Aktienrückkaufprogramm kleiner als erwartet aus.

"Die Halbjahreszahlen bewegen sich im Rahmen der Erwartungen", sagt ein Händler zu den Geschäftszahlen von Enel. Dennoch gibt die Aktie 3,2 Prozent nach: Goldman Sachs hat Enel auf Neutral gesenkt und dies mit dem schwierigen Heimatmarkt und Gegenwind aus Lateinamerika begründet. Die Analysten schließen eine Gewinnwarnung in Zukunft nicht aus.

Nach Lufthansa legen nun Air France gute Zahlen vor

Air France-KLM notieren nach den Quartalszahlen 6,9 Prozent im Plus. Der Gewinn ist zwar aufgrund der Streiks eingebrochen. Trotzdem hat die Fluggesellschaft operativ noch 345 Millionen Euro verdient nach 586 Millionen im gleichen Vorjahresquartal. Der Nettogewinn ist allerdings stärker eingebrochen.

Positiv bewerten Marktteilnehmer die Zahlen von BNP Paribas. "Sie passen in das günstige Bild, das die Banken bisher gezeichnet haben", sagt ein Händler. In der Branche dürften die positiven Entwicklungen möglicherweise langsam eingepreist sein, BNP sollten am Mittwoch aber von den Zahlen profitieren. BNP gewinnen 0,6 Prozent.

VW verlieren nach durchwachsenen Zahlen 2 Prozent. Der Vorsteuergewinn liegt etwas über, der operative Gewinn etwas unter den Erwartungen. "Trotzdem läuft es operativ noch einigermaßen", sagt ein Händler. Die Kursperspektiven hingen aber stark von der Entwicklung des Handelsstreits ab. BMW verlieren 1,2 Prozent und Daimler 1 Prozent.

Infineon hebt die Prognose an

Infineon legen leicht um 0,3 Prozent zu. Die Drittquartalszahlen seien insgesamt über den Erwartungen ausgefallen, heißt es. Allerdings habe die Automotive-Sparte die Erwartungen nicht erfüllt, was im Handelsverlauf Anlass zu Gewinnmitnahmen geben könnte. Positiv kommt die angehobene Prognose an: Für das Geschäftsjahr 2017/18 erwartet Infineon nun einen Umsatzanstieg von 6,4 bis 7,4 Prozent, hier war der Konzern bisher von 4 bis 7 Prozent ausgegangen.

Einen Tag nach Bekanntwerden der Pläne für den Verkauf des Leuchtengeschäfts hat Osram leicht bessere Geschäftszahlen vorgelegt. Die Aktie kann sich weiter erholen und steigt 5,3 Prozent. König & Bauer verlieren nach Zahlen 1,8 Prozent. Qiagen machen einen Sprung von 7,2 Prozent. "Die Profitabilität nimmt zu", sagt ein Händler mit Blick auf die Quartalszahlen. Beim Gewinn hat Qiagen stärker zugelegt als beim Umsatz.

Dialog steigen nach den besseren Apple-Zahlen um 9 Prozent. Daneben hat Dialog die Übernahmegespräche mit Synaptics beendet. "Eine Übernahme von Synaptics wäre aber teuer geworden und hätte vielleicht auch nicht richtig gepasst", so ein Marktteilnehmer.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.526,87 0,04 1,38 0,65

Stoxx-50 3.161,00 -0,13 -4,21 -0,53

DAX 12.800,96 -0,04 -4,54 -0,90

MDAX 26.956,71 0,18 49,33 2,89

TecDAX 2.918,40 1,22 35,18 15,40

SDAX 12.387,80 -0,16 -19,44 4,21

FTSE 7.703,12 -0,59 -45,64 0,17

CAC 5.522,80 0,21 11,51 3,96

Bund-Future 161,23 -0,36 1,64

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.23 Uhr Di, 17.27 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1685 -0,01% 1,1682 1,1702 -2,8%

EUR/JPY 130,97 +0,21% 130,90 130,95 -3,2%

EUR/CHF 1,1590 +0,16% 1,1598 1,1581 -1,0%

EUR/GBP 0,8912 +0,03% 0,8914 0,8925 +0,2%

USD/JPY 112,09 +0,22% 112,06 111,90 -0,5%

GBP/USD 1,3111 -0,05% 1,3105 1,3115 -3,0%

Bitcoin

BTC/USD 7.583,76 -2,2% 7.551,51 7.755,09 -44,5%

ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut

Deutschland 2 Jahre -0,58 -0,58 0,04

Deutschland 10 Jahre 0,46 0,44 0,03

USA 2 Jahre 2,67 2,68 0,78

USA 10 Jahre 2,97 2,96 0,56

Japan 2 Jahre -0,10 -0,12 0,04

Japan 10 Jahre 0,12 0,04 0,08

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,25 70,46 -0,7% -0,51 n.def.

Brent/ICE 0,00 74,25 0% 0,00 +15,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.221,49 1.224,11 -0,2% -2,62 -6,3%

Silber (Spot) 15,45 15,51 -0,4% -0,07 -8,8%

Platin (Spot) 831,98 839,50 -0,9% -7,53 -10,5%

Kupfer-Future 2,82 2,82 -0,1% -0,00 -15,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/raz

(END) Dow Jones Newswires

August 01, 2018 04:07 ET (08:07 GMT)

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